Samstag, Juli 27, 2024

„Schmutzige Methoden“: Rendi-Wagners Frontal-Attacke

Nachdem der Streit zwischen Bundes-SPÖ und dem roten Burgenland weiterging, schoss Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Donnerstag wieder hart Richtung Doskozil. Sie prangerte „schmutzigen Methoden“ und eine „Heckenschützenmentalität“ an.

Wien | Das rote Tohuwabohu spitzt sich weiter zu. Nachdem Pamela Rendi-Wagner am Montag bereits Hans-Peter Doskozil scharf in der „ZiB2“ kritisiert hatte und es am Mittwoch zu einem zumindest fragwürdigen Leak eines Vier-Augen-Gespräches über Mitgliedsbeiträge zwischen Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch und Burgenland-Landesgeschäftsführer Roland Fürst gekommen war, setzte es die nächste Attacke am Donnerstag.

Bei einer Pressekonferenz im „roten Foyer“, die sich eigentlich mit einem Mieten-Stopp auseinander setzten sollte, brannte den anwesenden Journalisten naturgemäß eine Frage unter den Fingernägeln: Was ist mit Doskozil und den Mitgliedsbeiträgen?

Rendi-Wagner sagte, dass sie am Donnertsag persönlich über den Inhalt des Telefonates zwischen Deutsch und Fürst informiert wurde. Es habe laut Rendi-Wagner die „Drohungen“ einer Einstellung der Mitgliedsbeiträge gegeben. Das Burgenland habe allerdings klargestellt, dass dies nicht umgesetzt werde.

“Drohungen und Einschüchterungen”

Und hier holte Rendi-Wagner zur Frontal-Attacke gegen das Burgenland aus: “Das sind schmutzige Methoden aus dem Umfeld des Landeshauptmannes Doskozils, das sind schmutzige Methoden, Drohungen, Einschüchterungen gegenüber Mitarbeitern als auch gegenüber Abgeordneten. Meist aus dem Hinterhalt getroffen, das sind Gerüchte die gestreut werden, das ist eine Heckenschützenmentalität, wie wir sie in der österreichischen Politik immer wieder antreffen.”

Deutsch: “War unmissverständlich”

Zeitgleich mit Rendi-Wagner war der Bundesgeschäftsführer Deutsch im Ö1-Mittagsjournal. Wenn er Roland Fürst jetzt ernstnimmt – was er versucht, wie er sagte – sei vom Burgenland jetzt wieder beabsichtigt, doch weiter zu zahlen. Es habe sich um „kein Missverständnis“ gehandelt. Am Dienstag gab es via Telefon „eine unmissverständliche Ankündigung, dass die letzte Überweisung die letzte war und dass es jetzt einen Zahlungsstopp gibt“. Es sei „eine ganz klare Ankündigung“ gewesen. Das konnte er „natürlich nicht stehen lassen“. Für Christian Deutsch gab es daher „Handlungsbedarf“.

Kommt der Showdown? – Nein, sagt Deutsch

Bei ihm würden nämlich „Drohungen prinzipiell nicht funktionieren“. Auf die Frage, ob dann also Fürst lügt, sagte Deutsch: „Das will ich jetzt nicht kommentieren“. Aber es sei nicht das erste Mal gewesen, dass eine solche Ankündigung aus dem Burgenland erfolgt sei. Für ihn sei der Fall jetzt erledigt, die „Fetzen“ flögen – das auf Nachfrage von „Oe1″ – nicht. Jetzt wolle man sich wieder den Inhalten zuwenden. Bei der Präsidiumssitzung nächste Woche werden laut Deutsch „alle offenen Fragen“ zwischen Rendi-Wagner und Doskozil auf den Tisch gelegt werden. Es ginge schließlich darum, „Wahlen zu gewinnen“.

Titelbild: Robert Jaeger / apa / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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