“In dieser Zukunft will ich nicht leben”, “Er kann es nicht” oder “Mitreißend schaut anders aus”: Die Reaktionen auf Karl Nehammers Rede in den sozialen Medien fielen eher mäßig aus.
Wien | Zu pompöser Musik schritt Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Freitag auf sein Redepult in der Eventlocation “Thirty Five” am Wienerberg zu, um im 35. Stock seine “Rede zur Zukunft der Nation” zu halten. Auf den Plastik-Zuschauersesseln saß seine Partei – wobei sie noch vor Beginn bereits für Standing Ovations daraus erhob – und lauschte aufmerksam, was er zu Themen wie Pandemie, Krieg und Energiekrise zu sagen hatte, aber auch zur “Putenfleisch”-Krise und Österreich als “Autoland”. Über allem hing die Jahreszahl “2030” – übrigens auch musikalisch. Stolz präsentierte die ÖVP nämlich einen Soundtrack namens “Österreich 2030”. Nach eigenen Angaben wurde das Klavierstück von einem Kind komponiert.
Apokalypse oder Utopie?
“All diese Krisen haben eines gemeinsam”, führte der Kanzler aus, “sie sind von Angst geprägt.” Auch auf die Wissenschaft – erst kürzlich hatte Nehammer den Umgang mit Experten während Covid kritisiert – kam er zu sprechen: “Ich bin der Wissenschaft mehr als dankbar, dass sie Impfstoffe entwickelt hat in der Pandemie.“ Zum Krieg sagte er: “Wir dürfen nicht ruhen, solidarisch zu sein und müssen uns für den Frieden einsetzen.“ Die Rede pendelte inhaltlich von Bildung, Gendern, Armut über die Pflegekrise, Digitalisierung, Migration bis zur Lebensmittelversorgung. Außerdem äußerte er sich zum Thema Wohnen: “Mein Ziel ist, dass alle Österreicherinnen und Österreicher zur besitzenden Klasse gehören statt zur nicht besitzenden.” Und er konstatierte “seltsame Formen” bei der Diskussion rund ums Klima. Eine Floskel, die redundant in der Abarbeitung der Themenbereiche auftauchte: “Wir können das Unmögliche möglich machen.”
Aber wie kam die Rede in den sozialen Netzwerken an? Ein kleiner Rundumblick.
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