Samstag, April 27, 2024

Wie Nehammer die Mieter ausnehmen will

Karl Nehammers vergifteter Plan: Volksvermögen privatisieren und dann den reichen Investoren zuschanzen.

Karl Nehammer will sich ja den Themen widmen, die den Menschen wirklich unter den Nägeln brennen. Er will das Gendern verbieten. Er ist im Krieg der Sternchen. Das ist natürlich sehr wichtig.

Es ist, beispielsweise, für Menschen extrem wichtig, ob man sie als Mieter, Mieter und Mieterin, oder Mieter*in anspricht.

Mir persönlich ist ja eher wichtig, ob ich mir meine Miete leisten kann, ob es genug bezahlbaren Wohnraum gibt. Wie ein Vertragspartner oder eine Amtsperson „Mieter“ schreibt, ist mir eher nicht so wichtig. Aber wahrscheinlich bin ich da eine Ausnahme. In der Welt von Karl Nehammer ist es sehr wichtig, dass man Mieter Mieter nennt, weniger wichtig ist, ob die Miete 600.- oder 1200.- Euro beträgt.

Bestimmt hat er recht. Die Menschen machen sich primär Sorgen, wie man in Amtsdokumenten schreibt. Ob sie sich noch eine Mietwohnung leisten können, das ist dagegen so ein linkes Orchideenthema.

In seinem Plan für Österreich, der sich voller Leidenschaft der Schreibweise von „Mieter“ widmet, gibt es auch einen weiteren Vorschlag, der natürlich mangels größerem Erregungspotential beinahe untergegangen ist, nämlich der Verwandlung von Mietern oder Mieterinnen in Eigentümer*innen, pardon, in Eigentümer.

Das ist natürlich großartig: Vermögenslose Leute werden in Eigentümer verwandelt!

Genossenschaftswohnungen privatisieren

Der Plan geht so: Gemeinnützige Wohnbaugesellschaften – also das, was man üblicherweise Wohnungsbaugenossenschaften nennt –, sollen verpflichtet werden, ihre Wohnungen den Mietern zum Kauf anzubieten, und zwar zu den Errichtungskosten, nicht zu den Marktpreisen. Letzteres ist jetzt schon in einer abgespeckten Variante gesetzliche Regelung, eingeführt hat das übrigens, fatal genug, die Türkis-Blaue Kurz/Strache-Regierung.

Wenn man mit der Thematik nicht vertraut ist, klingt das ja super: Mieter im sozialen Wohnbau sollen ihre Wohnung kaufen können und das auch noch zu den Errichtungskosten, also zu einem Preis, der für die allermeisten mit einem Kredit, der ein paar Jahrzehnte läuft, erschwinglich ist. Was für eine herrliche soziale Maßnahme!

Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist im Grunde ein teuflischer Plan, gegen den der schärfste Widerstand geleistet werden muss. Denn die Folgen wären innerhalb weniger Jahre fatal: Der Bestand an bezahlbaren Wohnungen ginge dramatisch zurück, es wären nur mehr teure Wohnungen am Markt und große Konzerne und Immobilienhaie würden reiche Beute machen.

Es wäre eine perfekte Umverteilung von den Armen zu den Reichen, und natürlich ist es das, wofür die ÖVP mit aller Leidenschaft brennt. Mieter hätten weniger Geld, weil sie mehr für das Wohnen bezahlen müssen, Vermieter hätten mehr, weil sie mehr bekommen. Eine perfekte Illustration der Bertolt-Brecht-Sentenz:

„Reicher Mann und armer Mann standen da und sah`n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“

„Ein vergiftetes Geschenk“

„Der Abverkauf von Sozialwohnungen ist ein vergiftetes Geschenk“, schrieb Maik Novotny am Wochenende im „Standard“, und erzählte die Geschichte nach, wie die ultrarechte britische Premierministerin Margaret Thatcher den kommunalen Wohnbau in Großbritannien ruinierte und die Städte für Arme praktisch unerschwinglich machte.

Das war exakt der Plan, den uns jetzt, fast 50 Jahre nach Thatcher, Karl Nehammer auftischt.

Aber warum ist dieser Plan so teuflisch? In Österreich verwalten die gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften rund 970.000 Wohneinheiten, 640.000 sind in ihrem Besitz. In Wien etwa sind grob gesprochen ein Viertel der Wohnungen direkter städtischer Gemeindebau, ein weiteres Viertel sozialer Wohnbau und die andere Hälfte ist privater, kapitalistischer Immobilienbesitz.

Wenn nun die Gemeinnützigen ihre Wohnungen an ihre Mieter verkaufen müssen, geschieht für das erste einmal nichts besonders Merkbares. Die Menschen wohnen weiter in den gleichen Wohnungen, nur dass sie Eigentümer sind. Ziehen sie um, dann bleiben sie weiter Eigentümer, können ihr Immobilieneigentum aber nur zur niedrigen, geregelten Miete weitervermieten. Üblicherweise wird ein geregelter Mietdeckel festgeschrieben, beispielsweise für 15 Jahre.

Allerdings: Nach dieser Frist können die Wohnungen sehr viel teurer weiterverkauft und auch sehr viel teurer vermietet werden.

Städte werden unbezahlbar

Für das „Wohnungssystem“ als Ganzes heißt das:

1. Der Bestand an gemeinnützigen Mietwohnungen zu einem leistbaren Preis geht zurück.

2. Leistbarer Wohnraum, den wir alle mit unseren Sozialbeiträgen (vor allem mit den Abgaben für die Wohnbauförderung) finanziert haben, wird in das Eigentum Einzelner verwandelt.

3. Es gibt weniger bezahlbare Mietwohnungen, weshalb die Mietpreise ansteigen.

4. Da die Mietpreise ansteigen, versuchen noch mehr Menschen eine Eigentumswohnung zu kaufen.

5. Deswegen steigen auch die Preise für Eigentumswohnungen.

6. Große Konzerne und Immobilienhaie kaufen den ehemaligen Mietern, die für Errichtungskosten zu Eigentümer geworden sind, ihre Wohnungen ab und werden in kurzer Zeit einen schönen Vermögenszuwachs erzielen, da die Werte der Wohnungen steigen, wenn die Preise für Eigentumswohnungen wieder steigen.

Am Ende eines solchen Prozesses gibt es in Metropolen, in denen es viel Zuzug gibt, praktisch keinen bezahlbaren Wohnraum mehr. Man muss sich nur das Schicksal Londons, Münchens, Paris und anderer vergleichbarer Städte ansehen. Da dämmert mittlerweile sogar den Gewinnern, dass sie ein Problem haben. Denn irgendwann wird es auch für die Reichen unbequem, wenn sich Krankenpfleger und -pflegerinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Kindergärtner und Kindergärtnerinnen, Polizisten und Polizistinnen keine Wohnung in der Stadt mehr leisten können.

Denn dann haben die Reichen zwar ein schönes Leben unter Ihresgleichen, aber es gibt niemanden mehr, der nötige Arbeiten erledigt oder die Infrastruktur aufrechterhält. Es gibt dann keine stabile arbeitende Mittelschicht mehr, sondern nur mehr Reiche und ganz Arme, ein neues Subproletariat, also Geringverdiener und Ausgebeutete, die in Arbeiterwohnungen ein billiges Zimmer oder ein Bett ergattern, für das sie soviel zahlen, wie früher eine Wohnung gekostet hat.

Nehammer kopiert Margaret Thatcher

Das teuflische an Nehammers Idee ist natürlich, dass sie gut klingt und auch für einzelne Menschen, sogar aus den arbeitenden Klassen, ihre Vorteile hat, aber systemisch fatale Folgen für die breite Bevölkerung und nur Nutzen für die Investorenbagage hätte, die sich wieder einmal eine goldene Kloschüssel verdienen würde.

Das Gefährliche ist die hinterlistige Falschheit, mit der solche Pläne vorgetragen werden, diese Schalmeienklänge. Auch Thatcher sagte ja nicht offen: „Ich will den Reichen das Volksvermögen zuschanzen.“ Sondern sie sagte: „Ich will die Arbeiter im Sozialbau zu Eigentümer machen, ich bin die eigentliche Kämpferin für den Wohlstand der Armen.“ Und es hat gezogen.

Übrigens gilt das, mit Abstrichen, auch für eine auf den ersten Blick ähnliche Konzeption von Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil. Zu dessen Verteidigung muss gesagt werden, dass das Doskozil-Konzept nicht identisch ist mit dem Nehammer-Thatcher-Plan. Doskozil will nicht den Bestand der Wohnungsgenossenschaften privatisieren und in Eigentum verwandeln. Er hat eine eigene Wohnbaugesellschaft gegründet, die Wohnungen bauen soll, die dann zu den Errichtungskosten an die Mieter verkauft werden. Das ist einerseits etwas ganz anderes. Aber es hat andererseits auch wiederum ähnlich fragwürdige Folgen: Denn die Mittel aus der Wohnbauförderung, die in diese Projekte fließen, fehlen dann ja dem eigentlichen gemeinnützigen Wohnungsbau. Das ist vielleicht in einem Bundesland, dessen Bevölkerung kaum wächst und dessen Landeshauptstadt 14.000 Einwohner hat, nicht so ein Riesenproblem, aber zum Vorbild sollte man es sich nicht machen.

Österreich braucht keine Privatisierung von bezahlbarem Wohnraum, sondern mehr bezahlbaren Wohnraum.

Die Wohnkosten fressen schon heute bei vielen Menschen rund 40 Prozent ihres Einkommens.

Und es gibt Regionen, in denen es noch viel schlimmer ist. Das ist nicht nur für die Menschen schlecht, sondern mittlerweile auch ein Hemmnis für die ökonomische Entwicklung des Landes. Man denke nur daran, dass vor allem in westlichen Bundesländern die Unternehmen über einen „Fachkräftemangel“ klagen, der de facto längst ein „Arbeitskräftemangel“ ist, denn es fehlt ja an Leuten in allen Segmenten des Arbeitsmarktes. Aber es ist kein Wunder, dass es auch das AMS nicht schafft, Arbeitssuchende beispielsweise von Wien nach Salzburg oder Tirol zu vermitteln.

Langsam gekocht wie der Frosch im Kochtopf

Denn wer will schon einen Job in einer Region annehmen, in der er weiß, dass er keine bezahlbare Wohnung findet? Petra Draxl, Vorstand des AMS, sieht hier längst Gefahr in Verzug: „Ja, einige Bundesländer sind wirklich gefordert, einmal zu erheben, was ist der Wohnraum, den sie zur Verfügung stellen und mobilisieren können. Länder und Gemeinden müssen auch in den Wohnbau investieren, wenn da jemand hinziehen und arbeiten soll. … Wie sollen Unternehmen junge Beschäftigte gewinnen, wenn es für die dann keinen leistbaren Wohnraum gibt?“

Wir gleichen schon „dem legendären Frosch im Topf, dessen Wasser ganz langsam erhitzt wird: Er merkt die in kleinen Schritten erfolgende Veränderung nicht und bleibt so lange gemütlich im Wasser sitzen, bis er praktisch bei lebendigem Leibe gekocht wird“, sagt der Sozialwissenschaftler Karl Czasny. Man hat die Wohnbauförderung durchlöchert, das Mietrecht aufgeweicht, die Innenstädte zur Investorenbeute verwandelt – Schritt für Schritt, vor allem während der ÖVP-FPÖ-Regierungen, die nichts anderes als Selbstbedienungsläden für die Immobilienkonzerne und Freunderln waren.

Nehammers Privatisierungsplan würde Österreich noch einmal mehr in ein Eldorado für Räuber und Banditen verwandeln.

Titelbild: Miriam Moné

Robert Misik
Robert Misik
Robert Misik ist einer der schärfsten Beobachter einer Politik, die nach links schimpft und nach rechts abrutscht.
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48 Kommentare

  1. Das Wahlvolk Österreich hat aus meiner Sicht “sehenden Auges” den “Belzebuben” Kurz gewählt. Verführt und leichtgläubig irgendeinem Schulbuben das Vertrauen geschenkt. Mit einem Finanzminister der keinerlei kaufmännische Grundlagen mitgebracht hat. So war die Entwicklung eigentlich keine Überraschung. Dass dann ein “Systemerhalter” nachfolgt war klar. Überrascht bin ich eher von der Antwort die das Wahlvolk gibt — rechts wählen? Einen “Volkskanzler” wählen? Der letzte der sich so genannt hat, war der Adolf, der nicht besonders Menschenfreundliche…. Es bleibt uns nichts übrig als offen darüber zu reden und uns einig zu werden – momentan muss der “Karren” fest nach links gesteuert werden. Dort ist auch nicht alles Super – aber vielleicht schaffen wir es ja wieder in eine vernünftige Mitte!! Die Herausforderung sind die vielen Kleinparteien die sich links der Mitte herumstreiten, während rechts nur einer sitzt und zuschaut wie ihm die Wähler in die Hände laufen.

  2. @AntonYm
    Der soziale Wohnbau ist den Schwarzen schon immer ein spitzer Dorn im Auge. Musste man diesen sogar beschiessen ( 1934).

  3. Klar doch …
    Vor der Wahl dämonisieren – Dabei werden im roten Umfeld schon Stimmen für die Neuauflage einer rotschwarzen Proporzregierung immer lauter.

    • Allerdings diesmal mit einer deutlich geschrumpften ÖVP und einer hoffentlich starken SPÖ. Außerdem ist das eh die einzige Alternative, außer man will Schwarz/Blau natürlich. Vielleicht sollte man sich an der Stelle doch endlich verabschieden von Hirngespinsten wie einem Kanzler Pogo, oder einer KPÖ die uns mit 4% überwältigender Mehrheit alle zu gleichwertigen Bürgern macht. Ob es besonders schlau ist, diese Verhandlungen (wenns denn welche sind) hinauszuposaunen und damit die FPÖ Wähler noch mehr an die Urnen zu treiben sei dahingestellt.

    • Ja, aber die Kausalität ist umgekehrt. Zuerst die Marktverzerrung, die es dem Vermieter gestattet die Gesetze von Angebot und Nachfrage zu missachten. Siehe auch Monopolbildung. Sie können sich das durchüberlegen.

  4. Liebe Freunde!
    Ich bin voriges Jahr der Mietervereinigung in Wien beigetreten. Die Betriebskostenabrechnung durch die Sozialbau AG war korrekt. Der Artikel von Kollegen Robert Misik hat mich sehr interessiert. Ich wohne seit 25 Jahren in einer Genossenschaftswohnung, die ich mir leisten kann. Kaufen könnte ich sie nicht! Froh bin ich, dass es die Mietervereinigung der SPÖ gibt! Ich empfehle daher allen, die den Nehammer-Plan verstanden haben, der Mietervereinigung beizutreten und weder ÖVP noch FPÖ zu wählen! Mein Favorit ist die Bierpartei. Die ist nicht korrupt, von niemanden außer den Mietgliedern abhängig und Dominik Wlasny habe ich persönlich kennengelernt und ihm auch meine Stimme bei der Bundespräsidentenwahl gegeben. Ich habe die Mumie in der Hofburg nicht unterstützt! Wlasny ist Mediziner, also Akademiker, was Sebastian Kurz nicht geschafft hat!!!

    • Damit wählen sie eine Illusion die dann gerade den Einzug in den Nationalrat schafft und dort untergehen wird, weil der mächtige Wirtschaftszweig der ÖVP damit Fußball spielt (mit Pogo als Fußball). Was soll das bringen, außer dass man womöglich einem ÖVP Kanzler den Weg ebnet, SPÖ und ÖVP liegen ja fast gleichauf. Und lieber eine Mumie die weiß was sie tut als einen Jungspund der dem Ganzen doch sowieso nicht gewachsen ist, wenn man ihn in die Schlangengrube der Politik wirft. Er ist ja sehr nett, ich werde meine Stimme aber sicher nicht verschwenden. Ich will endlich wieder einen SPÖ Kanzler in diesem Land, alles andere ist illusorisch, FPÖ und ÖVP sind mir zutiefst zuwider und ich hoffe, dass VdB keine braune Truppe angelobt.

      • Und noch was, Herr Kurz wurde jahrelang auf seine Rolle vorbereitet im Gegensatz zu Wlazny ,dem sein Med. Studium in der Politik genau nichts helfen wird (siehe Rendi Wagner).

    • Lieber SprinzlG! Alles richtig aus meiner Sicht. NUR… jetzt eine Kleinpartei links der Mitt zu wählen bedeutet das Feld der FPÖ zu überlassen. Ihr Meinung unbenommen und selbstverständlich ihre freie Entscheidung – im Moment wäre eine starke sozialistische Gewichtung von unglaublich großer Bedeutung. Wenn schwarz/blau 3 kommt … ” gute Nacht Österreich ” ….

  5. Genossenschaftswohnungen verkaufen statt einem gscheiten Mietpreisdeckel, das passt zur ÖVP. Wien ist als Großstadt was leistbaren Wohnraum betrifft ein weltweites Vorzeigemodell, das muss man möglichst schnell kaputt machen.

  6. Das hat ja doch bei der BUWOG schon mal so gut funktioniert. Die Leute, die schon darauf gewartet haben ihre Genossenschsftswohnung zu kaufen wurden chancenlos unterboten und zum Dank dafür, daß ihre Wohnung jetzt wem anderen gehört wählen Sie immer noch brav ÖVP.

    • Was ist denn jetzt eigentlich mit dem Herrn ” zu jung, gscheit, schön “? Endlich verurteilt?

    • Tja, das kommt halt heraus, wenn die Schafe den Wolf zum Leithammel machen. Aber keine Angst, jetzt kommt eh bald der Volkskanzler und da wird dann wieder alles besser. So wie 1938 halt. Das österreichische Patentrezept ist und bleibt das altbewährte: “Den Teufel kannst du nur mit dem Beelzebub austreiben!”

  7. Was könnte die Folge sein?
    Mieter kauft Wohnung billigst, verkauft sie zum Marktpreis.
    Um das Geld kauft er sich ein Häuschen auf dem Land.
    Die günstigen Wohnungen sind unerschwinglich geworden.

    • Mit einer Umwandlung in Eigentum landen alle Genossenschaftswohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt und sind infolgedessen diesem unterworfen, sprich es wird mit ihnen wird spekuliert.

  8. Diesen Bericht finde ich gut. Man kann sehr gut nachvollziehen was sie meinen und vor allem die langfristigen Auswirkungen gut und vor allem sehr mitfühlend verstehen. (Schade, dass sie aber nichts über die noch immer nicht erfolgte Miepreisbremse bei den freien Mietern und daren langfristigen Auswirkungen geschrieben haben…)

    Ja die Politik wird mehr und mehr von gut durchdachten und langfristiag angelegten strategischen Planungen motiviert und geführt. Ein schwer bedenklicher Prozess vor allem schon lang an den sich die Finger wund wählenden Wählern vorbei, aber vielfach sehr erkennbar, vor allem auch und auch in der Europa Politik gut sichtbar – eine Art volkswirtschaftsähnlichem “Gefangendilemma” in der politischen Großheimat in der man als Politiker selber nicht wohnt und sonst eben die anderen diese Kohle machen würden?

    So nehme ich vermutlich in einem ähnlichen Beispiel gerade war, wie in ganz Europa neue Atomkraftwerke wie die Schwammerln aus dem Boden schießen
    Vor wenigen Jahren noch wollte man aus der Atomkraft austeigen und hat dafür vor allem Deutschland als glaubhaftes Vorzeigeland dafür auserkoren.
    Dann wurde so richtig die Klima Angst geschürt und bald werden alle froh sein, wenn diese neuen Kraftwerke in Betrieb gehen und dann endlich den CO2 Ausstoß in den lang ersehnten “Keller” schicken. (Zumindest über die damit direkt verbundene Feinstaubausstoßreduzierung profitieren alle mit und für die Atommüllentsorgung wird es vermutlich auch in den nächsten 50 Jahren irgendeine Lösung geben und was sind bei solchen Vorgängen schon 50 Jahre…)

    Zuerst hat man die Gentechnology vor allem in der Nahrungsmittelindustrie verbieten wollen.
    Dann hatten die Menschen nicht einmal mehr ein Problem mit Gentechnik in großer Überlebensnot geimpft zu werden und nun ist damit anscheinend über Nacht auch noch das Nahrungsmittelproblem veschwunden, aber auch das angekündigte Pestizidverbot brökelt gerade über die Bauernproteste weg. – Und dazu klopfen sich auch noch die Grünen, welche ganz plötzlich in die Regierungen kamen und vorher die wesentlichen Personen ausgetauscht wurden, auch noch auf die Schulter…

    Ja langfristig strategisch angelegte Politik wird immer erfolgreicher und vor allem ist es damit auch völlig egal, welche Parteien nun gerade an der Macht sind und gibt es ja auch noch beste Lobbyierungen als Begleitmassnahmen nur tollen Zusatzeinnahmemöglichkeiten…

    Ja einige werden wohl immer reicher und die anderen müssen froh sein, wenn sie nachhaltig überleben dürfen und sollen auch noch bald mit einer Vermögens- und Erbschaftssteuer noch tiefer bekämpft werden (Ja ja der Neid ist wahrlich auc hier ein großes Luder) – aber wir haben ja ohnehin schon viel zu viel Menschen auf dieser Welt und vermutlich sind die Sieger aus diesen Vorgängen auch deshalb noch so froh darüber…

    • “vor allem während der ÖVP-FPÖ-Regierungen, die nichts anderes als Selbstbedienungsläden für die Immobilienkonzerne und Freunderln waren”? Alles klar? Deshalb: ja zur Erbschaftssteuer!???

      • Auch ich habe schon immer eine Erbschaftssteuer gefordert, aber auch eine Einkommenssteuer, aber eben für Milliardäre, welche schon seit 20 Jahren überfällig ist und welche für mich eben um die 500 Mio Euro erst beginnen.

        Solch politisch strategische Konzepte wie vorher geschildert, können nämlich nur solch mächtige Personen finanzieren und von langer Hand planen, welche eben ein nicht demokratisch legitimierter eigener Staat in den Staaten ist.
        So verstehen diese aber eben immer wieder eben auch gegen solche Steuern ganz geschickt aufzuhetzen, in dem sie den Neid der Menschen nutzen, welche diese Steuern eben dann ganz falsch, unfair und leistungspolitisch schädlich fordern und damit eben auch zwangsweise und Gott sei Dank scheitern müssen.

        Aber sponsern diese auch die dafür notwenigen wenigen Granden und meist unsichtbaren Strippenzieher in diesen Staaten.
        Am leichtesten und mit den größen Hebeln für diese Vorhaben sind da natürlich die sozialen Parteien zu kaufen und zu steuern, wie wir es nun seit Kreisky schon ohne weiterem Ende in Sicht dauerhaft erleben müssen.

        Wenn das so weiter geht, dann soll an Besten der Herr Doskoziel mit der Burgenländischen SPÖ antreten. – Wäre wirklich interessant welches Ergebenis dieser einfahren würde?

        • Nein ab 200000? Am käuflichsten und steuerbarsten waren immer schon die effen? Und die sind eine asoziale Partei? Sie wissen es genau? Die effen sind auch die größten Schmarotzer? Partei und Wähler? Jeder weiß das?

          • Jetzt wartet mein Beitrag auch noch auf die Moderation, aber bei den Beleidigungen bis hin zu den Bedrohungen blieben sie bis heute zigfach schon stumm…

  9. Die von der ÖVP so sehr für sich reklamierten NORMALOS werden gnadenlos abgezockt!

    Auf Grund der ganz bewußten Uninformiertheit merken die NORMALOS es nicht einmal. Denn ausser Medien wie Zackzack informiert sie keine der von Nehammer angefütterten Zeitungen über die miese Falle, in die sie Wohnungsmieter gelockt werden.

    Danke, für die so wichtige Information, Herr Misik!!!

  10. Feine ironische Anstriche im ersten Teil die jedoch ruhig noch zynischer formuliert werden hätten können. Und Schallmeienklänge triffts hervorragend. Wenn es aber nach Nehammer alleine gangen wär würde er sich diese eh sparen und den bedürftigen “möchte gern schön Wohnenden” ausrichten dass sie sich in die Vorstadt oder aufs Land verziehen sollen wenn sie sich die Innenstadtmieten nicht leisten können. Da gibts sicher viele alte baufällige Wohnobjekte in denen man herrlich Armen WGs gründen könnte. Wahrscheinlich würde er auch gerne den Oberloosern unter den Existierenden reinsagen dass es sich eben mit dem Schnitzelessen nicht spielt wenn man sonst die Wohnung nicht bezahlen bezahlen kann…. Aber am ärgerlichsten überhaupt für ihn ist es, dass er Leut beschwichtigen muss die seine Partei so und so nicht wählen.

    • … der muss nix (mehr) “beschwichtigen”. Das läuft als 1:1 Kopie ab wie in der Zwischenkriegszeit im Ständestaat bereits vorexerziert: Die Dollfüßler hatten die Anstecknadel der Einheitspartei “Vaterländische Front” sichtbar uniform auf das Revers gesteckt und auf der Rückseite (noch verboten) bereits auch das der NSDAP geheftet gehabt (waren also unterlaufen). Alles andere politisch pluralistisch Denkende war bereits verboten, in Umerziehungslagern weggesperrt oder auch schon öffentlich hingerichtet. Dass der CV-Gott dann von den (verbotenen) Nazis 34 erschossen wurde, machte ihn in diesem Verrat zum Opfer und Märthyrer gleichzeitig. Bis zum heutigen Tage im CV Corps-Geist nicht nur präsent, adoriert, sondern in der obersten Bundes-Liga spiel-bestimmend. Nicht ohne Pikanterie ist mMn übrigens, dass sich die heimwehrenden Ex-Hahnenschwänzler nun mit der offen sympathisierenden Fascho-Wickl-Truppe nun auf ein Packl schmeissen und zusammenrotten wollen… -> Weil’s beide mit linksseitigen Augenklappen durch die Welt laufen. (Da ist’s dann egal wer wen warum umbrachte, Hauptsache gegen dieses “linke, soziale Xindl” geht’s. “Wir” besetzten ja schon “die Mitte” gemeinsam.) Früher verkaufte man es mit glaubensbezogener Ideologie-Zugehörigkeit. Heutzutage werden’s mit Geld und Privilegien gekauft.

      • Die eine Seite reaktionär, erzkonservativ, frömmelnd wie auch speichelleckend, begleitet von ihren Schatten die vor allem Skrupellosigkeit, Rassenfanatismus und grenzenlose Stumpfsinnigkeit auszeichnet. Eine bizzare übel riechende Melange wo alles ineinander verschwimmt. Früher wie heute. Heute können sie halt eine Zweckbeziehung draus basteln.

      • Mein Großvater wollte mit der Bahn nach Wien fahren, die Regierung stürzen, ich nehme an, Schuschnigg, oder doch Dollfuß?
        Meine Großmutter war davon nicht besonders angetan und sperrte ihn kurzerhand im Schlafzimmer ein.
        Warum er nicht durch das Fenster kletterte? Vielleicht, weil es straßenseitig war.

    • @lehmann: Am Land gibts auch nichts mehr, das so leicht erschwinglich wäre. Da wird auch schon feste spekuliert, schon seit der Bankenkriese. Jeder will seine Bruchbude für eine Unsumme verkaufen. Billige Wohnungen gibts auch nicht mehr und bei denen die noch billig sind, fressen dir dann die Heizkosten die Haare vom Kopf. Das mit dem billigen Wohnen ist auch am Land definitiv vorbei. Substandard wurde saniert um dann teuer vermieten zu können, da ist nix mehr mit Armen WG.

  11. Hr. Misik, “glauben Sie an !dieses! Österreich”. Glauben Sie einfach an Nehammers’ ausgegebene Parole…
    Der (erz)katholische Mief in der “sozialen” CV-Bagage fordert auch seinen Glauben ein – und zwar den unbedingt gehorsamen Glauben.
    (Ganz genau so, wie sie schon im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein für den Glauben sogar in den Krieg zogen und Frauen verbrannten, ganze Völker und Kulturen missionarisch knechteten oder vernichteten…)
    Glauben Sie nur fest genug daran – dann wird’s auch bestimmt erträglicher…

    Die wollen tatsächlich britische bis AMI-Verhältnisse bei uns in Europa einführen. Was letztlich darain gipfeln wird, dass sich a la long nicht einmal die Mittelschicht TROTZ gutem Einkommen keine Miet-Wohnung mehr leisten können wird. Man sehe nur zB nach San Fransisco, wo Abertausende seit Jahren schon in ihren VANs’ und Wohnmobilen am Strassenrand “wohnen” und trotzdem täglich weiter brav in die Arbeit fahren…

  12. Lieber Robert Misk, ein sehr sehr guter Kommentar von Dir.
    Leider werden ihn hier, sehr wenige lesen. Ich werde versuchen , ihn breit zu verlinken.
    Ich bin übrigens weiterhin der Meinung , dass ÖVP und FPÖ auf Jahre in der Opposition verschwinden müssen…für ein lebenswertes Österreich.
    Freundschaft.

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