Samstag, Juli 27, 2024

Wegen Schmerzmittelknappheit: Cannabinoide für Patienten?

Weil bestimmte Medikamente gegen Schmerzen derzeit kaum lieferbar sind, werden bestimmte Patienten nun im Spital aufgenommen, heißt es. Ein Mediziner fordert die Zulassung von Cannabinoiden – Medikamenten auf Basis von Cannabis.

Wien | Wegen des Mangels bei bestimmten Arzneimitteln müssen Schmerzpatienten nun teilweise stationär aufgenommen werden. Das betreffe Personen mit jenen Medikamenten, die rückenmarksnah appliziert werden müssen, teilte die Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) am Montag in einer Aussendung mit. Eine kontinuierliche Schmerztherapie sei vor allem bei chronisch multimorbiden Patienten wesentlich, betonte der Mediziner Rudolf Likar.

„Viele gut wirkende Mittel sind derzeit nicht lieferbar. Diese lassen sich auch nicht so ohne weiters ersetzten, denn der Umstieg auf andere Präparate ist nicht immer möglich“, erläuterte der Leiter der ÖGARI-Sektion Schmerz.

Cannabis-Medikamente gefordert

„Wenn auch einige innovative Apotheken Schmerzmittel selbst produzieren und erzeugen, ist jedoch für Opioide und Medizinprodukte leider kein Ersatz in Sicht. Eine weitere Hürde in der Versorgung von Schmerzpatienten liegt darin, dass bestimmte Medikamente wie bestimmte Cannabinoide in Österreich erst gar nicht zugelassen sind, obgleich diese eine nachweisliche Wirkung zeigen und international sehr wohl eingesetzt werden“, hielt Likar fest.

In der Vorwoche hatte bereits die Schmerzgesellschaft (ÖSG) ihre „akute Sorge“ wegen der Medikamentenknappheit ausgedrückt. Auch Fachärzte der Palliativgesellschaft zeigten sich alarmiert, da beruhigende und schmerzstillende Opioidpflaster fast nicht mehr vorrätig seien.

Titelbild: EXPA / APA / picturedesk.com

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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