Donnerstag, April 25, 2024

SPÖ: Jetzt sind es schon sechs Kandidaten

Nun trudeln die nächsten Bewerbungen um den SPÖ-Vorsitz ein. Zu den drei Bekannten Pamela Rendi-Wagner, Hans-Peter Doskozil und Nikolaus Kowall haben sich drei weitere gemeldet.

Wien | Bis Freitag kann sich jeder, der eine SPÖ-Mitgliedschaft besitzt, noch zum Vorsitzrennen melden. Seit Mittwoch sind nun schon drei Männer bekannt geworden, die die aktuelle Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner, Burgenland-Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil und Bezirksfunktionär Nikolaus Kowall herausfordern wollen.

Nicht einmal Partei-Insider kennen die Namen

Am Mittwoch verkündete Justizsprecherin Selma Yildirim nach dem Parteipräsidium auf Nachfrage dass sich zwei Personen bereits gemeldet hätten. Yildirim gab allerdings nur bekannt, dass es sich um zwei Männer handelt, einer aus Niederösterreich, einer aus dem Burgenland. Am Abend berichtete der „Kurier“, dass es sich beim Burgenländer um einen 69-jährigen Unternehmer handelt. Sein Name: Berthold Felber. Das einfach SPÖ-Mitglied, war scheinbar auch Burgenland-Insidern kein Begriff.

Auch der fünfte Kandidat ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Hier soll es sich um den Waldviertler Gerhard Weißensteiner handeln. Er ist ehrenamtlicher Gemeindepartei-Kassier und LKW-Fahrer.

Nummer 6

Der sechste im Bunde, machte seine Kandidatur über Twitter öffentlich. Am Donnerstag verkündete der Niederösterreicher Gerald Kitzmüller aus Baden, dass er sich um den SPÖ-Vorsitz beworben habe.

Weitere Kandidaten dürften bis zur Frist Freitag, 23:59 noch folgen.

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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53 Kommentare

  1. Man könnt auch noch Victor Adler auf die Liste geben. Als guter Geist der Sozialdemokratie bring er wahrscheinlich immer noch mehr fürs Volk als diese ideologieverlorenen Selbstdarsteller…

    • So wie Bruno Kreisky im Grab rotiert würde er sogar zur wertvollen Stromgewinnung noch was beitragen, des kann momentan keiner der lebenden Sozialdemokraten toppen …

    • Lieber Sinclai, das mit der Ideologie ist nur mehr für den Pöbel angedacht. Im klandestinen Entscheidungskammerl geht es ausschließlich um,s Geschäft…

      Es muss immer heller werden!

  2. ‘ohne Rot wäre es nicht Österreich’

    … dass i ned lach …
    Weiß is die einzig wahre Farbe inmitten dieses gesamten politischen Intrigantenstadls UND ohne Weiß wärs nämlich genauso ned Österreich.

  3. Die SPÖ steht zuweit links
    Die SPÖ steht zuweit rechts
    Die SPÖ steht für nix
    Die SPÖ Machtkampf zwischen zwei bis 12
    Die SPÖ macht sich lächerlich wegen Mitglieder Befragung.
    Die Raunzer und die bezahl Schreiber in allen Foren sollen sich nicht aufregen.
    140 000 sind aufgerufen zur Befragung, die sollen den Job machen und dann soll sich die Partei im Ergebnis wieder finden.
    Also mehr Demokratie geht nicht.
    ( einzige Befürchtung Doskozil )

  4. Find ich gut. Ich halte es zwar für gefährlich für eine Partei, dass alle wählen dürfen, die gerade erst hinzugekommen sind, aber die große Zahl an Bewerber:innen aus den Hinterbänken finde ich wirklich gut. So kriegen wir alle (und wohl noch mehr SPÖ-Mitglieder) endlich mit, woran es hakt. Die Breite, die in der Partei zum Vorschein kommen wird, ist danach ein Signal vielleicht.

    Und wer auch immer den Parteivorsitz kriegt, hat die Aufgabe, die Breite abzudecken. Denn zudecken geht danach bestimmt nicht mehr. Und da wette ich meinen A drauf, dass das Dosko nicht gefällt.

    Wie auch immer es ausgeht, die Rache ist vorbereitet, weil danach nicht mehr möglich sein wird, “eine Richtung” durchzudrücken, weil die SPÖ dann als wirklich diverse Partei ausgestellt sein wird. Was im Prinzip eine repräsentative Mischung für die Republik ist.

    • Das gefällt dem Dosko ganz sicher nicht. Es wird aber auch höchste Zeit für eine ( diese )Wende.
      Es wird danach unmöglich sein, einen Babler oder Kowall zu ” verstecken”.

      • Ja. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung war es ja nur mehr zwischen A und B. Worum es da geht, hat niemand mehr mitgekriegt.

        Dem Dosko gönn ich das. Immerhin hat er sich die Wahl erpresst, das Procedere hat er sich dann erpresst. Und nun hat er seine Basiswahl und darf selbst mal staunen, was an der Basis ist. Ich bin überzeugt, dass er das nicht wusste.

        Zur SPÖ isser wohl auch aus Proporzgründen gegangen damals, weil im Burgenland bei der Polizei ohne Mitgliedsbuch nichts ging. Aber was SPÖ ist, darum hat er sich nicht gekümmert.

        Zudecken wird nicht mehr möglich sein, verstecken auch nicht. Und niederreden schon gar nicht. Wird ers, so wird ers. Aber wer auch immer es wird, wird Integrationsarbeit leisten müssen in der Partei. Auch Dosko. Und dann wird man sehen, wie lange er sich halten kann. Ich schätze ihn so ein, dass er die Integrationsarbeit gar nicht leisten will.

      • Ich glaub ja dass er es inzwischen schon bereut dass er von seiner Beteuerung, nur Burgenland dienen zu wollen, abgerückt ist. Nur hätte er da auch ein bisserl weniger quertreiben sollen. Und “mit offen Türen einrennen bei der Bundespartei” ist es jetzt auch nicht. Aber er wird schon a Wuchtel für seine vielleicht etwas irritierten Fans in Burgenland parat haben. Zumindest könnens sie sich den Oberkiwara ja nun behalten. So lange sie ihn halt noch wollen…

  5. Ist das nicht irgendwie bitter für Doskizil? Jahrelang intrigiert, eine Meinungsumfrage bezahlt und dann noch auf diese Form der Mitgliederbefragung gepocht, um überhaupt eine Chance gegen Rendi Wagner zu haben – und genau die offenbart schließlich, dass die Partei ihn gar nicht so toll findet wie er sich selber.

  6. Jetzt sollen es angeblich schon 12 “Bewerber” sein, Misik und Fußi wären noch schön, das würde das Kraut aber auch nicht mehr fett machen. Ich hab mich jedenfalls bereits vorsorglich mit mehreren Großpackungen Popcorn eingedeckt, und im Kühlraum stehen schon mehrere Kisten Champagner bereit. Wer hätte noch vor wenigen Monaten gedacht, dass die SPÖ nun völlig kostenlos einen beispiellos umfassenden Wahlkampf für die FPÖ übernimmt. Das kannst einfach nicht erfinden. Freundschaft!

    • Ja 12. Kowall hat gesagt, dass die Granden das Amt nicht wollten. Das sagt etwas aus. Die, die an den Stellwerken stehen, sehen nicht, wie es gehen kann, wie sie einen Beitrag leisten könnten. Und dann kommen so viele auf einmal, die eine Partei voranbringen wollen. Das ist bottom up. Ich finde das erstaunlich, zeigt aber doch, dass da eine Vitalität da ist.

      Ich sehe diesen Prozess, der jetzt in Gang kommt, für keine gute Nachricht für die FPÖ. Und für die ÖVP schon gar nicht. Auch nicht für Grüne oder Neos. Das riecht nach Aufbruch.

      Wieso meinen Sie, dass die FPÖ profitiert?

  7. Mit dieser “Öffnung” und der damit einhergehenden Mehrung der Bewerbungen zum Vorsitz durch die Mitglieder, sinken die Chancen von PRW und Doskozil rapide. Ein kluger Schachzug des Strippenziehers im Hintergrund…

    Es muss immer heller werden!

    • Lieber Beobachter, ich denke dass Doskozil am meisten um sein Leiberl zittern muss. Insgesamt habe ich bei ihm den Eindruck, eine gscheite und notwendige Neuausrichtung der SPÖ ist ihm weniger ein Anliegen, als der Frontalkurs auf PRW, das ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Insofern ist Doskozil’s Ansage über die Öffnung des Kandidatenkreises anlässlich seines Abganges am Mittwoch, “Das muss ich einmal sacken lassen…” (sinngemäss) keine Überraschung und brachte statt eines grossmundigen nun einen komplett zerstörten Politiker ins Bild. Zeigt auch, dass demokratische Vorgänge zwar bei anderen urgiert, bei sich selbst allerdings nicht gern gesehen werden. Da hätte man schon gerne eine Diktatur… Wenn jetzt ausgerechnet aus seinem heiligen absoluten Burgenland ein weiterer Kandidat antritt, kommt das einer öffentlichen Demütigung gleich.

      • Liebe Summa summarum, ich würde meinen, Sie haben wie immer richtig und gut analysiert. Die Königswürde welche der Herrscher im Lande der Burgen zu leben pflegt, wird selbigem anderswo nicht standesgemäß unterbreitet und somit bleibt eine Eitelkeitsverletzung unausweichlich. Bei Ministern konstatiert man diese Abgehobenheit nach ca. drei Monaten auschließlichem Umgang mit devotem Hofstaat. Ludwig – mir ist egal, wer unter mir SPÖ-Vorsitzender wird (copyr Häupl)- hat Doskozils Treiben lange genug zugesehen und wie immer subtil, aber machtpolitisch eminent wirkungsvoll agiert. Beiden Hauptkontrahenten muss jetzt klar sein, dass Sie wohl aus dem Rennen sind. Der lachende Dritte ist Ludwig mit seinem Kandidaten…

        Es muss immer heller werden!

  8. 7 Kandidaten. Babler tritt an.

    Das wird spannend, wie wird Pilz argumentieren, dass er jetzt doch für Doskozil ist? Denn das ist er, und er wirbt auch für ihn.

    Ansonsten…. Muss ich sagen: “Bitte weitergehen, hier gibts nix zu sehen.”
    Nichts von Belang, ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, sonst nix. Die SPÖ kriegt gar nicht mit, wie man sie gegen sich selbst aufbringt und damit demontiert.

  9. Nun hat die SPÖ tatsächlich einen sehr aussichtsreichen Kandidaten, der eine Alternative zu der jetzigen Parteispitze darstellt. Einen Babler finde ich persönlich äußerst interessant. Meine Stimme hätte er. Die Situation der SPÖ würde sich schlagartig verbessern und ein positives, zukunftsfähiges Bild abgeben.

    • Ein Kommentator hat es unlängst erwähnt, aber jetzt passt es noch besser: Das Verfahren erinnert an die Kandidatenauswahl in den USA vor der Präsidentschaftswahl.
      Die SPÖ ist in den Prozess zwar nur hineingestolpert, aber er könnte sich als historischer Glücksfall erweisen. Er bringt viel Aufmerksamkeit und statt dem notorisch destruktiven Doskozil und dem verknöcherten Apparat werden plötzlich unverbrauchte Kandidaten sichtbar, die eine politische Agenda haben.

    • Robert Menasse wäre mir am allerliebsten. Doch dieser protegiert Kowall, was natürlich für diesen spricht. Wenns aber Babler wird bin ich natürlich auch zufrieden. Den kennen zumindest die Leut.

  10. Offensichtlich war nicht nur HPD unzufrieden, mit Pamelas Vorsitz, wenn jetzt schon sechs Kanditaten im Gespräch sind.

  11. Theoretisch könnte sogar HC Strache schnell Mitglied werden und sich bewerben. Das wäre zumindest komisch.

  12. Herr Berthold Felber wirkt sympathisch. Sein Standpunkt gefällt mir sehr gut. Vlt. ist der andere Unbekannte auch einer vom vernünftigen und bidenständigen Schlag.

    Auf der andere Seite Herrn Kowalls und Herrn Kitzmüllers woke Schwurblerei eher wenig bis gar nicht gut…

    Dann doch lieber die Pharmalobbyisten PRW oder Dosko.

    Übrigens gabs letztens eine gute Diskussionsrunde bei Servus Tv über den Zerfall der Spö. Josef Cap und Bernhard Heinzlmaier bringen die Punkte klar auf den Tisch.

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