Lauter Hilferuf der Kindergartengewerkschaft younion: In Wiens Kindergärten fehlen 570 Pädagogen und Pädagoginnen. Es droht Versorgungssicherheit.
Wien | „So darf das nicht weitergehen“, meint Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin der Kindergartengewerkschaft “younion _ Die Daseinsgewerkschaft”. Allein seit Anfang des Jahres habe sich der Mangel an Pädagogen in den Wiener Kindergarten um rund 14 Prozent erhöht, meint auch der Vorsitzende, Manfred Obermüller via Aussendung. Für das derzeit eingesetzte Personal bedeute das eine “enorme Belastung, die auf Dauer nicht gut geht”. Immer mehr Kollegen spielten mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln.
Dazu kommt: Auch manche Bundesländer werben ganz gezielt Personal aus Wien ab. Margit Pollak, Vorsitzender-Stellvertreterin, sagt dazu: „Aus Sicht der Bundesländer verstehe ich das natürlich. Denn in Wien ist die Ausbildung top. Die Bundesländer sollten ebenfalls Ausbildungsoffensiven starten, so wie es Wien bereits erfolgreich getan hat und auch weiter entwickelt.” Und sie fügt an: “Wenn nicht bald etwas passiert, kann die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleistet werden.“
Forderungen an die Politik
Die younion wartet mit klaren Forderungen an die Politik auf, um mehr pädagogisches Personal zu bekommen. Ganz oben auf der Liste stünden bundeseinheitliche Rahmenbedingungen, heißt es. Judith Hintermeier: „Der Kindergarten ist die erste Bildungseinrichtung. Das muss auch endlich einmal der Bildungsminister begreifen.” Die Gewerkschaft drängt auf schnelle Lösungen, wie “Reinigungskräfte zur Entlastung unserer Assistent:innen und administratives Personal, um den Leiter:innen unter die Arme zu greifen”. Auch eine Aus- und Weiterbildungsoffensive sei dringend notwendig.
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