Samstag, April 20, 2024

Internationale Presse zur Teilnahme Selenskyjs an G7-Gipfel

Internationale Tageszeitungen kommentieren die Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima und die Auswirkungen auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine am Montag wie folgt:

Wien |

“Frankfurter Allgemeine Zeitung”:

“Die Reisen des ukrainischen Präsidenten … nach Saudi-Arabien und Japan haben ganz offensichtlich nicht ins Weltbild einiger Politiker gepasst. … Leichtes Spiel hatte Selenskyj hingegen beim Treffen mit den Repräsentanten der Kerngruppe seiner Unterstützer. Der amerikanische Präsident Joe Biden äußerte bei dieser Gelegenheit sogar eine Botschaft, die Selenskyj “historisch” nannte. Ob die amerikanische Bereitschaft, ukrainische Piloten an Kampfflugzeugen des Typs F-16 auszubilden, diese Einschätzung verdient, muss sich erst erweisen. … Der symbolische Wert der Pilotenausbildung erschließt sich unmittelbar. Weniger deutlich ist, welchen strategischen Wert die Lieferung solcher Flugzeuge für die Ukraine hätte. … Insofern könnte die “historische” Entscheidung Bidens einen höheren moralischen als militärischen Wert haben.”

“Dagbladet” (Oslo):

“Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Helden geworden, weil er sich im Augenblick der Gefahr weigerte, Kiew zu verlassen. Jetzt ist er der reisende Superheld, der Waffen und Geld im Krieg gegen Putin einsammelt. Es ist ein diplomatischer Zweifrontenkrieg, den Selenskyj nun für sein Land kämpft: Die eine besteht darin, die USA und den Westen weiterhin dazu zu verpflichten, die Ukraine mit Waffen und Geld zu unterstützen, bis die besetzten Gebiete zurückerobert sind. Die andere besteht darin, große Länder im politischen Süden wie Indien und Brasilien davon zu überzeugen, dass sie keine andere Wahl haben, als die Ukraine zu unterstützen.”

“La Vanguardia” (Madrid):

“Die Diplomatie wird letztendlich von entscheidender Bedeutung sein, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Und alle Treffen von Selenskyj dienen dazu, die Ukraine in eine vorteilhafte Position für zukünftige Friedensverhandlungen zu bringen. In Sachen Diplomatie kennt sich übrigens Henry Kissinger bestens aus. Wenige Tage vor seinem 100. Geburtstag kann er sich rühmen, der älteste Vertreter der internationalen Diplomatie zu sein. Der ehemalige US-Außenminister und umstrittene Friedensnobelpreisträger hat 1972 die Öffnung der USA gegenüber China maßgeblich vorangetrieben. (…)

Entgegen der überwältigenden Meinung im eigenen Land plädiert er für mehr Zurückhaltung gegenüber China und für die Suche nach einer gemeinsamen Basis mit Peking. Unter anderem deshalb, weil dieses Land bei dem Bemühen, Russland zu stoppen, eine Schlüsselrolle spielen kann. Die große Frage, die unbeantwortet bleiben wird, ist, ob Dr. Kissinger, der Erfinder der Realpolitik, die russische Aggression gegen die Ukraine hätte verhindern können.”

“La Repubblica” (Rom):

“Bisher konzentrierte sich Moskaus Strategie, die von Peking unterstützt wird, auf das Ziel, die internationale Gemeinschaft zu spalten und den “globalen Süden” gegen die liberalen Demokratien aufzuwiegeln. (…) Hiroshima zeigt jedoch, dass dieses Ergebnis in immer weitere Ferne rückt, je länger die Invasion andauert. In der Tat wurden die ersten Risse am G7-Tisch sichtbar, als etwa der indische Premierminister Modi zu Selenskyj sagte: “Ich verstehe Ihr Leid und das des ukrainischen Volkes voll und ganz.” (…)

Inzwischen isolieren sich diejenigen, die die Beweise für Putins Brutalität leugnen, zunehmend selbst. Wie etwa sein chinesischer Verbündeter Xi, der ausdrücklich dafür angegriffen wird, dass er sich weigert, seinen Einfluss geltend zu machen, um den Kreml zur Vernunft zu bringen.

Der von Selenskyj vorgeschlagene Gipfel wird noch keine Friedenskonferenz sein. (…) Es wird jedoch “der Gipfel der globalen Mehrheit”, die aufgerufen ist, den Friedensvorschlag Kiews zu unterstützen. Denn Hiroshima hat bewiesen, dass das Pendel des internationalen Konsenses in diese Richtung ausschlägt. Putin gewinnt nicht nur nicht auf dem Schlachtfeld, sondern verliert auch in den Köpfen und Herzen der Menschen guten Willens.”

Titelbild: LOUISE DELMOTTE / AFP / picturedesk.com

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15 Kommentare

  1. Den Russen wird es anscheinend jetzt wirklich mulmig angesichts eines NATO-Beitritts der Ukraine und des absehbar verlorenen Krieges. Bestes Indiz hierzu sind die nervösen Handpuppen V. Putins im Westen.

  2. Waffenlieferungen verursachen Krieg, Leid und Tod. Selenski möchte keinen Frieden. Diese Politikermarionetten der Elite möchten nur Geld und Macht. Er ist doch einfach nur ein billig, gekaufter Schauspieler.

  3. Der Kriegstreiber Seelnski in Hiroshima und zeitgleich erhält er Spezialmunition – mit Uran angereichert.
    In Museen in Hiroshima könnte er die Auswirkungen der Kernwaffen anschauen – was er nicht tun wird.
    Er ist bereit, sein eigenes Volk mit Uranstaub zu vergiften und die Gesundheit mehrerer Generationen sind ihm egal.
    Und das ist der neue Held – zynischer kann man kaum sein.

      • Der eine droht, der andere tut es wirklich. Selenski ist willens, mit Uranmunition im eigenen Land herumzuschiessen. Dabei entsteht höchst krebserregender Staub. Was das auslöst, kann man heute in Lybien und im Irak sehen, wo die Amis mit Uranmunition geschossen haben. Schau dir mal die Bilder von den unzähligen missgebildeten Kindern und Babys dort an, dann verstehst du was Selenski den eigenen Leuten antut.

        • Das ist Schwachsinn, was Sie da sagen. Das, was da kursiert ist, ist abgereichertes Uran, das können Sie mit dem Löffel essen, wenn Sie gern Staub schlucken, und noch 1000 Jahre leben danach.

          Und die Fotos von den missgebildeten Babys zeigen Sie mir mal. Einfach hier posten. Wenn man angereichertes Uran von abgereichertem Uran nicht unterscheiden kann, sollte man vielleicht auch nichts über Phoshor sagen, weil die Verwechslungsgefahr mit Phosphat einfach zu groß ist. Letzteres ist der momentane rus Exportschlager und wird als Düngemittel verwendet. Exportschlager deshalb, weil ansonsten kein Getreideal zustandekommt. Ist ein Abfallprodukt der Kriegsproduktion, übrigens.

    • Haben Sie sich schon gefragt, wie Sie weitermachen werden, wenn RU aus der UA endlch abgezogen haben wird? RU hat es fertig gebracht, 100.000 rus Soldaten allein in Bachmut zu vernichten. Da RU keine Sanität hat im Kampfgebiet bedeutet für die Soldaten: verwundet = verendet. Das hat Hiroshima-Dimensionen. Die Zerstörung der Stadt, die RU vorgeblich besitzen will, hat ähnliche Dimensionen wie Hiroshima. Dem Erdboden gleichgemacht.

      Was hat RU in der UA verloren? Nichts. Für nichts so viel Leid zu schaffen, ist nur grausig. Es gibt keine Entschuldigung für
      RU. Ein Verbrechen nach dem anderen. Und das verteidigen Sie indirekt.

      Und nun zurück zur Eingangsfrage: Wagner sind am Ende. Die raffens nicht mehr. Die sind ausgelaugt und fertig. Darum musste der Abzug kommen. Beschönigend wrd das Regenerationsurlaub genannt. Aber das wars mit Wagner. Traumatisierungen schlagen sich dann drei Monate danach und später zu Buche. Die kommen also nicht mehr zurück. Damit hat RU die stärkste Militärkraft verloren. Und die UA war klug genug, ihnen dafür Bachmut zu geben. Ansonsten hätten sie die eliminieren müssen, was länger gedauert hätte. Das Ende der rus Armee in der UA steht also bevor.

      • plot_in, ich hoffe sehr, dass Sie recht haben. Denn es ist höchste Zeit, dass dieser Krieg beendet wird, aber nicht so, dass der Aggressor Rußland einen Gewinn daraus zieht, das würde nur den nächsten Krieg nach ein paar Jahren der Aufrüstung bedeuten.

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