Wieder treiben Telefonbetrüger ihr Unwesen. Das Oberlandesgericht Wien warnt die Bevölkerung: “Niemals verlangen Justizbehörden telefonisch Zahlungen.”
Wien, 25. Jänner 2023 | Im Sommer die Polizei, jetzt die Justiz: Betrüger geben sich besonders gern als vertrauenswürdige Institution aus, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Die Justiz warnt nun davor, dass sich Betrüger am Telefon als Gerichtsmitarbeiter ausgeben. Das Oberlandesgericht Wien schrieb in einer Aussendung am Mittwoch: „Niemals verlangen Gerichte oder Staatsanwaltschaften oder andere Justizbehörden telefonisch Zahlungen.“
Manipulierte Telefonnummer
Anders als bei Ping-Anrufen, die mit der Vorwahl aller Herren Länder auf dem Display aufscheinen, führt hier die Nummer erst einmal in die Irre. Die Kriminellen manipulieren ihre Telefone so, dass als anrufende Nummer jene eines Gerichts aufscheint. Dann behaupten sie, dass das Gericht anruft und verlangen Zahlungen oder versuchen, Kontonummer oder andere Daten in Erfahrung zu bringen.
Justiz rät: „nicht unter Druck setzen lassen“
Das Oberlandesgericht rät, sich am Telefon nicht unter Druck setzen und nicht in Diskussionen verwickeln zu lassen. Sollte Geld gefordert werden, solle man das Telefonat einfach beenden. Man soll die Anrufnummer gegebenenfalls notieren. Auf keinen Fall soll man Zahlungen leisten oder persönliche Daten oder Bankdaten bekanntgeben.
Vermutlich aus dem Ausland
In der Aussendung heißt es, es sei bisher leider nicht möglich gewesen, die Betrüger ausfindig zu machen. „Vermutlich agieren sie entweder aus dem Ausland oder sie benützen Mobiltelefone, die nicht registriert sind.“
Die Betrüger, die 2022 versucht hatten, sich bei Österreichern als „Austrian Police Department“ auszugeben und ihnen Geld abzuknöpfen, saßen in Indien. Ein YouTuber machte sie in einem Callcenter in Neu-Delhi ausfindig und legte ihnen das Handwerk.
(pma)
Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl