Donnerstag, April 25, 2024

Mahrer beklagt “Rassismuskeule” und wird von Kurz-Spezi beraten

Das Brunnenmarkt-Video von ÖVP-Wien-Chef Karl Mahrer zieht weiter seine Kreise. Der plötzliche Kommunikationswechsel des einst so ruhigen Volksparteiler, sorgt auch wegen seines neuen Beraters für Aufsehen.

Wien | Für ordentlich Wirbel sorgte der ÖVP Wien-Obmann Karl Mahrer mit seinem Brunnenmarkt-Video vergangene Woche. Mahrer hatte moniert, dass der bekannte Wiener Straßenmarkt in Wien Ottakring von „Syrern, Afghanen und Arabern“ in den vergangenen Jahren „übernommen“ worden sei.

Mahrer holt erneut aus: Gegen “multikulti” und Falafel

Für sein Video erntete Mahrer in den sozialen Netzwerken Spott. Sogar das bekannte Satire-Portal „Die Tagespresse“ nahm den ÖVP-Mann für seine Aktion auf die Schaufel und druckte T-Shirts mit dem Slogan „I survived Brunnenmarkt“. Auch ein eigener “Frontbericht” vom Brunnenmarkt wurde Mahrer gewidmet.

Ganz besonders empört scheint Mahrer allerdings aufgrund der Kritik von “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk. Der hatte Mahrer einen “Rassisten” genannt, was dem ÖVP-Mann gar nicht schmeckte. In einer Aussendung beklagte sich Mahrer, dass er sich „nicht durch das Schwingen der Rassismuskeule mundtot schlagen“ lasse. Egal, ob es der „linken Meinungselite gefällt oder nicht“.

Ebenso beklagte er, dass die politischen Mitbewerber seinen einminütigen Spot gegen den Brunnenmarkt nicht so toll fanden: „Auch Politiker der Wiener SPÖ, NEOS und Grüne rücken aus und erklären: Probleme? Gibt es hier nicht – der Brunnenmarkt ist das Beste, was Wien überhaupt zu bieten hat. Man überschlägt sich förmlich in Bekundungen wie großartig ‚multikulti‘, die Falafel und das Brunnenviertel sind.“ Generell sieht sich Mahrer „bewusst falsch interpretiert“.

Kurz-Mastermind berät nun Mahrer

Dass der ÖVP Wien-Chef nun deutlich härtere Töne als noch vor ein paar Monaten anschlägt, könnte mit einem Berater-Wechsel zu tun haben. Denn Mahrer hat sich Verstärkung aus dem Kurz-Umfeld geholt. Laut „Kurier“ soll er nun von Ex-Kurz-Intimus Stefan Steiner beraten werden. Steiner soll seit drei Wochen einen Vertrag als externer Berater mit der Partei haben. Die ÖVP meint gegenüber der Tageszeitung, dass Steiner „einer der erfahrensten Leute in der ÖVP“ sei und es, „unklug” sei, “das Know-how nicht zu nutzen“. Im Gegensatz zur Rückkehr des Ex-Kurz-Kommunikationschefs Gerald Fleischmann, der seit vergangenem Jahr die Kommunikation der Bundes-ÖVP leitet, versuchte man die Rückkehr Steiners nicht breit zu kommunizieren.

Laut ÖVP soll Steiner allerdings nichts mit dem Brunnenmarkt-Video zu tun gehabt haben. Viel eher soll Steiner interne Streitereien aufgrund von Mahrers Auftritten ausbügeln. Denn der härtere Kurs des Blümel-Nachfolgers in Wien gefällt nicht allen in der Hauptstadt-ÖVP. Mahrer würde seine Themen nicht glaubwürdig besetzen, so der Ton aus der Landespartei. Gerade in Bezug auf die FPÖ erkenne man bei Mahrer keine klare Linie. Vom Kurier wird aus der Partei zitiert: „Einmal kritisiert er sie für rechte Rhetorik, das nächste Mal überholen wir die Blauen rechts.“

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

39 Kommentare

  1. Die Sozialeistungen müssen besonders für Flüchtlinge erhöht werden, damit diese mehr Geld an ihre Familie im Kriegsgebiet schicken können.

  2. Was sagt Mahrer den dann, wenn ein nicht Wiener mehr als eine Immobilie in Wien besitzt?
    Und so ein guter Kaufmann kann der Besitzer auch nicht sein. Siehe die Pleiten in Deutschland.

  3. Wie kommt ein Mann wie dieser Mahrer an solche Ämter in einer Partei. Den muss man normalerweise gut verstecken und ja nicht öffentlich reden lassen.

    Die Personaldecke in der ÖVP ist bereits sehr, sehr dünn geworden!

    • 🙂 🙂 ich erzähle Ihnen jetzt etwas zu diesem Herren. Es gab früher ein Schallplattengeschäft mit dem Namen “Carola” (die Schreibweise ist vielleicht nicht korrekt, dafür entschuldige ich mich vorab). Dort fand einst ein junger “Mann” eine Anstellung, die er ca. 8 Monate (geschätzt) inne hatte. Er wurde entlassen, raten Sie weshalb. Er hat es nicht annähernd geschafft auch nur einen Bruchteil dessen zu verkaufen, wie seine Kollegenschaft. Warum? Die Kunden konnten ihn überhaupt nicht ausstehen. Der Mann hieß, wie Sie sich sicher schon denken können, Mahrer. Einer seiner Kollegen wurde später Professor an einer Universität und ich hatte das Vergnügen sein Student sein zu dürfen. Bis heute halten wir Kontakt und er hat noch wesentlich mehr kleine Anekdoten, über den einen oder anderen “Promi” auf Lager, die er hin und wieder von sich gibt, sehr zum Wohlgefallen meiner Wenigkeit.

  4. Jetzt kann mir bitte wer erklären, wie es da wirklich ist, ich war da schon Jahre nicht mehr, aber dieser Tage habe ich ein Foto des Wiener Bürgermeisters gesehen, einkaufenderweise am Brunnenmarkt, von drei Männern umgeben, die ich als nicht Fachmann als Leibwächter ansehen könnte, wird natürlich nicht sein, die haben sich sicher nur zufällig unauffällig um den Bürgermeister gestellt.

    • Gut zum Einkaufen (Obst &Gemüse),Meiselmarkt besser;
      Ob der Markt von einem syrischen Clan übernommen wird weiß ich nicht,fallen aber auf & haben alle dasselbe (“Gastro”)…

      • Warum stellen wir nicht gleich externe Beratung in Parlament statt Politiker, 183 mal ca 20t im Monat Ersparnisse. Don Wolfi hab vergessen, egal macht die kraut nicht fetter.
        Der möchte gerne wieder Polizei General sein ist nur eine von viele Stadträte, ohne Funktion. Also nix Finanzamt
        Karl Mahrer
        “Stadtrat ohne Geschäftsbereich der Stadt Wien”

  5. SPÖ Führungsschwache Kinder Sandkiste Kasperltheater Partei. Ja wo die katastrophale Quoten Genderei die Welt hinführt. Jetzt müssen die Männer noch zum Kinderkriegen gezwungen werden!

  6. Schön für den Herrn Mahrer, dass er sich unter medialer Aufmerksamkeit öffentlich als vermeintliches Opfer von Rassismusvorwürfen outen kann. Leider können das die allermeisten von denen, die im Alltag damit leben müssen, dass ihnen offener rassistischer Hass entgegenschlägt nicht. Weil denen hört keiner zu, denn im Grunde werden sie alle unter Generalverdacht gestellt daran selber schuld zu sein. Weil sie ja angeblich alle faul sind, Frauen unterdrücken, den Österreichern was weg nehmen, sich Sozialleistungen erschleichen….Deshalb erscheint es vielen ja legitim, auf alles einzudreschen was fremd ist. Daher finde ich es auch legitim, dem Herrn Mahrer ebenfalls zu unterstellen aus niederen Instinkten gehandelt zu haben, damit ist er ebenfalls selber schuld und es ist auch völlig in Ordnung wenn ihm deshalb Hass entgegenschlägt.

  7. Ich finde ja multikulti auch toll – aber bitte nur auf einem dem Gastland angepassten gesitteten Niveau. Ich habe es da natürlich ein bisschen leichter, denn ich kann es mir leisten meinen Wohnsitz bei Bedarf in eine ruhigere Gegend zu verlegen und die Kinder in eine Privatschule zu schicken, falls in der öffentliche Schule die Leistung unter Verständigungsproblemen leidet.

  8. Komisch Herr Mahrer, über den Italiener bei dem Sie ihren Cappuccino trinken und dessen französische Frau haben Sie nichts negatives zu sagen? Freilich ist dieses Etablissement im ersten Wiener Gemeindebezirk.

    • Es gibt ja ein Ranking unter den “Ausländern”. an letzter Stelle stehen eindeutig die Menschen aus Afghanistan und Syrien, dann kommen die Iraker, Iraner, Marokkaner und Inder sowie alle mit sehr dunkler oder schwarzer Hautfarbe, gefolgt von den Türken und den Menschen aus ex. Jugoslawien und Rumänien. Jene aus dem asiatischen Raum sind etwas höher gestellt, dann kommen die Tschechen, Ungarn und momentan noch die Ukrainer. Weiters folgen die restlichen Europäer, wobei die Südeuropäer (mit Ausnahme der Monegassen) wesentlich weiter hinten gereiht sind als die aus dem Norden. Aber mögen tut man sie alle nicht, sie könnten einem ja was wegfressen. Am ehesten gleichgestellt sind die Deutschen no na, welche Überraschung (aber irgendwie mag man die auch nicht so recht und die aus dem ehemaligen Osten sowieso nicht….)🤷‍♀️ Aber wahrscheinlich wissen sie das alles eh schon.

        • Ja, ist eine traurige Tatsache. In Österreich steht nie im Vordergrund was einer kann was er leistet oder wie er sich verhält, sondern nur woher er kommt. Und selbst der erfolgreichste und angenehmste Menschen, wenn er aus der Türkei stammt wird er immer weniger wert sein als das dümmste, faulste und widerlichste A….loch aus Österreich.

      • Das ist tatsächlich eine recht anschauliche Auflistung. Nach einiger Zeit in Österreich habe ich in dieser Hinsicht vieles “lernen dürfen”. Da ich nordfranzösischer Herkunft bin, habe ich tatsächlich einen gewissen “Bonus” bei den Eingeborenen. Nicht allzu klein bin ich obendrein. Mein Schwager hat da schon einen etwas schwereren “Stand”. Er stammt von der Elfenbeinküste und ist unverkennbar dunkelhaarig. Obwohl er ein begnadeter Übersetzer ist, wird er oft mit sehr einfachen Sätzen konfrontiert, vermutlich wegen seiner Statur. 2,02 m haben wohl eine einschüchternde Wirkung und man versucht mit simpler Rhetorik der Situation Herr zu werden. Meine Schwester, selbst über 1,90 m, wird zumeist umschmeichelt, vermutlich hat es mit ihren Attributen zu tun, die bei den österreichischen Frauen und Männern mehr Anklang finden. Blond, blauäugig und groß scheint der heilige Gral zu sein….

        • Kann ich bestätigen, entspreche auch nicht dem heiligen Gral und bin eigentlich sogar sehr froh darüber 😁 hat schon was für sich keinem österreichischen Klischee zu entsprechen..

        • Eigentlich dürfte das alles was Du hier schilderst gar nicht wahr sein. ☹️
          Leider ist es aber Realität in Österreich.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!