Donnerstag, März 28, 2024

Landbauer »arrogant, machtgeil« – FPÖ-Politikerin wechselt die Seiten

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Kurz vor der NÖ-Wahl stellt sich FPÖ-Landtagsabgeordnete Ina Aigner gegen ihre Partei, weil sie mit dem Stil von Chef Udo Landbauer unzufrieden ist. Sie ruft in einem Video nun zur Wahl einer anderen Partei auf.

St. Pölten, 19. Jänner 2023 | Vor der niederösterreichischen Landtagswahl hat FPÖ-Mandatarin Ina Aigner in einem Video dazu aufgerufen, für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu stimmen. Spitzenkandidat Udo Landbauer warf sie vor, gegenüber anderen, auch Mitgliedern, “überheblich, arrogant und machtgeil” zu sein. Der FPÖ-Landeschef vermutete als Grund für das Video am Rande einer Pressekonferenz die Tatsache, dass Aigner “auf der Landtagswahlliste nicht mehr an wählbarer Stelle aufscheint”.

“Will mit diesem Stil nichts mehr zu tun haben”

Die FPÖ Niederösterreich sei nicht mehr die Partei, die sie einst unter Landesrat Gottfried Waldhäusl gewesen sei, sagte Aigner, die heuer auf Platz 27 der Landesliste kandidiert. Unter der Führung von Landbauer sei es nicht möglich, als Abgeordnete etwas zu bewegen, denn andere Meinungen und Ideen würden nicht akzeptiert und schon gar nicht unterstützt. “Hinter diesem System kann und will ich nicht mehr stehen, mit diesem Stil will ich nichts mehr zu tun haben”, sagte Aigner im Video, über das auch mehrere Medien berichteten. Der Wahlkampf habe sich zu einem “einzigen Anpatzen des Mitbewerbs” entwickelt.

Sie rufe “erstmals zu einer anderen Wahl auf”, kündigte die Mandatarin an, Mikl-Leitner zu unterstützen. “Wenn ihr also wollt, dass für Niederösterreich gemeinsam gearbeitet wird”, ohne mit dem Finger auf andere Parteien zu zeigen, “dann bitte ich euch, dasselbe zu tun”, so die scheidende Mandatarin.

Landbauer: “Reisende soll man nicht aufhalten”

Aigner sei als Bezirksparteiobfrau abgewählt worden und habe daher keine Rolle mehr im Team für die Landtagswahl gespielt, sagte Landbauer auf Nachfrage in St. Pölten. “Reisende soll man nicht aufhalten”, er wünsche ihr alles Gute für die Zukunft. “Wenn Mitarbeiter nicht ins Unternehmen passen, muss man sich trennen”, so der Freiheitliche. Angesichts des Wordings wisse er, “von wem das kommt”. In der neuen Legislaturperiode werde Aigner keine Landtagsabgeordnete mehr sein. Die 45-Jährige ist seit 2018 Mandatarin und war zuvor einige Monate lang Mitglied des Bundesrates.

(mst/apa)

Titelbild: Screenshot Twitter

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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9 Kommentare

  1. Der Onkel Erwin hat sich Mendt, Deix, etc.etc… eingekauft, Intendanzen verteilt und Museen errichten lassen. Und aus den ehemals sozialdemokratischen Staatskünstlern wurden lupenreine konservative Beifallsklatscher. MiLei ahmt nach und kauft gleich Mandatare ein…
    Einstweilen gute Nacht Österreich!

  2. Ich schätze einmal bei der FPÖ mit ihrem antiquierten Frauenbild hat man es schwer an den Trog zu kommen. Bei der ÖVP kann man es zumindest schaffen wenn man sich als willig und führbar erweist.

  3. Gemeinsam für NÖ ohne mit Finger auf andere Parteien zu zeigen? Hmm..wie viele Mikl Leitners gibts eigentlich in NÖ? Die LHF und ihre Partei kanns ja unmöglich gemeint haben.

  4. Bei der FPÖ geht nix weiter…. in welcher Beziehung?
    Korruption? Klientelpolitik? Wahlkauf?
    Also schnell zur ÖVP !
    Da geht was ( das ) weiter.
    Xsindl…..

    • Obwohls mit den Anwürfen gegen Landbauer richtig liegt wirds wohl stimmen dass ihre Ausbootung Triebfeder ihres Manöver ist. Bei Stenzel wars nicht anders, nur umgekehrt was die Parteien anlangt. Aber was solls, auch Mikl Leitner hat Bedarf an fähnchenwachelnde CheerleaderInnen.

  5. eigentlich ziemlich egal da die beiden rechten parteien ohnehin kommunizierende gefässe sind und aus dem gleichen wählertopf angeln. schlimm ist in dem fall nur, dass die hanni tant´ dadurch vielleicht weniger verliert und das dann wie in tirol als erfolg hinstellt

  6. | Unter der Führung von Landbauer sei es nicht möglich, als Abgeordnete etwas zu bewegen, denn andere Meinungen und Ideen würden nicht akzeptiert und schon gar nicht unterstützt. |

    Na, das wird sich diese Überläuferin wohl sehr, sehr gut überlegt – und genau DIESEN richtigen Verein für Ihre politische Selbstverwirklung deshalb ausgesucht haben. Gerade dort, wo im Epizentrum reaktionär repräsentativer Demokratieverweigerung “so vieles” an partizipativ pro-aktiver Mitwirkung zur zivilen Resilienzentwicklung möglich ist… (Man muss es halt nur sehen wollen – aus der richtigen(!) Perspektive freilich!)

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