Samstag, Juli 27, 2024

Aktivisten legen schon wieder Wienzeile lahm

Viel Geduld brauchten Montagfrüh jene Autofahrer, die rund um den Naschmarkt unterwegs waren. Auf der Straße vor der Secession blockierten Aktivisten den Verkehr, musiziert wurde auch.

Wien | Wie bereits im Vorfeld angekündigt, haben Aktivisten der “Letzten Generation” am Montag den Verkehr auf der Wienzeile beim Naschmarkt blockiert. Um 8 Uhr betraten mehrere Personen die stark befahrene Straße, umgeben von zahlreichen Schaulustigen, Reportern und einem Großaufgebot der Polizei. Diese war aufgrund des diesmal öffentlich gemachten Treffpunkts bereits vor Ort.

Musikalischer Protest

Neben den üblichen “Klima-Klebern”, die mit Warnwesten bekleidet wieder ihre Hände mit Superkleber auf den Asphalt anklebten, waren auch andere Sympathisanten der Klimabewegung vor Ort. Auch Lieder wurden angestimmt, begleitet von zwei Gitarristen.

Die Demonstranten wurden binnen einer Stunde von der Polizei von der Straße gelöst und weggetragen. Der Verkehr wurde währenddessen umgeleitet.

Die Aktivisten forderten die Bundesregierung zum wiederholten Male auf, “der Wissenschaft endlich zuzuhören – und in der Klimakrise wenigstens die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen umzusetzen: ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen, und Tempo 100 auf der Autobahn”, wie es hieß.

Die Aktion war der Auftakt einer zweiwöchigen Blockade-Welle. Nach dem öffentlichen Beginn wird es nach dem üblichem Schema weitergehen: Die Aktivisten planen demnach, den Frühverkehr mit gezielten Straßen-Blockaden, die im Vorfeld geheim bleiben, möglichst nachhaltig zu stören.

Klebe-Seminare für Polizisten auch in Österreich?

Bei der Wiener Polizei zeigt man sich auf ZackZack-Nachfrage für die kommenden Aktionen gewappnet. Auch in den nächsten Wochen werden Beamte besonders bei wichtigen Verkehrsknotenpunkten im Einsatz sein, um “rasch an den Einsatzörtlichkeiten zu sein und gegebene Maßnahmen zu setzen”, so Polizei-Pressesprecherin Barbara Gass.

Ob es, so wie im deutschen Nordrhein-Westfalen (NRW), nun auch in Wien “Klimakleber-Seminare” für Polizisten geben wird, dafür sei man als Landespolizeidirektion nicht primär verantwortlich. Eine Vielzahl an Beamten sei aber im Umgang mit derartigen Situationen sensibilisiert worden, so Gass.

Um Klima-Kleber schneller von der Straße zu bringen, sollen in NRW nun 10.000 Polizisten ein Spezialtraining absolvieren. Dadurch sollen Beamte den richtigen Umgang mit Spachtel und Lösemittel erlernen, um angeklebte Hände von der Straße zu lösen.

Titelbild: Letzte Generation

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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