Freitag, April 19, 2024

Landbauer weiß nicht, wie ein Katastrophenfonds funktioniert

Die FPÖ NÖ ist diese Woche wieder einmal auffällig geworden. Nachdem in den vergangen Tagen Gottfried Waldhäusl mit seinen Aussagen für Empörung sorgte, glänzte Udo Landbauer nun mit Unwissen, wie Katastrophenhilfe funktioniert.

Wien, St. Pölten | 30 Cent, so viel beträgt die Hilfe auf alle österreichischen Einwohner hochgerechnet, die aus dem Auslands-Katastrophenfonds für die Hilfe für die Erdbeben-Opfer in der Türkei bereitgestellt werden. Gesamt macht das drei Millionen Euro von Seiten Österreichs.

Landbauer sieht Katastrophen-Hilfe als “Millionengeschenke”

Beim Niederösterreichischen FPÖ-Chef Udo Landbauer sorgte diese Zahl am Dienstagabend für Empörung. “Es ist unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit gerade grüne Politiker immer wieder unser Steuergeld an das Ausland verschenken. 5 Millionen für die Ukraine von Frau Gewessler, 3 Millionen von Herrn Kogler für die Türkei”, schrieb Landbauer in einem Posting auf Facebook. Für den Freiheitlichen seien die Mittel des Katastrophenfonds „Millionengeschenke an das Ausland“.

In den sozialen Medien wurde Landbauer für seine Aussagen, die er am Dienstagabend veröffentlichte, kritisiert. So twitterte etwa Alexander Pollak von SOS Mitmensch: “Wer, wie Landbauer, gegen österr. Hilfe für Erbebenopfer in der Türkei ist, ist auch dagegen, dass andere Staaten einmal Österreich helfen, sollte hier eine Katastrophe ausbrechen. Solidarität im Katastrophenfall hilft allen!”

“Entsetzt” über die “barbarische Aussage” des niederösterreichischen FPÖ-Chefs zeigte sich auch SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. “FPÖ-Landbauer lässt nach der Niederösterreich-Wahl alle Masken fallen und zeigt sein wahres Ich. Wer so wie FPÖ-Landbauer gegen jeden humanitären Grundkonsens verstößt, hat sich nicht nur menschlich, sondern auch für alle politischen Ämter disqualifiziert”, wurde Deutsch in einer Aussendung am Mittwoch zitiert.

Landbauer glaubt, dass Geld an “Warlords” überwiesen wird

Landbauer meldete sich am Mittwochmorgen zurück. Einsicht zeigte Landbauer nach der Kritik an seinen Aussagen nicht. Dabei bewies er allerdings auch, dass er nicht wirklich wisse, wer das Geld aus dem Auslandskatastrophenfonds bekommt. Landbauer postete auf Facebook mit Verweis auf seine dienstägliche Schimpftirade: “Weil es wieder manche falsch verstehen wollen: Mit reinen Geldleistungen wird man bestimmte Situationen nicht lösen können. Kann irgendjemand garantieren, dass diese Millionen auch wirklich bei den Hilfsbedürftigen ankommen, wenn man sie Erdogan oder gar irgendwelchen Warlords instabiler, zerfallender Staaten überweist?”

Das Geld aus dem österreichischen Katastrophenfonds wird allerdings nicht, wie Landbauer behauptet, an „Warlords“ oder Erdogan überwiesen, sondern an Organisationen wie das Rote Kreuz, UNICEF oder UNHCR. 2022 wurden für den Fonds, der vom Außenministerium verwaltet wird – und nicht, wie von Landbauer behauptet, vom Grünen Vizekanzler Werner Kogler –, mit 105,96 Millionen Euro für humanitäre Hilfe dotiert. Alle Mittel wurden an Organisationen bereitgestellt. Warlord befand sich keiner unter den Empfängern.

Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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54 Kommentare

  1. Liebes ZackZack-Team, nein, in diesem Fall muss ich Herrn Landbauer Recht geben und das tue ich nicht gerne. Ich habe selber beim Wiener Hilfswerk gearbeitet und da wurden die Sachspenden zuerst an die Mitarbeiter verteilt. Eine ehemalige GF hat sich mehrmals bereichert, es wurde unter den Tisch gekehrt, sie wurde gekündigt, aber bekam noch eine Abfertigung mit 5 Nullen. Das rote Kreuz ist in ihrer Zeit stecken geblieben, es geht weiter mit eine Hand wäscht die andere, Inserate, Kurse an Firmen etc. Also, wo kommt das Geld wirklich hin? Leider nicht dorthin, wo so viele Spender es wünschen. Wachen Sie auf!!!

  2. @Landbauer und den Kärntner Schreihals:
    “Wer nur oft genug ans Hohle klopft, der gibt der Leere ein Geräusch.”
    (© Erasmus v. Rotterdam)

    • Das Wort Weiterbildung impliziert ja, dass bereits so etwas wie Bildung vorhanden sein muss. Sind Sie sicher, dass dies im Fall von Hrn. “agricola forestae” der Fall ist? Nach meiner bisherigen Erfahrung gilt für ihn das gleiche, wie für die meisten FP-Politiker und deren Wähler: “Zuallererst gilt’s, die Gosch’n aufreißen, auf Fakten und Denken ist tunlichst zu sch…..!”

    • Entgegen den meisten Interpretationen, bezweifle ich, dass Sicherungen durchgebrannt sind oder Dummheit dahinter steckt. Schon allein die Aufmachung des besagten Zwitschers zeigte die professionelle Umsetzung: Im Bild der gebräunte Udo, staatstragend ernst vor der Österreich Flagge (sanft gewellt), gedämpftes Licht. Dazu ein wohlgesetzter Text. Das ist gut kombiniert, kein Fehler darin. Da haben sich einige Köpfe darübergemacht, bevor das öffentlich ging.

      Es ist also Kalkül, wenn es nicht spontan ist. Absichtsvoll wird eine Schneise geschlagen, mitten in das aufwallende Meer der sich anbahnenden Hilfsbereitschaft, mitten in die Welle des “Gutmenschentums” will die Welle gebrochen werden.

      Das ist bösartig. Ohne Zweifel. Aber kalkulierte Bösartigkeit. On the short term bringt das keine Sympathiepunkte. On the long term doch. Man weiß, wofür die stehen (und das ist immo die einzige Parlamentspartei, von der man das weiß). Sie haben es beim EU-Beitritt so gemacht, sie haben es bei Corona so gemacht, sie haben es bei jeder Entscheidung, die anstand, so gemacht. Und ja, damit kann man on the long term durchaus Verwirrte einsammeln. So wie hagerhard schrieb, wäre ein Ausbau zum “Erdbebenleugner” möglich. Das ist so ein Teaser mal, geplant. Wenn da Leute drauf anspringen, wird diese Schneise ausgebaut, wenn nicht, wird das Meer des Vergessens drübergespült.

      Würde sich Österreich an der Katastrophenhilfe ncht beteilgen, wäre das selbe Bild online gestellt worden, mit einem Text der die Hartherzigkeit der Regierung oder der Grünen, denn die ÖVP wollen sie ja, wenn auch unter ihrer Dominanz, an den Pranger gestellt hätte.

      Die Inhalte sind ihnen beliebig (siehe Corona: gegen harten Lockdown waren sie erst, nachdem er ausgerufen wurde, zuvor forderten sie ihn. EU-Beitritt ebenso. Und es war de FPÖ, die die Neutralität aufgeben wollte und der NATO beitreten, um nur einige Beispiele anuführen), die Schneise ist der Kern ihrer Medialität. Und Türkis hat das beinhart kopiert.

  3. Es ist genügend Geld da. Das erklärt auch die jährlichen Milliardenausgaben für die angeblichen Flüchtlinge aus Nahost und Afrika.

  4. Landhäusl und Waldbauer die Ayatollahs aus NÖ.
    Hat sich der Uwe schon geäußert zu den Gewalttätigkeiten im Iran? Frag nur aus Interesse.

    • das heißt er wahrscheinlich noch gut, und wenn die F-ler – wie nennt es siegmund hier im forum immer so nett – “alles übernehmen” , dann wird es andersdenkenden in Ö genauso gehen

  5. Landbauer ist genau so ein dummer Nazibua wie das Waldsch….häusl. Nicht mehr und nicht weniger. So ehrlicher muss man sein.

    • Der Begriff “Nazi” ist historisch klar definiert. Die Bezeichnung politisch oder gesellschaftlich Andersdenkener als “Nazi” ist deshalb eine Beleidigung und damit eine Straftat, die konsequent verfolgt werden muß, wenn sie öffentlich geäußert wird!

          • wenn alles was in diversen foren geschrieben wird vor gericht landet, na dann viel spass………
            die gerichte sollten sich lieber auf die schwürkise jahrzehntelange korruption stürzen, da könnte man viel mehr bereinigen damit

      • Na ja Nazi passt jetzt wirklich nicht unbedingt, weil es in Österreich ja so gut wie keine Menschen jüdischen Glaubens mehr gibt, die wurden ja alle ermordet. Dagegen kann die FPÖ also schlecht hetzen. Aber was ungenehme Kunstschaffende, Homosexuelle, gesellschaftliche Randgruppen betrifft, da passt die Bezeichnung Nazipartei für die FPÖ, denn gegen diese Menschen betreibt sie Hetze, allerdings noch keine Taten weils ja (derzeit) verboten ist, solche Menschen wegzusperren. Rassistisch und Nationalistisch ist die FPÖ sowieso, das beweist der blaue Udo ja sehr eindrucksvoll. Ich würde die FPÖ daher als eine rassistische, nationalistische Partei mit einem Drall zum Nationalsozialismus bezeichnen.

        • “..aber was Homosexuelle betrifft …” Na, dann denken Sie mal nach, wie Sie den Gerald Grosz beschimpft haben.
          Und wer war dafür Ungeimpfte wegzusperren, auszugrenzen, zu beschimpfen … Sie baer, Sie und Ihre Genossen.

  6. Landbauer weiß nicht?
    Wer die Leute für dümmer hält, als sie sind, wird laufend enttäuscht!

  7. Wer erwartet noch von einem freiheitlichen Politiker, dass er sich in der Materie auskennt? Kein Wähler mit einer gewissen Grundbildung.

    Bei Fpö Mandataren kann man nur voraus setzen, dass sie mit widerlichen Schlagworten und dummen Politslogans argumentieren. Aber das reicht für ein Drittel der österreichischen Wähler (leider).

  8. next step braune uniformen?

    klimaleugner – coronaleugner – erdbebenleugner
    viel widerlicher und niederträchtiger kann es nimmer werden.

    es braucht mir niemand mehr damit kommen, dass man verständnis haben muss für jene, die diesen braunen haufen mit ihrer stimme bei wahlen unterstützen.
    die sind so!

    es gilt, was bronner über nazis gesagt hat auch hier in bezug auf die fpö:

    es gibt drei dinge, die sich nicht vereinen lassen:
    intelligenz, anständigkeit und die FPÖ wählen.
    man kann intelligent sein und die FPÖ wählen.
    dann ist man nicht anständig.
    man kann anständig sein und die FPÖ wählen.
    dann ist man nicht intelligent.
    und man kann anständig und intelligent sein.
    dann wählt man die FPÖ nicht.

    https://www.hagerhard.at/blog/2023/02/waldbauer-und-landhaeusl/

  9. ” …wurden für den Fonds, der vom Außenministerium verwaltet wird … mit € 105,96 Mio. für humanitäre Hilfe dotiert” . Na da können wir ja beruhigt sein. Werner Kogler hat sich ja auch bei der Cofag als rühmliches Kontrollorgan erwiesen. Wer sich aber nicht nur über Landbauer empören will:

    Die Caritas bitte um Spenden: Caritas Österreich Erste Bank IBAN AT23 2011 1000 0123 4560 BIC GIBAATWWXXX Kenntwort: Erdbeben Syrien und Türkei http://www.caritas.at/erdbeben-syrien-tuerkei (Angaben ohne Gewähr)

    • und was genau hat kogler mit dem aussenministerium zu tun? erst sinnerfassend lesen und dann draufdreschen ! 2022 wurden für den Fonds, der vom Außenministerium verwaltet wird – und nicht, wie von Landbauer behauptet, vom Grünen Vizekanzler Werner Kogler –, mit 105,96 Millionen Euro für humanitäre Hilfe dotiert.

      • Werner Kogler ist der, der verkündet, daß Österreich seinen Beitrag zur Katastrophenhilfe leisten und als Sofortmaßnahme 3 Mio. E aus dem Auslandskatastrophenfonds bereitstellt. Kogler verspricht etwas, nicht das Außenministerium. Kogler hat mit dem Außenministerium insoweit zu tun, als er anscheinend das Geld des Fonds verteilt.

        • nun die variante, dass einer der vielleicht mit dem Resort nichts zu tun hat etwas sagt oder “verteilt” immer noch lieber als ein Landbauer der nur hindrischt und dabei von nichts eine Ahnung hat. Aber dein Hass auf die Grünen ist allgegenwärtig hier im Forum. Ist denn Braun ( blau ) tatsächlich lieber?

    • “Bei der Cofag”? Meinten Sie COFAG die COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH?

  10. Wahrscheinlich gibts noch viel mehr Sachen, von denen Landbauer nicht weiß, wie sie funktionieren.

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