Samstag, Juli 27, 2024

FPÖ-Waldhäusl beleidigt Schülerin im TV

Eine unfassbare Entgleisung lieferte sich der FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl in einer „Puls4“-Diskussion. Er beleidigte eine Wiener Schülerin.

Wien | Gottfried Waldhäusl ist kein Unbekannter, was harte Sager im Asylbereich angeht. Am Dienstagabend schlug er in der „Puls4“-Diskussionssendung „Pro und Contra“ über die Stränge.

Eine Schülerin aus einem Wiener Gymnasium, die bei der Sendung im Publikum saß, richtete eine Frage an den niederösterreichischen Asyl-Landesrat. Unter Bedingungen, wie Waldhäusl sich den Außengrenzschutz Österreichs vorstelle, wäre die Hälfte ihre Gymnasiums-Klasse nicht in der Wiener Schule, sagte sie, weil die meisten Eltern der Schüler Migrationshintergrund haben.

Waldhäusl: “Dann wäre Wien noch Wien”

Waldhäusl antwortete: “Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien.”

Die Aussagen Waldhäusls sorgten für empörte Reaktionen. Etwa von SPÖ-Wien-Seite. Auf Twitter richtete man aus: „Wien ist eine stolze Menschenrechtshauptstadt, die von Diversität, Toleranz und Zusammenhalt lebt. Wir verurteilen die Beleidigungen von Waldhäusl aufs Schärfste.” Die Schüler sollen sich nicht “von einem FPÖ-Politiker aus NÖ nicht unterkriegen, wir stehen auf eurer Seite!”

Auch SOS Mitmensch verurteilte die Antwort Waldhäusls aufs Schärfste: „Kein Politiker hat das Recht, Schüler herabzuwürdigen, schon gar kein Politiker, der für Integration zuständig ist“, ist SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak über Waldhäusls Auftreten in der TV-Sendung „Pro und Contra“ entsetzt.

Wiens Vize-Bürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) reagierte ebenfalls auf den FPÖ-Sager: “Wien ist vielfältig und das ist gut so. Das Gegenteil wäre die Einfalt, die Herr Waldhäusl repräsentiert.”

Schülerin: “Wir sind solche Aussagen gewohnt”

Die Schülerin, die von Waldhäusl beleidigt wurde, reagierte abgebrüht auf die Aktion: “Wir sind solche Aussagen gewohnt”, antwortete die 16-Jährige gegenüber “Puls4” am Tag nach der Diskussion. Solche Sätze, die ja immer wieder von der FPÖ kämen, würden sie nicht persönlich treffen. Sie würden sie vielmehr politisieren.

Titelbild: BENEDIKT LOEBELL / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

40 Kommentare

40 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Jetzt: Die Ergebnisse der Pilnacek-Kommission

Nur so unterstützt du weitere Recherchen!