Freitag, April 26, 2024

Der Fall Benko

René Benkos Signa hat ein Kartenhaus aus Schulden und Vermögen errichtet. Ein Bilderbuch-Beispiel des Blender-Kapitalismus.

Das Imperium René Benkos ist dem Vernehmen nach am Kollabieren, auch wenn streng besehen heute eher die Insolvenz als der Konkurs droht. Insolvenz tritt dann ein, wenn ein Unternehmen seine unmittelbaren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, Konkurs, wenn es überschuldet ist. Ein Unternehmen, das unmittelbare Zahlungsverpflichtungen von einer halben Milliarde nicht erfüllen kann, aber auf Immobilienwerten von 20 Milliarden sitzt, ist nicht unbedingt überschuldet. Aber so einfach ist es in der Welt des Investments, der Kreditaufnahme und der Werteproduktion nicht.

Schulden, so die pausbäckige Morallehre der schwäbischen Hausfrau, habe man tunlichst zu vermeiden. Sich zu verschulden sei verwegen, riskant, gefährlich, wird mit charakterlich zweifelhaften Eigenschaften wie „Spielernatur“ oder ähnliches verbunden, und ist oft sogar als moralisch verdammenswert angesehen. Wer chronisch schuldig bleibt, ist, wie der Name schon sagt: schuldig. Schuld ist Schande. Noch vor 150 Jahren kam, wer seine Außenstände nicht begleichen konnte, in den Schuldturm. Das war Gefängnisstrafe mit verschärfter Scham.

Reichtum ist immer auf Schulden gebaut

Aber Schulden sind nichts Schlechtes. Denn jeder Wohlstand ist auf Schulden gebaut. Faktisch jeder Investition, die den Wohlstand vermehrt, geht die Kreditaufnahme voraus.

Die Möglichkeit von systematischer Verschuldung hat die Reichtumsproduktion des modernen Kapitalismus erst möglich gemacht. Über weite Strecken der Menschheitsgeschichte hat sich der materielle Wohlstand etwa alle 600 bis 1000 Jahre verdoppelt. In den vergangenen beiden Jahrhunderten hat er sich alle 40 Jahre verdoppelt. Dazwischen lag die Erfindung des Geschäftskredits. Kredit heißt, dass ich nicht nur das, was ich mir vorher erspart habe, zu investieren vermag, sondern dass ich Investitionskapital erhalten kann, alleine für die Aussicht künftiger Erträge. Für den Ökonomen Joseph Schumpeter war die Erfindung des umfassenden Kreditsystems daher ein Schlüssel zur Erklärung des fantastischen Erfolges des Kapitalismus. Man kann sich nicht reich sparen, man kann sich nur reich investieren.

Kredite, Zahlungsversprechen und Vermögen

Dabei ist schwer zu unterscheiden, wo die vernünftige Investition endet und die filouhafte Bedenkenlosigkeit beginnt. Wenn jemand Schulden macht, werden zunächst einmal alle reicher. Es ist eine der Seltsamkeiten der Finanzwirtschaft, die für den Laien intuitiv schwer verständlich ist. Den Schulden des einen steht die Kreditvergabe der anderen gegenüber. Vergibt etwa die Bank Kredite an Herrn Benko, wird die Bank reicher, denn die Zahlungsverpflichtungen von ersterem verbuchen auf der Bankseite als „Vermögen“ (solange Herr Benko zahlen kann). Und Herr Benko kauft um die Gelder Immobilien – oder baut neue – die an Wert gewinnen oder mehr wert sind als die investierte Summe.

Solange das so läuft, ist alles gut.

Nun kann man diese Operationen auf weitblickendere Art nach der Fasson des „ehrbaren Kaufmannes“ machen, also ohne zu hohe Risiken aufzutürmen, oder man kann das auf aggressivere Weise tun. Aggressiv heißt: Man nimmt sehr viele Kredite auf, kauft damit sehr viele Immobilien, baut sehr viele Bürotürme, und wenn zeitgleich die Immobilienpreise explodieren, dann steigen auch noch die Werte in den Büchern. Besitzt man sehr viele Immobilien, deren Werte dauernd in den Himmel steigen, dann kann man immer mehr Kredite aufnehmen, um neue Immobilien zu kaufen, und diese mit den immer wertvolleren Immobilien besichern. Das Spiel geht auf, solange die Immobilienpreise steigen und solange die Kreditkosten wegen niedriger Zinsen außergewöhnlich günstig sind. Wenn man sehr aggressiv vorgegangen ist, fiktiven hohen Buchwerten (die sich ändern können) sehr hohe Kreditvolumina gegenüberstehen, dann reicht schon die Veränderung einer Variable, dass das Kartenhaus zusammenbricht. Also: Wenn etwa die Zinsen steigen. Oder: Wenn die Immobilienpreise einbrechen. Oder: Wenn die Konjunktur abschmiert und man keine Firmen mehr findet, die astronomische Mieten für die Bürotürme bezahlen.

Eine Art Ponzischema

Und jeder weiß: Es ändert sich nie eine Variable alleine. Ändert sich eine, ändern sich gleich mehrere. Steigen die Zinsen, werden Immobilieninvestitionen teurer, also sinken auch die Grundstückspreise. Dann können sogar bei gesunden Unternehmen die Verbindlichkeiten das Vermögen schnell übersteigen, einfach weil das Vermögen sinkt.

Das Geschäftsmodell kann dann einerseits buchhalterisch korrekt sein, und andererseits dennoch ein Ponzischema (Charles Ponzi betrog 1920 Anleger um mehrere Millionen US-Dollar), nur wenig nachhaltiger als ein Kettenbrief.

Nun ist im Kapitalismus eine Insolvenz nicht unbedingt etwas, das einen in Verruf bringen muss: Geschäftsideen können scheitern, ein kommerzielles Modell muss nicht aufgehen, das Marktumfeld kann sich ändern. Wer billigen Strom aus Gas erzeugt und dann steigen die Gaspreise wegen eines Krieges, der kann schnell pleitegehen. Wer ein Produkt hat, das „In“ ist, hat hohe Einnahmen, und kann damit seine Fixkosten zahlen, will dann niemand mehr das Produkt kaufen (weil es nicht mehr „hip“ ist), kann er in die Insolvenz schlittern. Das ist normal. Kein Drama.

Wer aber sein Geschäftsmodell so anlegt, dass es offenkundig nur bei außergewöhnlichen Marktlagen über Wasser bleibt –etwa, wenn die Zinsen außergewöhnlich niedrig sind und auf den innerstädtischen Immobilienmärkten Goldgräber-Hausse herrscht –, der wird sich freilich bohrende Fragen stellen lassen müssen.

Die Welt der „Erfolgsmenschen“

Im zeitgenössischen Kapitalismus kommt dann auch noch Blenderei hinzu. Nicht alleine die Zahlen in den Büchern überzeugen die Geschäftspartner, sondern ob du „Erfolg“ auch darstellen kannst. Den „Erfolg“ verkörperst du, indem du dich etwa mit „erfolgreichen Menschen“ umgibst. Das symbolische Kapital zahlt ein in das Portfolio des materiellen Kapitals. Der Erfolgreiche X umgibt sich mit dem Erfolgreichen Y, und die zugeschriebene Gerissenheit des einen färbt auf den anderen ab und vice versa. In der Bussi-Bussi-Gesellschaft der Schlawiner, Schlaucherln, Hintenherumdreher und „ganz wichtigen Leute“ ist die Begegnung von Leuten, die allesamt Erfolg darstellen, ein Win-Win-Geschäft für alle im Netzwerk.

In der Erfolgs- und Wettbewerbsgesellschaft ist der „Erfolgsmensch“ zur phänotypischen Figur geworden. Der Erfolgsmensch ist ja nicht bloß, wie der geniale Pianist, der kunstfertige Handwerker oder der geniale Mittelfeldregisseur im Fussball in irgendetwas besonders gut – ja, solche Art von präzise definierbarem Können hat er meist nicht nötig –, sondern er ist vor allem erfolgreich darin, erfolgreich zu sein. In einer fluiden, oft entmaterialisierten Ökonomie, in der viel auf Image beruht, ist der erfolgreich, der es versteht, erfolgreich als erfolgreich zu erscheinen. Erfolg ist heute, wie das der Soziologe Sighard Neckel formuliert, eine „Zuschreibungskategorie und entsteht im Medium der Wertungen Dritter. Erfolge müssen auffallend sein und möglichst frappant dargestellt werden.“ Neckel spricht von einer „performativen Ökonomie“. Erfolg ist da primär Habitus. Hat man die Körpersprache, die einen als Erfolgreichen ausweist? Die lässige Selbstverständlichkeit, die von Unverschämtheit schwer zu unterscheiden ist? Diese Körperhaltung und die Ausstrahlung sind heute der Schlüssel zum Erfolg, nicht das Können in irgendeinem Fachbereich. Wer Erfolg ausstrahlt, der wird Erfolg haben, so lautet das Gesetz: Wer hat, dem wird gegeben.

Bis dann eben einmal der Bluff zusammen bricht.

Titelbild: Miriam Moné

Robert Misik
Robert Misik
Robert Misik ist einer der schärfsten Beobachter einer Politik, die nach links schimpft und nach rechts abrutscht.
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33 Kommentare

  1. Geldkarussell
    Man muss sich dieses Geldkarussell einmal vorstellen. Einerseits gibt es Investoren, die Geld für Firmenbeteiligungen bei Benko’s Immobilienfirmen einbringen. Es gibt angeblich hunderte davon. Mit diesem Kapital werden Immobilien angeschafft, die dann an Banken für Kredite verpfändet werden. Und weil das alles weiterhin nicht reicht, wird zusätzliches Geld mittels Anleihen am Kapitalmarkt aufgenommen. Wo ist also das viele Geld hingekommen? Vermutlich über Schleichwege in die unantastbaren Familienstiftungen transferiert. Ach ja, und da sind noch die Mieteinnahmen aus den Immobilien. Sie sind direkt in die Familienstiftungen geflossen. So zumindest bei den deutschen Warenhausketten. Sie waren so hoch angesetzt, dass die Warenhäuser nie aus den roten Zahlen kamen und der deutsche Staat einige Male mit Hilfszahlungen eingesprungen ist. Jetzt kommt das Karussell zum Stehen, übrig bleiben x-tausende Leichtgläubige und die Steuerzahler.

    • Signa und Benko, beide sind die Verkörperung des auch aus Brüssel geförderten Monsterkapitalismus!

      Mit den Monstermieten hat man die staatlichen Förderungen zur Erhaltung der Arbeitsplätze aus den Unternehmen abgezogen. Die Monstermieten dienten aber auch dazu, daß man dadurch den Wert der Immobilien verdreifachte und natürlich wieder belehnte!
      Die Monstermieten und Managementgebühren, die man verrechnete bedeuteten natürlich den bewußten Ruin der Handelsgeschäfte und der Arbeitsplätze!
      Die Firmenverschachtelungen machten es möglich, daß die Eine Tochter in den Ruin getrieben wurde, während die Andere Tochter das Kapital und die Assets schluckte; usw…

      • Galleria/Kaufhof hatte ( als Bedingung für die erfolgten Staatlichen Förderungen ) die Signa-Zusage einer Zahlung von 200 Millionen, meines Wissens im Feb. 24! Hatte!
        Ein Geschäftsmodell? Tatsächlich ein Betrugsfall!

        • Meine unten angeführte These eines von langer Hand geplanten volkswirtschaftslich gesteuerten “GROSSPROJEKTS” könnte auch erklären, warum zahlreiche Experten und Industriegrößen anscheinend 1 und 1 über einen langen Zeitraum hinweg nicht zusammenzählen konnten? – Oder vielleicht doch (zumindest noch in der nächsten Zeit, aber vielfach auch jetzt schon in anderen Bereichen?)

          • Haselsteiner echauffierte sich in 2 min/2 millionen besonders über „Gründer“ ohne schlüssigem Businessplan und überbordenden Forderungen für Anteile an ihrem Geschäftsmodell.
            Die Windige Dividendenrendite für sein Signa Investment dürfte auch ihn geblendet und in Sicherheit gewogen haben. Wie weit auch für Porr jetzt Aufträge wegbrechen wurde bisher noch nicht thematisiert.

          • @Geschobelt 23:17
            Aber dass er ein 1000 Firmen inkludidiertes Geflecht dahinter hatte, wußte ich bisher zumindest nicht, was eine komplett neue Sicht von mir auf diesen Fall geworfen hat…
            Aber alle diese Investoren müssen es gewußt haben.
            Aber ob das die Anleihenbezieher wußten frag ich mich, wo vermutlich nun die größten Verlierer “platziert” sind?

            Ganz sicher aber muss es Kurz und die ÖVP gewußt haben und das ist für mich nur allein wegen dieser Tatsache schon nicht mehr zu glauben und der schwerste Skandal in klusive den hierzu eben nie berichtet habenden Medien…

            Auch kriege ich das Bild mit der Übergangskanzlerein und dem Benke einfach nicht mehr aus meinem Kopf…

      • Da offensichtlich überhöhte Mieten, die ja der Eigentümer an den Eigentümer, nämlich immer Benko als bestimmende Person, bezahlt hat, daher vollständiger Zugriff auf Benkos Vermögen im In- und Ausland. Befriedigung aller Gläubiger und Ansprüche ehemaliger und aktueller Mitarbeiter aus dem Privatvermögen und den diversen Stiftungen der Familie Benko, was ja komplett aus Benkos Tätigkeiten stammt. Ebenso Aberkennung sämtlicher Steuer- und Fördermillionen. Fälligstellung aller gestundeten Steuerleistungen. Als notwendiges Exempel wird es derartige Konstrukte zukünftig eindämmen.

        • Ihre Forderung nach dem strengen Richter mag nachvollziehbar sein, aber so geht funktioniert das Recht nicht. Schon gar nicht das Handelsrecht.

  2. Nach dem ich mir schon zwei Jahre in diesem Forum die Finger wund schreibe, zur noch immer nicht gekommenen Mietpreisbremse und meine zahlreichen Hinweise ohne Reaktion blieben, glaube ich ist es nun an der Zeit hier konkreter zu formulieren?

    Was wäre, wenn eine Mietpreisbremse gekommen wäre?
    Wäre dann die Insolvenz von Herrn Benko vielleicht füher gekommen, oder vielleicht gar nicht mehr möglich gewesen? (Gerne würde ich die Betragsdifferenz seiner Mieerlöse zu solchen mit einer Bremse kennen?)
    Natürlich mussten dabei auch seine besten Mieter mit guten COVAG Förderungen leise gemacht werden?
    Aber vielleicht gibt es sogar noch mehr solcher bisher Geschützten?
    Aber auch noch zahlreiche weitere Nutzer aus dem gleichen Lager?

    Aber warum zu diesem Thema die Medien, die Opposition, aber auch die hier angeblich engagierten Organisatione in diesem Land, welche vor allem auch die Menschen vor der Inflation schützen wollten, so ruhig, oder man könnte schon sagen, schweigsam geblieben sind, ist wohl eines der großen Geheiminisse dieses offentliche schon mehr als nur mehr mafiösen Staates?
    Den “so sind wir nicht” möchte ich dazu gar nicht mehr kommentieren, auch wenn ich glaube, dass dies einer der größen und noch immer nicht erkannten Wasserschäden in dieser Republick ist?

    • Auch muss ihm die Inflation zumindest in Österreich und Deutschland in den Besicherungen geholfen haben.
      Der Kredit ist ohne Inflation und die Immobilienwert mit – (Hoffentlich hat man die aussergewöhnliche Inflation in Österreich nicht überhaupt wegem dem Benko künstlich so in die Höhe getrieben und auch noch gehalten? Aber auch für die um die Korruption viel höherer Staatsverschuldung war diese künstliche Inflation wohl nicht so schlecht?)

      Bin deshalb auch schonsehr gespannt, wann Österreich von der Wahldemokratie noch weiter abgeratet werden wird?

      • Könnte mir auch vorstellen, das das ein Mitgrund ist, warum gerade im Handel die Verhandlungen so schwer sind?

        Aber mehr und mehr wäre zumindest für mich auch denbkar, dass es sich bei diesesm österr Inflationsausreißer um ein ganz schlaues GROSSPROJEKT handelte – ich bin deshalb auch schon sehr gespannt wie das alles einmal wirklich und auch unter den Privatstrichen ausgehen wird?

  3. “Waunst gnua Schuidn host, wiast vom Bankdirektor wenigst’ns griaßt”, sprach dereinst meine Großmutter. Eine Frau, die zeitlebens keine Schulden, in zwei Inflationen aber ihre Ersparnisse verloren hatte. So gesehen, wird sich Hr. Benko in nächster Zeit ja nicht über mangelnde Wahrnehmung beklagen können.
    Es ist schon interessant zu sehen, wie Kapitalisten immer wieder auf “Wunderwuzzis”, die sie mit ihren eigenen Taschenspielertricks einseifen, hereinfallen. Offenbar ist die Gier und der Wunsch, sein Geld so rasch wie möglich zu vervielfachen, stark genug, gegen jede Vernunft und Gesetzmäßigkeit zu investieren. Herr Benko ist in meinen Augen ein skrupelloser Zocker, der es in den nächsten Wochen und Monaten zum mitteleuropäischen GRÖSCHAZ* bringen könnte.
    * Größter Schuldner aller Zeiten

  4. Eigentlich systematischer Betrug, wenn mit dermassen viel Schulden, eigentlich alles aufgebaut ist jedoch Milliarden als Privatvermögen susgesaugt ist ist das für mich Systematischer Betrug. Wenns dann platzt und die Milliarden bleiben privat organisiertes Verbrechen…mach das als “kleiner”….Haus Auto alles weg….und viele sind deswegen auf der Strasse gelandet, nur die haben sich nicht systematisch bereichert sondern oft nur ums Überleben gekämpft.
    Eigentlich organisiertes Verbrechen von den Huren der reichen ermöglicht und geschützt….

    • Es gibt bei Kreditvergaben, die sogenannte fiktive Kreditrate. Das heißt, dass dabei nicht die aktuellen Zinsen, sondern Worstcasezinsen bedient werden müssten. Wenn es einen finanztechnischen Fehler bei der Vergabe der Kredite hier gegeben hat, dann wohl diesen ?

  5. Ein Bilderbuch-Beispiel des Blender-Kapitalismus?
    Trotzdem wird Benko kein armer Mann sein, wenn er die Tortur hinter sich hat: Insgesamt wird er ein Milliardär bleiben; Selbst Insolvenzen sind maßgeschneidert und dienen dem Vermögenserhalt, wenn das Establishment ins Straucheln gerät!

  6. Eine Insolvenz mit Eigenverwaltung und einer Quote von 30 Prozent?
    Sollten nun die Covid Förderungen zurückbezahlt werden müssen, dann hat es sich allein schon hierfür bereits gelohnt?
    (Ich glaube wir werden hier wieder schwer verarscht und vom tiefen Sumpfe abelenkt. Ausser, ja ausser es gibt hier strafrechtliche Tatbestände, wo ich mir aber nicht vorstellen kann, dass wenn es diese gäbe, man hier nicht schon lange aktiv geworden wäre?)

    Aber nun schaut auch Herr Kurz mit seinen 2,5 Mio mit einem Betrag durch die Finger. Dieser hatte erst eine Mio davon bekommen, weil er Benko einen Investor in Höhe von EURO 100 Mio vermittelt hatte, welcher sein Geld schon eingebracht hat – Ob hier ein Anfangsverdacht vorliegt (zu Kurz oder zum Investor) kann ich leider nicht beurteilen…

    • Diese Steuerexperten, welche auch für Herrn Benko tätig sind, waren ja auch schon “ERFOLGREICH” bei Wirecard und CB Bank Mattersburg tätig – Allein deshalb schon kann ich mir nicht vorstellen, dass da noch irgendwas hängen bleiben soll?

  7. So geht “freie” Marktwirtschaft!

    Keine Bilanzen legen, Politik-Blender zu eigenen Gunsten einspannen, Regierungen zu Zuschüssen um hunderte Millionen erpressen, Aufsichtsräte anfüttern, vorgetäuschte Gewinne rechtzeitig abschöpfen und wenn sich diese finanziellen Luftschlösser nicht mehr verheimlichen lassen,
    die Insolvenz beantragen. Mit einer Quote von 20 bis 30% für die Gläubiger. Also mindestens 70% der Investitionen in Signa abschreiben.

    Und was kommt dann? Haben die Banken die gewährten Kredite ordentlich besichert oder “muß” der ÖVP Finanzminister seinen Parteifreunden der Raiffeisen Banken wieder Steuergeld zur “Rettung” nachschiessen? Hatten wir doch alles schon bei der HypoAlpeAdria!

    ABER: Dafür müssen dann Budgetposten für Bildung Gesundheit und Soziales zusammengestrichen werden.

    Das müsst ihr schon verstehen, ihr dummen Steuerzahler! Denn das sagt euch dann die Wirtschaftspartei ÖVP.

    • … die Herrn Politiker, ob Rot oder Schwarz, bis hin zum Deutschen Kanzler, nützliche Idioten!
      Die österreichische Selbstbezeichnung innerhalb des Schwarzen Führungskerns. Huren der Reichen!
      Und die Österreichischen Bürger wählten, bei jeder Wahl aufs Neue, geblendet von den Huren und Zuhältern, diese korrupte Kaste immer noch einmal. Es erübrigt sich, die Geschlechtskrankheiten dieser verwerflichen Verflechtung von Wirtschaft und Politik aufzuzählen. Denn das Antibiotikum zur Heilung des korrupten Staates ist noch nicht erfunden.

      • Nur zur Klarstellung. Soll Ihr Beitrag ein Versuch zur Exculpation der FPÖ sein? Wenn ja, dann rufen Sie sich bitte die glorreichen Leistungen der FPÖ-Minister während deren Regierungsbeteiligung in Erinnerung. Da ich kein Mediziner und auch sonst mit der Materie nicht befasst bin, eine kurze Frage: Gibt es überhaupt so viele Geschlechtskrankheiten wie verwerfliche Verflechtungen von Wirtschaft und österreichischer Politik?

        • Einst bei Jörg im Bärental, dann auf der Klagenfurter Hütte inklusive der späteren Buberlpartie, war es durchaus gesellig. Bei einer Einladung in der Badener Bildungsakademie ging es nach dem offiziellen Teil, nach unten, ins „Stüberl“ wo nach der Ersten Runde nationalsozialistische Parolen und Lieder angestimmt wurden. Noch heute, wenn Herr Deutsch von den Lellernazis spricht, werde ich, leider zu oft daran erinnert. Der Versuch mich für die FPÖ zu gewinnen war damit schon vor 40 Jahren gescheitert.
          Nachdem ich mich also nicht als Politiker und auch nicht als Hure betätigen wollte, blieben mir mit Sicherheit auch eine Vielzahl an Geschlechtskrankheiten erspart.
          Danke für ihre Anteilnahme, kein Grund zur Sorge. Auch ein ab ins Rechte Eck Reflex ist unbegründet.

          • … Cognac gefällig! Aus der Quelle immo-timeline.at
            Benko hat in seiner von ihm konzipierten Signa-Gruppe seit 2013 keine operative Funktion mehr, verfügt aber mit seinen Familienstiftungen über die Mehrheit der Stimmrechte und gilt als Signa-Lenker. Die Signa Holding GmbH hat einen hochkarätig besetzten Beirat, Benko fungiert als Beiratsvorsitzender. Im Beirat sitzt Ex-SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der ehemalige Bank-Austria-Chef Karl Samstag, der deutsche Berater Roland Berger, der ehemalige Morgan-Stanley-Banker Walid Chammah, die Wüstenrot-Chefin und Ex-FPÖ-Vize-Kanzlerin Susanne Riess-Hahn, ÖOC-Präsident Karl Stoss, Ex-RBI-Chef Karl Sevelda und der Lindt-&-Sprüngli-Präsident Ernst Tanner. Gusenbauer ist auch Aufsichtsratschef und damit Chefkontrolleur des Immobilienflaggschiffs Signa Prime. Stoss ist sein Stellvertreter. Weitere Mitglieder des Aufsichtsrats sind unter anderem Samstag und Sevelda. Die Geschicke der Signa-Holding als Co-Geschäftsführer lenkt der ehemalige Kabinettschef von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) und der Ex-Chef der staatlichen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Christoph Stadlhuber.

            Benko hat sich in Deutschland eine ebenso willfährige Riege, vom Ex-Finanzminister bis hin zum jetzigen Kanzler Scholz, der den Elbtower allen Widerständen zum Trotz, als damaliger Bürgermeister von Hamburg für sich und Benko durchgeboxt hat! Draufgabe 700 Millionen Steuergeld zur Erhaltung der Arbeitsplätze von Galleria Kaufhof. Danach, gleiches Spiel in Österreich.
            In Deutschland werden viele der noch verbliebenen 11000 Angestellten, diesmal erst nach dem Weihnachtsgeschäft einen Brief vom Christkind erhalten!

  8. 2911
    Die gestiegenen Zinsen sind übrigens nicht die Hauptursache das Scheitern des Geschäftsmodells.
    Vielmehr sind es absurde bilanzielle Höherbewertungen der eingekauften Objekte. Basierend auf der absurden Verschachtelung an Gesellschaften, war es möglich für die künstlich höherbewerteten Bestandsobjekte mit immer neuen Krediten zu belasten.
    Daß die Banken so gesehen zu den geblendeten zählen, werden sie zum strafrechtlichen Vorteil sicher bestätigen. Die Politischen Verschränkungen sind allerdings die triftigere Erklärung dafür, daß Milliardenkredite mit der Besicherung von heißer Luft vergeben wurden!
    Die steigenden Zinsen ließen den Lügentower nunmehr vorzeitig implodieren!

  9. Blender Politik und Blender Kapitalismus ergänzen sich in Österreich auf vielen Ebenen!
    Die Handshakes vom Kurz-Blender, auch mit heute international gesuchten Kriminellen, im aktuellen
    Fall mit Benko, geben Zeugnis der politisch nicht korrekten, korrupten Verschränkungen!

    • Einige Handshakes von Genossen Gusenbauer oder Nationalratspräsident Sobotka zählen übrigens auch nicht zur Kategorie: Mani poluti!

  10. Aber Benko hat doch nicht “investiert”! Investiert iS von – wie im Allgemeinverständnis üblich – neue bessere Produkte geschaffen und die Produktion technologisch verbessert. Er hat versucht Arbitrage Gewinne zu machen. Billig kaufen und teurer verkaufen. Das Kaufhauskonzept ist veraltet und steht in direkter Konkurrenz zum Online-Handel. Zudem hat er versucht die Steuer-schonenden Konstruktionen zu optimieren, und dies besser zu machen als seine Konkurrenten. Daher auch die Nähe zu diversen Politikern.

  11. Und wenn dem Benko privat nur EURO 100 Mio übrig bleiben, dann hat es sich für ihn zumindest aus meiner Sicht schon gelohnt, aber war dabei sein Leben auch noch ein richtiges Abenteuer…

    • Stockholm-Syndrom??

      Misik hat schon (diesmal wunderbar verständlich geschrieben) aufgezeigt, dass unser möchtegern Dagobert Duck die Schwächen unseres neoliberalen Kapitalismus-Systems gnadenlos aufzeigte… Zitat: “Man kann sich nicht reich sparen, man kann sich nur reich investieren.” Dieser Raubritterkapitalismus basiert auf “den Glauben” an Rendite (und 1000%ig an beirätig konspirativen Erfolgshonoraren)

      Was wird passieren? Im Worstcase wird er sich diskret in seine wohlbetucht ausgestattete “Familienstiftung” zurückziehen… (auch “Die Krone” Königsmacher*innen füllten Ihre Familienstiftungen mit jahrzehntelanger Propaganda in systematischer Volksverblendung / -Hetzung)

      Das lobe ich mir doch diesen “Robin Bank”, diesen Spanier, der es ähnlich frivol anlegte, das Kedit(un)wesen vorzuführen:
      Es handelt von der Geschichte, wie man eine halbe Million Euro von 39 verschiedenen Banken “stiehlt”, um damit soziale Zwecke zu finanzieren. In geradezu lächerlicher Größenordung im Vergleich zu Benkos’ Coup – doch er musste dafür ins Gefängnis. “Robin Bank”, ein katalanischer Aktivist namens Enric Duran, der zwischen 2005 und 2008 Kredite in Höhe von einer halben Million Euro aufnahm, die er allerdings nie zurückzahlte. Er benutzte das Geld, um (nachweislich nur!) soziale Projekte zu finanzieren.

      https://www.arte.tv/de/videos/093688-000-A/robin-bank/?xtor=AD-1426

      Ein fesselnder Plot, der gnadenlos die Finanzallmacht auf diesem Planeten aufzeigt…

      • Interessanter Beitrag.

        Aber ist der Menschenheit noch immer kein besseres System als dieses aktuelle eingefallen, wenngleich es hierfür auch einen funktionierenden Rechtsstaat braucht, welchen es eben schon lange nicht mehr gibt…

        Ich bin mir sicher, wenn Jemanden etwas wirklich plausibel Besseres einfallen würde, dass er dann auch eine poltische Mehrheit für eine Einführung bekommmen würde, aber bisher konnte ich zumindest hier noch weit und breit nichts dazu hören oder lesen…

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