Das ist eine Unterüberschrift
Es ist soweit: In Kärnten hat der Wahlkampf für die Landtagswahl gestartet. Bei der ÖVP begann man mit “Gru-Bär” und schürte direkt skurrile Zukunftsvisionen.
Klagenfurt, 23. Jänner 2023 | Die Kärntner ÖVP hat am Montag, einen Tag nach dem parteiinternen Wahlkampfauftakt, ihre Plakate für die Landtagswahl am 5. März präsentiert. Die Kampagne ist komplett auf Spitzenkandidat Martin Gruber zugeschnitten. Die Volkspartei ließ schon bei der Präsentation vorsorglich keinen Zweifel daran, dass Peter Kaiser (SPÖ) bestimmt wieder Landeshauptmann werde, man bot sich daher als “bürgerliche Kraft” aber auch gleich für eine Verlängerung der laufenden Koalition an.
“Asylchaos”, Wolfs-Almen, “Genderwahn”
“Es macht aber einen Unterschied, wie die ÖVP in Kärnten abschneiden wird”, sagte Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig. Bei dieser Gelegenheit warnte sie auch gleich vor möglichen anderen Konstellationen – ihre Vision fiel dabei skurril aus: “Mit Rot-Grün hätten wir ein Asylchaos, Almen, auf denen der Wolf gezüchtet und den Genderwahn, der auf die Spitze getrieben wird. Und mit Rot-Blau wären die Grundstücke des Flughafens Klagenfurt weit unter Wert verschachert worden, wir hätten wieder Brot und Spiele und eine Schuldenpolitik, wie wir sie schon hatten.”
Die ÖVP sei, behauptete man, jedenfalls die Partei, die Kärnten schütze. Gruber genieße ein hohes Vertrauen bei der Bevölkerung, die Kampagne habe man mit Attributen versehen, die ihm zugeschrieben würden: “Tatkräftig für eine starke Wirtschaft”, lautet die Aufschrift auf einem, “Standhaft wenn andere einknicken” das andere, das Gruber vor dem Tower des Klagenfurter Flughafens zeigt.
ÖVP-Mann will mit seinem “Gru-Bär” trotzdem Landeshauptmann werden
Umfragen würden auf eine schwierige Ausgangslage hindeuten, räumte Gruber ein. Nichtsdestotrotz werde man aber “um jede Stimme kämpfen”, er sei jedenfalls bereit, “Verantwortung zu übernehmen”. Er habe natürlich schon den Anspruch gestellt, Landeshauptmann zu werden, erklärte Gruber auf Nachfrage, das sei auch weiterhin Antrieb: “Es braucht aber noch ein paar Jahre konsequenter Arbeit. Dass ich den Anspruch jetzt stelle, wäre wohl etwas vermessen.”
Nicht auf offiziellen Plakatwänden zu finden sein wird ein Plakat, das am Sonntag in den Sozialen Medien die Runde machte: Es zeigt Gruber als Kampfjet-Pilot mit der Bildunterschrift “Top Gun – Call Option” und der Kopfzeile “Mit ihm haben sie nicht gerechnet”. Das Filmplakat sei ein Gag für Funktionärinnen und Funktionäre gewesen, weil man ja den Auftakt im Wulfenia-Kino begangen habe, erklärte Löschnig. Sehr wohl im Wahlkampf mit dabei sein wird aber ein pelziger Wahlkampfhelfer, ein lebensgroßer “Gru-Bär”.
(am/apa)
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