Nach dem herben Wahl-Debakel für die SPÖ Kärnten nahm der sichtlich getroffene Landeshauptmann Peter Kaiser im “ZiB2”-Studio Platz.
Wien/Klagenfurt | Minus neun Prozentpunkte setzte es am Sonntag für die Kärntner Sozialdemokraten bei der Landtagswahl. Zwar konnte Platz 1 mit rund 39 Prozent deutlich behauptet werden- und zwar mit mehr als 14 Prozentpunkten Vorsprung. Die Verluste wiegen trotzdem schwer.
Kaiser gezeichnet von Ergebnis
Dem Landeshauptmann, Peter Kaiser, ging das Ergebnis sichtlich unter die Haut. In der “Zeit im Bild 2” nahm er am Abend die Schuld für den Absturz auf sich. Womöglich auch, um die am Sonntag neu aufgekochte Bundesvorsitzenden-Debatte abzufedern. Bei Armin Wolf fasste Kaiser die Gründe für das schlechte Abschneiden zusammen: Covid, Teuerung und der Krieg in der Ukraine.
Besonders die Corona-Thematik spielte laut Kaiser eine größere Rolle als von Demoskopen eingeschätzt. Eine Idee von Kaisers Team in der Pandemie hatte für besonders hohe Wellen gesorgt: Geimpfte sollten gelbe Armbänder tragen. Kaiser gab in der “ZiB2” zu, dass diese „Drei-Stunden-Aktion“ nicht durchdacht und sofort wieder zurückgezogen worden war.
Aufgrund der hohen Verluste fragte Wolf nach, ob Kaiser persönliche Konsequenzen ziehen werde und womöglich zurücktrete. Kaiser wich der Frage aus, dass er dies nicht in der Öffentlichkeit diskutieren werde, momentan sei dies aber kein Thema. Ausschließen werde er allerdings nichts.
Kaiser: Nicht in der Lage für Solidaritätskundgebungen
Naturgemäß wurde Kaiser auch die Frage nach dem Bundesparteivorsitz gestellt und wie sehr die Personaldebatte zum Debakel beigetragen haben könnte. Kaiser verneinte dies, für das Ergebnis habe der Parteivorsitzende der SPÖ Kärnten, also er selbst, die Verantwortung zu übernehmen. Wolf erwiderte, dass dies zwar nobel von ihm sei, aber selbst die Parteichefin Pamela Rendi-Wagner habe gesagt, dass die internen Diskussionen um die SPÖ-Spitze den anderen Parteien genützt hätten.
Auf die Frage, ob Rendi-Wagner Parteichefin bleiben solle, meinte Kaiser: „Sie ist es derzeit, alles andere ist derzeit nicht aktuell zu diskutieren.“ Wolf sah darin alles andere als eine „starke Solidaritätskundgebung“ pro Rendi-Wagner- Kaiser antwortete, dass er nicht in der Lage sei, Solidaritätskundgebungen zu machen. Er wollte mit einem respektableren Ergebnis zur Beruhigung der Partei beitragen, dass sei ihm nicht gelungen und das tue ihm leid.
Das ganze Interview findne Sie hier.
Titelbild: Screenshot ZiB2