Haslauer entscheidet sich für eine Koalitionsoption, aus der Ukraine werden Explosionen gemeldet, Papst reist nach Ungarn und im Sudan wird wieder gekämpft.
Wien | Was heute wichtig ist:
Haslauer muss sich für seinen Partner entscheiden
Salzburg | In Salzburg wird heute, Freitag, eine Vorentscheidung über die Zusammensetzung der künftigen Landesregierung fallen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wird nach den Sondierungsgesprächen während der Woche am Vormittag dem Parteipräsidium einen Vorschlag unterbreiten, mit wem er Koalitionsverhandlungen aufnehmen möchte. Diese sollen nach den Vorstellungen des ÖVP-Obmannes Anfang kommender Woche mit der Erstellung des Fahrplans beginnen.
Denkbar sind drei Regierungskonstellationen: eine Koalition von ÖVP und FPÖ, die mit 22 der insgesamt 36 Landtagsmandaten über eine solide Mehrheit verfügen würde, eine ÖVP-SPÖ-Koalition, die mit 19 Mandaten nur knapp abgesichert wäre, oder eine Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und Grünen, die dann ebenfalls auf 22 Abgeordnete käme. Gespräche zu einer Dreierkoalition aus ÖVP, SPÖ und FPÖ sind schon am Donnerstag gescheitert. Insider vermuten auch in Salzburg eine Schwarz-Blaue Zukunft.
Ukraine: Explosionen im ganzen Land
Bachmut/Kiew | In der ganzen Ukraine herrscht Fliegeralarm. Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut zivile Infrastruktur in verschiedenen Teilen des Landes mit Raketen beschossen. Explosionen in weit voneinander entfernten Regionen wie Dnipro, Krementschuk und Poltava in der Zentralukraine sowie in Mikolajiw im Süden seien verzeichnet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. In der zentralukrainischen Stadt Uman im Gebiet Tscherkassy wurde ein Hochhaus getroffen.
Wie auf Bildern und Videos zu sehen war, waren die Zerstörungen massiv. “Es gibt Opfer”, schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram am Freitag. Behörden zufolge wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. In der Stadt Dnipro starben bei nächtlichem Beschuss eine Frau und ein drei Jahre altes Kind, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Details nannte er nicht. Es gab zudem Berichte über Explosionen in und um Kiew und über nicht identifizierte Flugobjekte, die sich Richtung Westen bewegten.
Papst reist nach Ungarn
Vatikanstadt/Budapest | Papst Franziskus ist Freitagfrüh zu einem dreitägigen Besuch in Ungarn aufgebrochen. Das Kirchenoberhaupt startete um 8.21 Uhr vom römischen Flughafen Fiumicino an Bord einer Sondermaschine der Fluggesellschaft ITA nach Budapest, meldete Kathpress. Vor dem Abflug traf Franziskus in Begleitung seines Sozialbeauftragten Konrad Krajewski im Vatikan 15 obdachlose Menschen, die in der Nähe des Petersdoms leben. Gegen 10 Uhr soll der Papst in der ungarischen Hauptstadt eintreffen.
In Budapest wird er von Staatspräsidentin Katalin Novak und Regierungschef Viktor Orban sowie führenden Kirchenvertretern um Kardinal-Primas Peter Erdö begrüßt. Kurz nach Mittag hält Franziskus an Orbans Amtssitz im ehemaligen Karmeliterkloster am Budapester Burgberg seine erste Ansprache. Die für alle offiziellen Papst-Besuche übliche Rede des Kirchenoberhaupts vor Politikern und Vertretern aus Diplomatie und Zivilgesellschaft wird international mit Spannung erwartet.
Wieder Gefechte im Sudan
Khartum | Die Kämpfe zwischen den Konfliktparteien im Sudan sind trotz einer vereinbarten Feuerpause nach kurzer Zeit wieder aufgeflammt. Augenzeugen berichteten am Donnerstag, in der sudanesischen Hauptstadt Khartum und in den nahe gelegenen Städten Omdurman und Bahri seien Luftangriffe und Flakbeschuss zu hören. Die Armee und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hatten zuvor am Donnerstag eine Verlängerung der Feuerpause um 72 Stunden ab Mitternacht angekündigt.
apa | Titelbild: HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com