Freitag, April 26, 2024

Wlazny-Kandidatur: Am falschen Teich

Diesmal ist Dominik Wlaznys Kandidatur keine gute Idee.

Bei der letzten Wahl habe ich meine Stimme Dominik Wlazny gegeben. Ich bin das Risiko eingegangen, weil klar war, dass Van der Bellen sicher gewinnt und das Risiko, der frische Wind könne sich als Dosenluft erweisen, überschaubar war. Die Videos waren gut und meine Stimme unwichtig. Diesmal ist das anders. Jede einzelne Stimme zählt.

Gestern bei seiner Vorstellung für die Nationalratswahl kam nichts Neues. Wlazny wiederholte die Ansagen seiner letzten beiden Wahlkämpfe. Jetzt wirkt das, was beim ersten Mal überraschend kam, beim dritten Mal wie leicht abgenützte Routine.

„Marco Pogo“ ist eine Kunstfigur. Dominik Wlazny ist ihr Darsteller, Vater Wlazny der Regisseur. „Pogo“ war erfolgreich, weil der Darsteller die Anweisungen der Regie befolgt hat.

Alles Familie

Das „Pogo“-Stück hat sich im Gegensatz zur politischen Situation kaum geändert. Woher soll auch etwas Neues kommen? Die Bierpartei ist, wie „profil“ berichtet, fest in der Hand von Vater Wlazny und Sohn. Sie stellen zwei von vier Vorstandsmitgliedern. Bei Stimmengleichheit entscheidet ein Wlazny. Die 20.000 Mitglieder, die Familie Wlazny jetzt sucht, haben nicht einmal das Recht, Anträge zu stellen.

Wäre das Parlament ein Bierparlament, dürften dort nur Klubobmänner einer Familie etwas beantragen. Aber so weit geht nicht einmal die ÖVP.

Der falsche Teich

Ich weiß nicht, ob sich Wlazny eine Frage überhaupt gestellt hat: Warum sucht er seinen Platz am Rand des Teiches, in dem schon SPÖ, Grüne und KPÖ fischen? Warum geht er nicht zum Nachbarteich, an dessen Rand Herbert Kickl allein und ungestört seine Netze auswirft?

Ein politisches Projekt muss gerade vor einer Richtungswahl mit klaren Zielen überzeugen. Im Kern dieses Projekts geht es um einen Plan, wie man die Machtübernahme des Rechtsblocks aus FPÖ und ÖVP verhindert. Die Wahl wird von Menschen entschieden, die sich von Mieten bis Lebensmittelpreisen, von Energiekosten bis Spitalsbetten und von Bildungschancen bis Pflegesicherheit im Stich gelassen fühlen.

Dosenbierzelte

Diesen Menschen reicht nicht, dass man mit einer Turbo-Dose in der Hand möglichst locker erzählt, wofür man herumsteht und mit absurden Ideen wie einem „Eignungstest für Politiker“ Kompetenzlöcher überbrückt. Auch Wlazny sollte wissen: Auf Kickl-Wiesen wachsen nicht spontan Dosenbierzelte in die Höhe.

Wlazny ist wahrscheinlich nicht der Kandidat, der hilft, die Mehrheiten zu verändern. Allerdings kann er der Kandidat, der die falsche Seite schwächt, werden. Wenn er den Einzug schafft, kostet vielleicht gerade er die SPÖ Platz 1. Wenn er knapp unter der 4 Prozent-Grenze bleibt, werden aus drei verlorenen Prozenten drei gewonnene für Kickl und seinen Volksvizekanzler aus der ÖVP.

Das war übrigens das rechnerische Argument, das uns damalige Grüne die ersten zehn Jahre begleitet hat. Trotzdem war es richtig, bei den Wahlen 1986 anzutreten, obwohl Umfragen keinen sicheren Einzug ins Parlament vorhersagten. Wenn Wlazny politisch etwas wirklich Neues bringen oder die SPÖ wenigstens zur gemeinsamen Politik zwingen würde, dann wäre es jedes Risiko wert. So nicht.

Diesmal spricht für mich alles dagegen, Wlazny zu wählen. Aber vielleicht spürt er selbst bereits, dass ihm der Wind nicht in den Rücken weht. Dafür, glaube ich, hat Marco Pogo ein gutes Gespür.

Titelbild: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Peter Pilz
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Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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44 Kommentare

  1. Kann die Sorge von P.P. schon irgendwie nachvollziehen. Die Gefahr dass die Bierpartei knapp am Einzug ins Parlament scheitert ist sehr groß – falls er die 20.000 Unterschriften aufbringt. Und 4 % sind im (Wahl) Kampf gegen Rechts schon eine Menge. Egal wie sich die aufteilen würden zwischen Rot, Dunkelrot und Grün. Sollte Wlazny aber die Sensation schaffen und bundesweit zu reüssieren wäre die Bierpartei nicht gerade ein Koalitionspartner, der mithilft einer Linksregierung großen Vertrauensbonus in der Bevölkerung zu verschaffen.

    • Nachtrag: Bin aber froh dass Wlazny nicht im rechten Wählerteich fischt, was wiederum der SPÖ zu Gute kommen würde, nach wahlstrategischer Einschätzung.

  2. Dominik Wlazny ist ein unsympathischer Opportunist.

    Ein Geschäftsmann, ein Bierverkäufer, der nur ein Ziel hat: Seinen Umsatz zu steigern.

    Er und seine One-Man-Show, die Bierpartei, fordert den Bau von Bierbrunnen, um “den Alkoholpegel der Bevölkerung zu heben.”
    Das ist sein politisches Programm. So ein Pausenclown hat im Parlament nix verloren.

    Aber die Menschen lieben es, auf Opportunisten reinzufallen.

  3. Ach.. so einige wollen dem Pogo vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat – Und finden das noch demokratisch ?
    Was stimmt da nicht ?

  4. Die Parteistrukturen sind fast so wie bei de Wilders, das geht gar nicht. Da danke ich für die Information. Zu seinem Antreten: Wird er die 20.000 Unterschriften schaffen? Ich bin skeptisch. Und auch dann muss die Bierpartei nicht antreten.

    Den Kommentar fand ich jetzt doch sehr polemisch, der Kern des Problems wurde für mich nicht herausgearbeitet, so bleiben parteitaktische Überlegungen übrig. Das halte ich für zu wenig um es als Kritik gelten zu lassen.

    Jede Wähler:in hat bei Wahlen die Verantwortung auszuüben, für die Demokratie abzustimmen. Das ist die Aufgabe jeder Wähler:in. Diese Verantwortung nimmt niemand ab. In Österreich wird ständig nur Parteipolitik in den Fokus genommen, die Verantwortung der Wähler:innen wird unter den Tisch gekehrt. Jede Staatsbürger:in ist verpflichtet (!), die Demokratie zu bewahren und lebendig zu erhalten und antidemokratischen Strömungen entgegenzutreten, wo immer sie wahrgenommen werden. Dieses demokratische Fundament kommt an erster Stelle. Diese demokratische Ordnung, dass jede Staatsbürger:in an der Demokratie mitzuwirken hat, bleibt außen vor, dafür wird ein Parteienbrimborium zelebriert, das jede Wähler:in zur Konsument:in degradiert, darum ist Österreich nur mehr eine Wahldemokratie.

    Ich bezweifle, dass der Rechsblock, wie PP schrieb, dauerhaft in die Schranken gewiesen werden kann, wenn die Demokratie nicht in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung gerückt wird. Was wählen wir, wenn wir wählen? Demokratie oder Anything goes? Demokratie oder Autokratie? Demokratie oder Willkür? Demokratie oder Rache? Das sind m.E. entscheidendere Fragen als die, welcher Partei gerade die Stimme gegeben wird. Wenn wir daran festhalten, das Parteibrimborium wie einen Fetisch oder eine Monstranz vor uns herzutragen, dann wird der Rechtsblock übernehmen, die Faschisierung der Gesellschaft wir dweiter voranschreiten. Für die FPÖ ist es doch egal, ob es ihr 2024 oder 2029 gelingt. Denn es wird in jedem Fall kommen, wenn die Bahn weiterhin so schief bleibt. Wenn die Auseinandersetzungen sich nur darum dreht, welcher Partei man wann eine Stimme gibt, wenn das als einzige Auseinandersetzung übrig bleibt, dann wars das mit der Demokratie.

    • Die Demokratie – wie zu Coronazeiten..?
      Und nicht mal um eine Aufarbeitung bemüht, damit man dieselben Fehler immer wieder machen kann ?

      • Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr was Corona ist, außer im Herbst wenn ich mir die Auffrischungsimpfung hole. Wer auch immer traumatisiert ist, braucht professionelle Hilfe und keine Forumsbetreuung. 1450 ist, glaub ich, die Nummer, wo sie einen vermitteln können.

    • plot_in 21.27: Gebe ihnen natürlich recht. Doch wenn dies die Leut und die Gesellschaft nicht von allein zusammenbringen und aus rationalen Gründen nur den vernehmen der am lautesten schreit ( am entschlossensten wirkt ) gehört wenigstens ein Gesetzgeber her der zumindest im Hier und Jetzt die (kleinen und die g’schnapsten ) Leute vor dem Schlimmsten bewahrt. Und so wärs gut wenn man gerade jetzt wahltaktisch spekuliert – wenns was nützt.Denn auch wenns noch mal dick kommt. Gerade dieser aktuell rechte Flow in Europa, dass sich in den Nachwehen der Pandemiekrise befindet, gehört zeitnah ausgebremst damit wir nicht noch früher und womöglich noch extremer in der rechten Strudel geraten. Würde persönlich sogar eine Koalition mit der ÖVP vorziehen als den Kickl als Volkskanzler erleben zu müssen.

  5. Ich schätze PP politisch als Vollprofi ein, der genau weiß wie es läuft.
    Wo ist PP jetzt? Wie will Marco Pogo eine Mannschaft formen die im Parlament besteht?

    Sorry liebe Mitforisten, aber das wird nix.
    Und der kleine Redenschreiber grinst nur……..

  6. Keine Angst vor Marco Pogo, so wie der schon zu Beginn “niedergeschrieben” wird, hat er ohnehin keine Chance. Und dann dieses Gejammere, dass die arme SPÖ womöglich Stimmen an ihn verlieren könnte…..und dann käme womöglich der Vokaki ans Ruder. Sollen wir jetzt bis St. Nimmerlein alle politischen Bewerber links der Mitte abwehren, nur weil die SPÖ nicht und nicht aus ihrem Selbstzerstörungsmodus rauskommt? Das ist ja wohl ein Witz. Die SPÖ nimmt einfach ihre Verantwortung als staatstragende Partei nicht wahr, veranstaltet ständig irgendwelche verantwortungslosen Kaspertheater und die Leute laufen scharrenweise zu Gickl. Dafür kann ein Dominik Wlazny doch wohl nichts. Und an eine Partei interne Diktatur der Wlaznys glaub ich auch nicht.

    • Nachtrag: Herr Pilz, zum Vorwurf die Bierpartei würde nichts wirklich Revolutionäres bringen, aber das hat “Jetzt Liste Pilz” auch nicht. Tatsächlich war der Unterschied zu den Grünen sehr schwer zu finden. Und im Endeffekt haben sie damals auch in Kauf genommen, dass die einzige ernstzunehmende Umweltpartei aus dem Parlament fliegt. Haben sie damit jemals ein Problem gehabt? Die ÖVP wird doch so oder so versuchen sich mit den Blauen zu einigen.

        • @baer
          Ich denke nicht, daß das Angst ist in Wien.

          Aber glauben Sie wirklich dass der symphatische Dominik W. eine Änderung Richtung links der Mitte herbeiführen kann.
          Ich bin kein Freund vom ” neuen” Profil, aber die Unwahrheit schreiben die sicher nicht.
          Sein neues Album steht auch an, ich bin irgendwie nicht ganz überzeugt, ob ers wirklich ernst nimmt.
          Ich würde auch gerne wissen, was mit dem Geld passiert wenn Marco Pogo nicht antritt.

          • @Samui: Was das Geld betrifft kann man ihn ja fragen. Was die neue Platte betrifft, das hat man damals auch dem Düringer unterstellt, er würde nur sein eigenes Programm bewerben mit seiner Liste “Gilt”, obwohl seine Idee, die “Nichtwähler” im Ergebnis zu berücksichtigen schon eine echte Revolution war. Aber die meisten haben sein Konzept ohnehin nicht kapiert und die Schreiberlinge im Auftrag der ÖVP haben dann den Rest besorgt, weil im Gegensatz zum Wahlvolk hat die ÖVP schon begriffen, dass eine Berücksichtigung der Nicht- oder Ungültigwähler das eigene Ergebnis samt Nationalratsmandaten schmälern könnte.

          • @Samui: In Umfragen lag die Bierpartei im Landtag schon vor den Neos mit 10%! Da wird selbst einer wie der Wiederkehr unrund.

        • @baer 12:21

          Ich unterstelle ihm gar nichts. Aber seine Parteistruktur ist seltsam.
          Ich glaube nicht dass er 20.000 Mitglieder schafft…lt. seiner Aussage braucht er die.
          Also wird bei Nichterreichung nicht angetreten?
          Ja, dann wird man fragen müssen, was mit dem Geld passiert.
          Ich mag ihn, glaube aber nicht dass er das Zeug zum Politiker hat.

          • Ich denke, die Jugend wirds freuen. Das war anscheinend auch der Grund, warum er angetreten ist, er wurde von seinen Fans dazu gedrängt. Wlazny hat halt Charisma, er ist eine Rampensau, was man von Nehammer nicht unbedingt behaupten kann und so weh mir das persönlich tut, von Babler leider auch nicht. Hatte mir da wesentlich mehr erhoff. So wird das nichts. Wer sein Produkt nicht verkaufen kann, der hat verloren, egal wie gut sein Produkt auch ist.

        • @baer 17:29

          Leider haben Sie da nicht ganz unrecht. Babler schwimmt derzeit …… ich fürchte eine der Ursachen ist der Druck von Ludwig.
          Babler ” durfte” scheinbar nichts mehr in der Causa Schrebergarten sagen.
          Angeblich hat er auf oe24 bei Daniel ein gutes Interview gegeben……..

    • baer 17.29: Nehammer keine Rampensau?? Jetzt willst ihm das Einzige was er halbwegs hinbekommt auch noch in Abrede stell’n. Das ist schon hart 😉

  7. Wär ja noch schöner, wen da jeder zur Wahl antreten kann. Ich erinnere mich, es gab vor kurzem erst eine Partei, deren Gründer sagten wir sind so fesch, Mitglieder brauchen wir keine.

  8. Lieber Marco Pogo,
    Wir danken dir vielmals, dass du dich entschlossen hast mit der Bierpartei bei der Nationalratswahl anzutreten. Damit ist garantiert, dass uns die Bildung einer volksnahen Regierung zusammen mit Karl oder mit Johanna gelingen wird.
    Vielen Dank noch mal!
    Dein Herbert Kickl

  9. Dafür, dass die Roten streiten wie die Scheckeln kann Wlazny nichts.
    Dass es so Leute wie den Dornauer gibt, auch nicht.
    Dass die Roten Gusi nicht rausschmeissen, auch nicht. Usw.

    • Die Sozialdemokratische Partei Österreichs braucht wirklich keine politischen Gegner. Sie ist sich selbst der größte Widersacher. Seien es ewige Diskussionen und Kämpfe um den Parteivorsitz, prominente Mitglieder, die sich wie die Maden im Speck verhalten und sich gegenseitig Geld, Grundstücke und deren Umwidmungen zuschanzen etc., etc. Auf diese Partei dauerhaft Rücksicht zu nehmen (nur nix tun, was der SPÖ Stimmen wegnehmen könnte), käme praktisch einer Perpetuierung des Status Quo gleich. Links der Mitte geht wenig bis nix weiter und die Populisten werden von Jahr zu Jahr stärker. Dass sich die Tendenzen dabei auch bis weit außerhalb des Verfassungsbogens bewegen, sollte jedem Demokraten zu denken geben. Ich denke nicht, dass Hr. W. der Wunderwuzzi und Heilsbringer sein wird, aber ihm deshalb aus einem gewissen “Lagerdenken” die Kandidatur zu vermiesen, das halte ich für unproduktiv und kurzsichtig. Aber wenn die Strukturen innerhalb der BP nicht kurzfristig drastisch in Richtung “Demokratische Entscheidungsformen” verändert werden, wird eine eventuelle Kandidatur ohnehin nichts bringen. Nur einer in sich erneuerten SPÖ könnte man zutrauen, mittelfristig wieder eine lebendige und attraktive Partei zu werden. Der Koalitionssündenfall und die Boboisierung der Grünen wird sie wieder zu einer bedeutungslosen Größe schrumpfen lassen. Wie schnell man aus dem Parlament fliegen kann, haben sie uns ja schon einmal bewiesen.

    • Und wie ist es mit der türkisen Message Control? Da durften Journalisten auf PKs nicht einmal Fragen stellen, weil der Herr Messias zu dumm ist, welche zu beantworten.
      Und, dass Profil gegen jemanden anschreibt, der den Schwarzen Stimmen wegnehmen könnte, ist auch klar.

  10. eigentlich ist es völlig egal wieviele Parteien noch auftauchen und sich der Wahl stellen, denn im Hintergrund ist doch – sind wir uns ehrlich- türkis blau schon längst abgemachte Sache und die beiden verkaufen die Bevölkerung doch nur für blöd. es wird halt ein türkiser BK von Kickls Gnaden damit das Kind einen Namen hat, und dann wird als erstes einmal alles was gegen die türkisen so im Laufen ist daschlogn.

    • Aber ohne das Antreten von Pogo und KP bei der Nationalratswahl hätte es noch eine geringe Chance gegeben (die Hoffnung stirbt zuletzt!), dass die FPÖVP keine absolute Mehrheit kriegt. Nun ist die Chance vorbei, zumal ich überzeugt davon bin, dass beide nicht ins Parlament kommen werden.

  11. Ich werde ihn aus rechnerischen Gründen wählen und zwar unter der sehr wahrscheinlichen Annahme dass es
    A) primär darum gehen wird, eine blautürkise Mehrheit zu verhindern, weil die SPÖ deutlich am 2. Platz liegen wird
    B) und Pogo die 4% Hürde schafft.
    Wenn er 2%+ Nichtwähler aktivieren kann, verbreitert er die Zählbasis um genau diesen Prozentsatz, was die 50% Latte für blautürkis erhöht.
    Wenn er zusätzlich ein paar Wutwähler von der FPÖ und den einen oder anderen progressiven ÖVPler anlocken kann, erhöht das die Latte nocheinmal.
    Da ich davon ausgehe, dass es knapp wird, würde sich die Chance auf eine Mehrheit jenseits von blautürkis verbessern.

    • Die Bier-Partei wird aber nicht ins Parlament kommen! Bei der Bundespräsidentenwahl haben ihn viele mangels Alternative gewählt – so wie Peter Pilz, Andi Babler und ich, um nur 3 Beispiele zu nennen. Wir 3 werden aber bei der Nationalratswahl sicher nicht die “Bier-Partei” wählen. Warum also sollte die “Bier-Partei” bei der Nationalratswahl halb so viele Stimmen bekommen (mehr als 4 % sind erforderlich) wie Dominik Wlazny bei der Präsidentenwahl (etwas mehr als 8 %)?

      • Natürlich ist es eine Wette und was der Wahlkampf noch bringen wird steht in den Sternen. Die Hälfte von 8%+ sollten sich aber leicht ausgehen – vergessen Sie nicht die vielen Jungen, für die alle anderen Parteien soowas von oldschool aussehen.
        Falls sich bis zur Wahl die Chancen der SPÖ auf Platz eins deutlich erhöhen sollten, (was ich mir nur mit Doskozil hätte vorstellen können), kann ich mirs immer noch anders überlegen.

  12. Ich seh’s wie eine greisslerisch, österreichisch provinzielle Posse als postfaktisch lokaler Abklatsch grosser Weltgeschichte – mit Parallelen, die einen schaudern lässt:

    So wie ein einst beliebter Komiker gar nicht weit weg von uns unerwartet in die politische Verantwortung “passiert” wurde, um letztlich Europas Freiheit gegen Putin’s reaktionäre Allüren (unter Duldung China’s) in einem barbarischen Krieg stellvertretend verteidigen zu müssen, “versucht” sich hier jemand wieder aus dem Entertainment ohne jegliche Infrastruktur politisch zu profilieren. Programm? Expertise? Strategie? Zielsetzungen? Lösungsvorschläge? Wem oder was wie dann dienlich (siehe Pilz’ens Artikel) ausser als ein momentanes Überdruckventil für aufgestaute, ohnmächtige Frustruation? -> Wozu?? Kohle muss zuerst mal her für Populismus (Bobo-lismus??)…

    Upside down and inside out in a scary, mad world with lost human intelligence but artificial ideas!

    • DANKE!
      Und damit ist (fast) alles gesagt.
      Ich gehe davon aus, dass wir in einem Jahr eine stramm-rechte Regierung haben werden – und quasi-ungarische Verhältnisse drohen.
      (Ich arbeite in einem Büro mit 3 Ungarn zusammen – und was die so erzählen: Na, Gute Nacht!!)
      Sollte die Nationalratswahl anders und die anschließende Regierungsbildung ausgehen, bin ich positiv überrascht.

      • Es gibt genau 2 Möglichkeiten:
        Entweder hat er nicht verstanden was Politik ist, oder
        er hat verstanden, dass seine Wähler*Innen nicht verstanden, was Politik ist …

        Der Ceh-Vau-Club mit der IV-, WKO usw. zusammen mit der schlagenden Burschenschafter-Union kommen jedenfalls vor lauter Lachen nicht mehr in den Schlaf. (Die Fressen ihn noch vor dem Frühstück mit einem einzigen Schnapper) Aber! So “hässlich” kann ein rein auf Wahrecht reduziertes Demokratieverständnis sein! Nur – es bleibt dann halt bei der Wahldemokratie – DIE Wurzel allen Übels hierzulande…

  13. diese parteistrukturen find ich mehr als seltsam.
    das muss schleunigst geändert werden, weil in dieser konstellation unwählbar.

    und wenn er meint, was er sagt, ist sein antreten noch nicht sicher.
    immerhin 20.000 mitglieder die insgesamt 1,2 mio euro in die kassen spülen will er haben.
    (im übrigen 1,2 mio mit denen er lt. oa parteistruktur machen könnte, was er wollte – aber da will ich niemandem etwas unterstellen).
    also gleich klotzen statt kleckern.
    ich geh davon aus, dass das nicht so einfach wird.

    und was passiert mit dem geld, wenns zb nur 15.000 mitglieder werden?

    ich hab ihn auch gewählt bei der bpw
    aber das jetzt befremdet mich ein bissl.

    ned, weil ich glaub, dass er dem vogaki zum sieg verhilft, sondern weil ich da so gar keine infrastruktur seh, die drgd notwendig wäre.

    dann kommt noch dazu, dass ja auch sicher die kp antritt – und wenn sbg halbwegs läuft wie erwartet, kriegen die auch noch ordentlich aufwind.

    und im gegensatz zur bierpartei gibts da jede menge “manpower” die in so einem wahlkampf wichtig ist.

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