Samstag, Juli 27, 2024

Noch teurer als Kurz: Rekord-Zahl an Regierungsmitarbeitern

Der Personalstand der Bundesregierung ist auf einem Allzeithoch. 247 Personen sind in den Ministerien der Nehammer-Kogler-Regierung derzeit tätig und damit sogar teurer als unter dem PR-affinen Sebastian Kurz.

Wien | Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Philip Kucher ermittelte mittels parlamentarischer Anfragenserie die Zahl der Mitarbeiter in allen Ministerien. Wie die „Kleine Zeitung“ am Montag als erstes berichtete, stiegen die Kosten mit Jahresende 2022 und die Anzahl der Mitarbeiter. Mittlerweile befinden sich in allen Kabinetten der Ministerien der ÖVP-Grünen-Regierung insgesamt 247 Mitarbeiter: Rekord! Zu den aufgelisteten Jobs in den Ministerbüros zählen auch die Kabinettschefs, deren Stellvertreter, sowie Fachreferenten. Nicht erfasst sind Sekretäre und Chauffeure, sowie die unter Kurz-Strache eingeführten Generalsekretäre.

Teurer und mehr Mitarbeiter als unter Kurz

Damit hat die aktuelle Nehammer-Kogler-Koalition sogar 21 Mitarbeiter mehr als noch unter dem PR- und Öffentlichkeitsarbeit frivolen Kanzler Sebastian Kurz. Mit Beginn von Türkis-Blau explodierten die Kabinette, waren es unter Christian Kern 2017 noch 163 Mitarbeiter, stieg die Zahl mit der Kurz-Kanzlerschaft schlagartig auf 220 an. Der Politikwissenschaftler Hubert Sickinger führte gegenüber der Tageszeitung zu der Mitarbeiterexplosion an: “Wo davor ein Pressesprecher gesessen ist, waren auf einmal drei.”

Doch nicht nur die Anzahl der Mitarbeiter stieg in den letzten Jahren dramatisch, auch die Ausgaben für den Mitarbeiterstab stiegen deutlich. Die Gesamtkosten kommen laut SPÖ-Berechnung auf 38,4 Millionen Euro. Zum Vergleich: Unter Kanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner betrugen die Ausgaben „nur“ 25 Millionen Euro. Türkis-Blau war mit 31 Millionen Euro teurer als die „Große Koalition“.

“Je schlechter die Umfragen, desto mehr Mitarbeiter”

Anfragensteller Kucher meint zu den Kosten von Türkis-Grün gegenüber der „Kleinen Zeitung“: “Je schlechter die Umfragen, desto mehr Mitarbeiter braucht die Regierung. Zumindest gewinnt man den Eindruck, wenn man sich die Zahlen ansieht.”

Die aktuelle Regierung begründet den hohen Personalstand mit der Corona-Pandemie und den darauffolgenden Krisen. Neuanstellungen in den Kabinetten seien unvermeidbar gewesen.

Titelbild: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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