Freitag, April 26, 2024

Erste Kassa bitte!

Der Supermarkt ist in jeder Hinsicht ein Spiegel unserer Gesellschaft: Dort findet der Klassenkampf genauso statt, wie der Kassenkampf.

Das Erste, was ich tue, wenn ich in ein anderes Land reise: Ich suche in der Nähe meines Wohnorts einen Supermarkt und gehe täglich dorthin – manchmal zwei Mal täglich. Es dient meiner Beruhigung. Und wahrscheinlich ist es der Versuch, sich ein wenig gegen das Dasein als Tourist zu wehren, als ein Fremder, der dieselben Wege ablatscht wie alle Fremden, in denselben Touristenfallen dasselbe „typische“ Essen bestellt und dieselben Dinge kauft und nach Hause mitnimmt.

Auch in Österreich gehe ich gerne in Supermärkte. Die romantische Vorstellung, dass sich dort das wirkliche Leben abspielt, ist natürlich Unsinn. Das Leben ist überall wirklich. Im Supermarkt scheint es mir nur besonders konzentriert. Hier zeigen sich die Krisen der Gegenwart: Bei eklatanter Teuerung werden Leistung und Angebot der Supermärkte rasant schlechter.

Ich bin ein Anhänger des Elfenbeinturms

Ich habe schon mit vielen Menschen darüber gesprochen, da ich mich versichern wollte, dass viele ebenfalls das wahrnehmen, was ich wahrnehme. Denn – das ist das Erstaunliche – die Medien berichten darüber nicht. So erstaunlich ist die Tatsache dann aber wieder auch nicht. Auf der äußerst empfehlenswerten Plattform Kobuk hat Tanja Neubäck einen erhellenden Artikel über die „Berichterstattung“ über Supermärkte in österreichischen Boulevardmedien geschrieben. Ihr Fazit ist, dass diese Berichterstattung nicht nur äußerst positiv ausfällt, sondern dass viele Medien praktisch Werbung für Supermarktketten betreiben, ohne dass diese als solche gekennzeichnet wäre. »Supermärkte sind gleichzeitig die größten privaten Inseratenkunden von Zeitungen«, heißt es dort.

Es ist also ein Give-and-Take. Und es gibt auch Zeiten, in denen mit der Politik ein Give-and-Take existiert. Im Präsidentschaftwahlkampf 2016 sah man auf der Autobahn viele Lkw-Anhänger des Diskonters Hofer mit der Aufschrift: »Ich bin ein Hofer-Anhänger«. Natürlich interpretiere ich jetzt nur. Ich bin ein Anhänger des Elfenbeinturms.

Selbstbedienung

Die Realität im Supermarkt ist leider nicht so rosig, wie die Yellow Press sie darstellt. Schlecht ausgebildetes Personal arbeitet dort unter schlechten Bedingungen. Die hygienischen Bedingungen haben sich ebenfalls deutlich verschlechtert. Das betrifft die Sauberkeit in der Feinkost, rund um die Kassen, aber auch Produkte, bei denen ausreichende Kühlung wichtig ist, wie etwa bei Sushi- und Maki-Sets. Im Juli 2013 hat die Arbeiterkammer Oberösterreich einen Test bei diesen vorgenommen und von zwölf Angeboten acht als »wertgemindert« und eines als »nicht für den menschlichen Verzehr geeignet« eingestuft.

Der wichtigste Kampf der Österreicher ist aber schließlich der Kassenkampf. Um ihm zu entgehen, benutze ich in letzter Zeit öfter Selbstbedienungskassen – wenn es sie gibt. (Selbstbedienung ist in Österreich eine gefährliche Drohung, ja Bedrohung.) Sicher,  anfangs ist es lästig, die Bedienung dieser Dinger in den Griff zu kriegen. Wenn man aber den Crash-Kurs geschafft hat, spart man oft Zeit und Ärger. Außer natürlich man kauft auch eine Flasche Prosecco, dann muss man auf jemand vom Personal warten, der die Altersfreigabe durchführt. In einer Billa-Filiale, wo ich einmal eingekauft habe, konnte das nur die einzige Kassierin machen, die mir zurief, sie würde zuerst die Schlange an ihrer Kassa abarbeiten und dann zu mir kommen. Womit die Selbstbedienungskassa sinnlos ist.

Kassenkampf

Trotzdem warte ich lieber dort, als am Förderband, wo die Österreicherinnen und Österreicher den Kaufvorgang dadurch beschleunigen, dass sie einem ihren Einkaufswagen in den Rücken rammen. Im Land der Bargeldverehrung ist es außerdem üblich, der Kassierin eine in der Hand aufgetürmte Sammlung von Cent-Münzen hinzuhalten, mit der Aufforderung, sie möge sich den Kaufbetrag bitte selbst zusammensuchen. Klar, dass niemand gerne diesen Job macht. Wo früher in den Schlangen der Ruf »Zweite Kassa bitte!« laut wurde, heißt es heute immer öfter: »Erste Kassa bitte!«

Ich verstehe die Frustration. Aber es gibt und gab auch Supermärkte, in denen Menschen, die dort arbeiteten, dem Geschäft eine Seele gegeben haben. Manche davon – zum Beispiel eine inzwischen pensionierte aus China stammende Mitarbeiterin eines Billa im zweiten Bezirk – wurden regelrechte Berühmtheiten. So oder so, der Supermarkt ist ein guter Spiegel der Gesellschaft, leider auch des Benehmens, der Höflichkeit und der Rücksicht auf andere.

Ein Riesenfehler

Um ehrlich zu sein: Mich locken keine Aktionen und Rabatte in Supermärkte. Ich „spare“ nicht, indem ich mir zwölf Stück von etwas kaufe, was ich nur einmal brauche. Was in den Analysen leider fehlt, ist ein genauer Blick auf die Arbeitsbedingungen. Da liegt der Hund begraben. Von vielen Diskontern weiß man seit Jahrzehnten, dass dort etliche gesetzliche Bestimmungen notorisch nicht eingehalten werden. Und der zweite Indikator wäre die Kundenzufriedenheit. Damit meine ich nicht Angebote und Preise, sondern ein allgemeines Rating für einen Supermarkt.

Die Unzufriedenheit, die man bei uns so gerne ostentativ vor sich herträgt, ist selbstgemacht. Wir haben in der Amerikanisierung und Rationalisierung der Wirtschaft der letzten Jahrzehnte auf den Menschen vergessen; den Menschen als Arbeitenden und als Konsumenten. Wenn beide zufrieden sind, geht es allen besser. Dafür hat es dann auch Sinn, einen bestimmten Preis zu zahlen. Stattdessen befördern wir das jährliche Wachstum der Gewinne von Großkonzernen. Und sind dann unzufrieden. In der Politik ist das nicht anders.

Ich träume von einem Supermarkt nach meinen Plänen. Hin und wieder zeichne ich auf ein großes Blatt, wo die Artikel aufgestellt sind – natürlich genau in der Reihenfolge meines Einkaufszettels. Und noch ein Hinweis, lieber Spar in der Blumauergasse: Die Feinkosttheke gleich links nach dem Eingang aufzubauen, war ein Riesenfehler.

Titelbild: Miriam Moné

Daniel Wisser
Daniel Wisser
Daniel Wisser ist preisgekrönter Autor von Romanen und Kurzgeschichten. Scharf und genau beschreibt er, wie ein Land das Gleichgewicht verliert.
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47 Kommentare

  1. … Kunde und Standlerin stattfindet, wo manchmal sogar gehandelt werden kann, zumindest am Flohmarkt. Die schlechten Arbeitsbedingungen und der Hungerlohn des Supermarktpersonals ist jedem bekannt. Ist die Wegrationalisierung dieses Personals durch Selbstbedienungskassen der richtige Weg, wie Herr Wisser (nicht Winter, sorry!) es zu wünschen scheint?

    • Die Wegrationalisierung von schlecht bezahlten Arbeitsplätzen mit schlechten Arbeitsbedingungen ist eine sehr gute Sache.

  2. Das Thema Supermarkt als psychosoziales Phänomen würde tatsächlich einige tiefschürfendere Studien verdienen als die etwas oberflächlichen Beobachtungen des Herrn Winter. Die Supermärkte sind heute zu den letzten sozialen und unfreiwilligen Begegnungsstätten geworden. Es trifft sich dort alt und jung, arm und geizig, ungeduldig und gelassen, höflich (manchmal sogar ritterlich) und rücksichtslos.
    Was macht der Supermarkt mit uns Konsumenten? Vergleichen Sie ihn einfach und das menschliche Verhalten mit dem auf einen z. B. Bauernmarkt, wo noch ein direkter persönlicher Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer /in

    • “Die Supermärkte sind heute zu den letzten sozialen und unfreiwilligen Begegnungsstätten geworden” NEIN.

      “Es trifft sich dort alt und jung, arm und geizig, ungeduldig und gelassen, höflich (manchmal sogar ritterlich) und rücksichtslos.” Nicht anders als in der Straßenbahn, beim Bäcker, im Park oder am Kinderspielplatz. Wobei typischerweise im Supermarkt kaum Interaktion zwischen den Menschen stattfindet. Die Leute sind überwiegend dort, um ihre Einkäufe zu erledigen, und nicht, um Smalltalk zu betreiben.

      “Vergleichen Sie ihn einfach und das menschliche Verhalten mit dem auf einen z. B. Bauernmarkt” Ich halte dieses “es wird alles schlechter” Gesülze nicht mehr aus. Freundschaften werden weder im Supermarkt noch am Bauernmarkt geschlossen.

  3. Habe – Neujahrs Vorsatz – BILLA aufgegeben und überlege nach den beiden letzten Besuchen dasselbe bei Spar: ewiges warten an der einzigen Kassa,ab ohne Joker & warten auf ü18-Freigabe…
    Fazit: Hofer 🍻

    • Ich kaufe fast alles beim Hofer, der immer noch günstiger ist als die zwei großen Ketten. Leider ist dort das Sortiment aber doch eingeschränkt und es gibt einige Produkte, für die sich der Weg zum Spar oder zum Billa nicht vermeiden lässt.

  4. Ich sehe hier viele Gedanken ausgebreitet, die zu keiner stringenten Schlussfolgerung und Argumentation führen. Speziell Wissers Haltung gegenüger Selbstbedienungskassen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn das ein Plädoyer für die Selbstbedienung sein soll, dann vermisse ich jedenfalls ein Eingehen auf die tiefgreifenden sozialen Auswirkungen, wenn dieses Modell auf breiter Basis von Kunden angenommen wird. Wenn der Beitrag hingegen nur der Beschwerdebrief einen Konsumenten ist, der seinen Prosecco lieber 40 Sekunden früher in der Einkaufstasche hat, dann frage ich mich nach der Relevanz für ein Medium wie ZackZack.

    • “ein Eingehen auf die tiefgreifenden sozialen Auswirkungen, wenn dieses Modell auf breiter Basis von Kunden angenommen wird”
      Was wollen Sie denn? Mit Automatisierung geht der Verlust von obsolet gewordenen Jobs einher, die dank der technologischen Entwicklung nichts mehr zur Wertschöpfung beitragen. Das ist gut so, vorausgesetzt, die Politik sorgt durch geeignete Rahmenbedingungen dafür, dass der Produktivitätsgewinn der ganzen Bevölkerung und nicht nur einigen wenigen Firmenbesitzern zu Gute kommt. Trauern Sie heute noch den Telefondamen nach, die manuell die Telefonate vermittelt haben?

  5. Das mit dem Supermärkten auf Reisen mache ich auch so. Das liegt aber nicht an einem besonderen Interesse an Supermärkten sondern daran, dass ich auf Reisen nie was buche. Ich suche mir vor Ort immer alles was ich brauche zusammen und nach 3 Tagen habe ich dann ohnehin das Gefühl, ich würde schon mein halbes Leben dort wohnen. Ich habe da übrigens einen wunderbaren Tipp gegen Achselschweiß, Mundgeruch und Rempler ins Kreuz an der Supermarktkassa. Ich ziehe mein Einkaufswagerl an der Kasse hinter mir her und habe so eine verlässliche Barriere zwischen zwischen mir und den Dränglern hinter mir. Die schlechter werdenden Zustände in den Filialen was Sauberkeit usw. betrifft sind vermutlich dem Personalmangel geschuldet.

  6. Haben letztes Jahr in Spanien auch noch in einer Urlaubsdestination mehrfach im Supermarkt eingekauft und prüften zweimal die Rechnung nach, da wir glaubten, man hatte uns nicht alles verrechnet…
    Um wie vie größer wird zwischenzeitlich diese damals schon enorme Differenz nun geworden sein? – … und da spreche ich noch immer nicht von den Mietunterschieden nach dem wir noch immer keine Mietpreisbremse erhalten, aber man uns zumindest für nächstes Jahr wieder eine in Ausicht stellt?

    Vielleicht wäre es deshalb nun auch eine Idee über Amazon dort einzukaufen, oder würden wir dann vielleicht auch noch die Standortschwächung unseres Landes im wahrsten Sinne des Wortes damit auch noch sichtbar machen? (Vielleicht könnte Amazon die Ideen von Herrn Wisser in einer digital von diesem konstruierten Geschäftsfläche ausstellen und man mit einer Computerbrille dann sogar digital durch dieses Geschäft einen Einkaufspummel machen?)

  7. Unsere Familie liebt Bauernmärkte und wir kaufen dort Obst, Gemüse, Eier sowie Fleischwaren ein, sofern verfügbar, natürlich aus der Region und wenn wir im Ausland sind, kommt man dort ins Gespräch und erfährt mehr über Land und Leute und erhält kulinarische Tipps, wo man am besten essen kann und somit Touristenfallen vermeidet.

    In Bioläden kaufen wir Grundlebensmittel, Toiletteartikel, Putzmittel und in Supermärkten nur einige wenige Dinge, für die wir keinen alternativen Ersatz gefunden haben oder über deren Herstellung wir uns noch nicht getraut haben. Da wir kaum verarbeitete Lebensmittel konsumieren und alles verwerten, haben wir kaum Mehrkosten im Verhältnis zu einem Durchschnittshaushalt.

    Sind wir auf Reisen, erstehen wir Köstlichkeiten wie Olivenöl oder Kernöl und andere lokale Spezialitäten.

    Ich persönlich erledige den Einkauf früh morgens, wenn noch kaum Kunden im Laden sind und die Auswahl am reichhaltigsten ist. Natürlich verwende ich Bargeld, denn ich leiste damit meinen Beitrag, dass das Bargeld nicht abgeschafft wird, da digitales Geld der Kontrolle unterliegt und ich Anonymität schätze. Ich verwende nicht die Selbstbedienungskassen, damit die Jobs der Kassiererinnen nicht wegrationalisiert werden. Je mehr digitalisiert wird und KI den Einkauf erledigt, umso mehr verliert man den Kontakt zur Umwelt.

    Wenn ich wirklich einmal durch einen Supermarkt gehe, denke ich mir immer, welcher Schrott so verkauft wird. Da wundert es nicht, dass Menschen ob der ungesunden Lebensmittel krank werden.

    Natürlich kann man dieses Konzept nicht immer und überall umsetzen und Abstriche machen. Doch zumeist entdeckt man eine Alternative, an die man nicht gedacht hat.

    • So ist es. In mehreren Städten und Orten – zumindest in OÖ – gibt es sogenannte “Food-Coops”. Dort kann man hochwertige Produkte lokaler Produzenten beziehen. In Gmunden gilt: Bis Dienstag bestellen, am Freitag abholen. Das unterstützt nicht nur regionale Bauern und Lebensmittelerzeuger, sondern reduziert den ÖKO-Fußabdruck ganz gewaltig. Da braucht es auch keinen “Kassenkampf”. Bei Bestellung wird der Betrag vom Guthaben abgebucht und man holt seine Waren ab, wann immer es passt, und das 24/7. Natürlich ersetzt das den Einkauf im Supermarkt nicht vollständig, aber man kann reduzieren. Hilfreich wäre auch, wenn die nicht (mehr) Arbeitstätigen den Einkauf in Stoßzeiten vermieden. Freitag Nachmittag und Samstag sollten den berufstätigen Menschen bleiben, um ihren Einkauf zu tätigen. Ist natürlich nur so eine Idee, könnte aber helfen, Frust und Stress zu vermeiden.

    • Bauernware, wissen Sie um den Gifteinsatz? Regional kaufen klingt so ökologisch. Kennen Sie den Begriff Rosstäuscher?

      • @Bastelfan
        Sie haben leider recht. Auch in den Bauernläden wird sehr viel Schindluder getrieben.

    • Ja, Error ist ein sehr passender Name für den Beitrag, der von Naivität und Ahnungslosigkeit nur so strotzt…

  8. Mir ist es echt lieber, wenn vor mit an der Kassa jemand steht, der noch mit Bargeld zahlt, auch wenn es unter Umständen etwas länger dauert, bis die Cent abgezählt sind. Na und? Haben wir keine Zeit mehr, diese kurze Zeit kann man doch mal warten.

    Sind halt oft ältere Leute, die aber dann gerne dem Enkerl auch ein bissi Geld zustecken. Dem Enkerl, der für 2,10 sein Handy zückt um zu bezahlen. Ja, ich weiß schon, niemand hat die Absicht das Bargeld abzuschaffen, ja, es hatte auch niemand die Absicht eine Mauer zu bauen. Blöd für das Enkerl, wenn ihm die Oma dann nicht einfach mal ein paar Euronen rüberschieben kann.

    Und ja, manche Filialen egal von welcher Kette, sind nicht so sauber wie früher, ja, manche Regale bleiben leer, weil die Ware zwar im Lager liegt, aber einfach keiner da ist, der es neben der vielen anderen Arbeiten die das Personal, daß immer mehr ausgedünnt wurde, nicht auch noch schnell auffüllen kann.

    Und ja, es gibt auch Geschäfte, wo das Personal nicht so gut ist, weil sie sich schwer tun mit der Sprache. Aber mal ganz ehrlich, alle arbeiten dort um sehr wenig Geld, können sich mit Kunden, denen nichts, aber auch gar nichts passt herum schlagen und werden von den Kunden nicht immer freundlich behandelt. Das sind genau die, die beklatscht wurden, weil sie gearbeitet haben, wo wir sie dringend gebraucht haben. Gestern beklatscht, heute verbal eine geklatscht kriegen.

    Wie bei allem ist es so, wie man in den Wald reinschreit…………wenn ich als Kunde glaube, die Angestellten in einem Geschäft, sind meine Sklaven und die sollen pronto arbeiten, und wenn nicht sofort alles da ist, was ich suche oder bei der Kassa mal ein paar Leute stehen mich aufrege und gibt genug, die dann sehr unflätig werden, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich ein negatives Echo zurück kriege.

    Wenn ich als Kunde höflich frage, ein ganz selbstverständliches Grüß Gott, ein selbstverständliches bitte und danke, und ein selbstverständliches, Wiederschauen für die Angestellten über habe, dann kommt mir auch eine freundliche, nette, Bedienung entgegen.

    Freundlich sein, tut nicht weh, und mit Bargeld zahlen auch nicht und wer meint, ein Supermarkt hat seine Regale falsch aufgestellt, na mal überlegen, mhhhhh selber einen bauen und dann aufstellen, wie man es will, könnte helfen.

    Schön, wäre es, wenn wir keine andere Sorgen hätten.

      • Samui 21.3.2024 Um 12:21

        ja eh, ich kenne selber den Pensionistenspruch seit einigen Jahren, keine Zeit 😅 , aber ich nehme sie mir trotzdem, aber stimmt schon, wir Pensis haben echt keine Zeit, vermutlich aus Angst, weil es bald heißen kann für uns, Return to Sender 😅

        • Ich bin erst Pensionistenlehrling im dritten Lehrjahr. Nach 49 stressigen Arbeitsjahren genehmige ich mir jetzt alle Zeit dieser Welt. Es ist einfach schön, nichts mehr zu müssen, aber alles zu können. Drum: “Pensionisten aller Welt, entschleunigt euch!”

          • Ich habe beschlossen, überhaupt nicht in Pension zu gehen. Ist mir viel zu stressig. 😀

          • Noch nie habe ich körperlich so viel gearbeitet, wie in der Pensi, va , seit mein Sohn gestorben ist.
            Und ich war im Berufsleben auch nicht gerade faul.

    • Aber sicher, wir haben Zeit um bleiben gelassen: Wenn wir abbiegen und alte Leute langsam über den Zebratsreifen gehen, fahren wir ihnen mit dem SUV aus Ungeduld über die Schuhe, wenn das Auto vor uns nicht bei rot wegfährt, hupen wir sofort bei Hupverbot im Stadtgebiet. Wenn unser Zug 2 Minuten verspätet ist, posten wir auf allen sozialen Medien, was für ein Dreck die Bahn ist. Ganz gesuldig und tolerant samma.

    • Schöne Schilderung, der ich mich anschliessen kann. Nur in einem Punkt stimmt es nicht, beim Bargeld-Abschaffen. Da gibt es ganz klare Absichten der EU-Kommission. Wenn Sie wollen, der Experte auf diesem Gebiet ist Norbert Häring. Er schreibt regelmässig auf:
      https://norberthaering.de/

      • Kritiker 21.3.2024 Um 13:45

        darum habe ich ja den Vergleich mit der Mauer gebracht.

        Und darum finde ich es auch so wichtig, daß wir mit Bargeld bezahlen und da warte ich eben gerne ein wenig, wenn jemand seine Cent abzählen lässt, nur wenn wir alle NICHT aufs Bargeld verzichten, dann können die von der EU nicht sagen, niemand zahlt mehr mit Bargeld.

        Das hat Error 404 auch so schön beschrieben, nur mit der Benutzung von Bargeld können wir allen die denken, sie können es abschaffen zeigen, nein, mit uns nicht.

        Und das hat mich auch so geärgert, daß Wisser schreibt, wir wären ein Land der Bargeldverehrer, o.k. dann hat er den Knall nicht gehört, aber da er sich ja vermutlich eh bald seinen eigenen Supermarkt baut, wo er die Regale hinstellt wie es ihm passt, dann kann er auch sagen, er erlaubt nur Kartenzahlung. Recht weit hat er mit dieser Aussage nicht gedacht.

        Wissen ist Macht, nicht Wissen macht auch nichts, ein alter Spruch, nur in dem Fall (und bei vielen anderen auch) ist nicht wissen, gefährlich.

  9. Im Mistelbacher Merkur ( heute Billa plus) gab es Selbstbedienungskassen.
    Nach ein paar Monaten verschwanden diese wieder.
    Die ” Einschulungen” der Kunden durch das Personal war zu aufwändig😉

    • Das voll digitalisierte POC-System (Point of Cash) im virtuellen Datenverkehr aktueller “SB-Infrastruktur” wird nur ein weiterer Zwischenschritt auf dem Weg zum komplett bedienungslosen KI-Einkauf per personalisierter Handy-App sein. Mit welchen (End)Zielen nebst optimierter ERP ist auf dem Weg zum gläsernen Kunden wohl jedem/r einleuchtend… 😉 Vom social crediting bis zum selfcontrolled digital smart home wird das ganze techn. mögliche Portfolio ausgeschöpft werden. Convinience und einhergehender Arbeitslosigkeit mit jeder Menge Freizeit. (Fragt sich nur, was dann sein wird, wen jemand “den Stecker zieht” oder notwendige Satelliten vom Himmel holt…)

      • Warte bis Dein Kühlschrank selbst bestellt und Dir “sagt ” welche Lebensmittel abgelaufen sind.
        Ich hab mal so einen Supermarkt der Zukunft in Deutschland sehen dürfen. Wägelchen mit Scanner der auch erklärt woher das Zeug kommt.
        Jede Verpackung mit digi Code, damit Dein Kühlschrank das zuordnen kann…..
        Geht weiter mit pers. Zuordnungen. Beispiel: Wenn Du immer Unterhosen Gr. 5 kaufst, warnt Dich Dein Wagerl wenn Du Gr. 4 nimmst.
        Ist schon ein paar Jährchen her …..aber teilweise schon umgesetzt.

        • Muss ich dann Zeitlebens die selbe Größe bei der Unterwäsche haben, oder kann ich das irgendwie umprogrammieren…🤔

          • Da ich schon ein paar Jahre in Pension bin, weiß ich nicht wie sich dieses Projekt weiter entwickelt hat. Man durfte natürlich Gr. 4 kaufen, aber eben mit Warnung😃

      • Mir kommt kein Smart ins Haus.
        Das letzte x, da ich mit Smart zu tun hatte, war in den 60ern, als ich für meinen Vater in der Trafik jeweils ein Packl Smart gekauft habe.
        Mein Vater ist dann auch an Lungenkrebs gestorben.

  10. erstaunlich, bzw zumindest bemerkenswert ist für mich auch die oft unterschiedliche qualität eines marktes der gleichen kette.
    das scheint doch sehr von der jeweiligen filialleitung abzuhängen.
    das betrifft sowohl sauberkeit, präsentation als auch insgesamt der freundlichkeit des personals was dann infolge auch eine bessere “stimmung” ergibt.

    im übrigen ist für mich auch auffällig, dass gerade die anzahl der sb-kassen in österreich noch sehr gering ist.
    bei meinen letzten auslandsaufenthalten in pl, slo oder f ist die frequenz von sb gegenüber besetzten kassen in der zwischenzeit deutlich höher.

    • Ich stimme mit hagerhard überein, dass “das Milieu” im subjektiven Eindruck wahrgenommen, obwohl bis auf die letzte Konservendose im jeweiligen “Marktmuster” durchgestylt, von der Kompetenz der Filialleitung abhängt.

      Dass neben der unerrreichten “Europameisterschaft” in der Filialdichte / Kopf (neben dem Preisniveau auch die Bodenversiegelung treibend) noch so einiges im Argen liegt in diesem Business, sei im Link dazu erwähnt. Wer sich den “Luxus” leisten kann, auf gesunde BauernKost zugreifen zu können, dem sei es aus meiner Warte angeraten. Das übliche Supermarktsortiment (die exquisiten Feinkostboutiquen im Einkaufstempel-Premiumsegment mal aussen vorgelassen) quer aller 4 beherrschenden Ketten (90% Markmacht): je 1/7
      # Gemüse aus aller Herren Länder (je weiter her importiert, desto günster im Vergleich zu Produkten aus heimischer Produktion paradoxerweise)
      # Deutsche- oder AMA- Frischware zum z.T schier unglaublichen(!) Konditionen
      # Fertigbackwaren mit horrenden Konservierungsstoffen und Chemiezusätzen
      # Konserven, Fertig- und Instantprodukte
      # Alkohol
      # Zucker-Ware
      # Hygieneartikel

      Die Zahlen zur schwer erkrankten Volkskrankheit “Körper” (von Volks-Gesundheit kann hier nur mehr sehr bedingt berichtet werden) beginnend schon ab dem Kindesalter sprechen Bände…

      Wer sich den Luxus leisten kann, sich überwiegend mit frischer Bauernware einzudecken, um sich gesünder (u.a. auch im Tierwohl), also bewusster zu ernähren, sollte (wird) es tun. Nicht, weil es irrsinnig lebensverlängernd wäre, sondern nur gesünder und vitaler bis dahin … (Eine Binsenweisheit: “Der überwiegende Teil der Menschheit in der westlichen Hämisphere wendet seine Zeit in der ersten Lebenshälfte fürs rastlose Geldverdienen auf Kosten seiner Gesundheit auf, um sich diese in der zweiten dann mit dem Verdienten elendslang zurückzukaufen”)

      https://www.topagrar.com/oesterreich/fairnessbuero-zeigt-unfaire-handelspraktiken-auf-20001248.html

      • AntonYm – Hartkirchen in OÖ schlägt bzg. verfügbare Supermärkte alles. Auf ca. einem Quadratkilometer gibts Hofer, Eurospar, Billa, Uni Markt und da dies anscheinend nu net reicht habens auch noch eine Norma Filiale hingepflastert. Gut dass gleich daneben Aschach a.d. Donau liegt mit ebenfalls Eurospar etc. Das einzig positive was ich darin seh ist, dass ich bei der täglichen Durchfahrt beim Billa halt machen kann, wo sich neben mir kaum mehr als drei vier Kunden aufhalten und der Einkauf ratz- fatz erledigt ist.

        • Ich gehe zu Hofer und Merkur ( ich weiß, der heißt jetzt anders). Ich kaufe immer das gleiche.
          Die Warenvielfalt ist zum Kotzen

          • Kaufe auch immer die gleichen Bioprodukte. Ich mag auch diese riesige Warenvielfalt nicht. Sind eh alles gepanschte Lebensmittel, zusammengeschustert mit einem Haufen Chemie, darauf kann ich verzichten.

      • Bauernware ist nicht gleich Bioware.
        Ich wohne am Ortsrand und sehe, wie oft die Felder giftgespritzt werden.
        Nichtbio nur, wenn es keine Alternative gibt.

        • Darum kauft man, wenn’s möglich ist, auch nur beim Bauern, den man kennt, weil man weiss, dass der das selber essen muss (will)… (und der hat’s auch g’lernt) Das ist ein Privileg, ist mir auch sehr bewusst(!) – aber ich hab’ mich persönlich darum gekümmert, dass das so möglich ist… (daran partizipiert mein Umfeld)

          Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Europa produziert 50% mehr Lebensmittel, als es verbraucht. Der Rest wird kompostiert, oder deponiert, weil unkompostierbar. Das zahlst als Konsument mit. Da werden Feldfrüchte und Obst und Fleisch Sorten gezüchtet ertragsoptimiert, industriell produziert / verarbeitet, auf Kosten der Biodiversität und in den Naturkreisläufen, dem Tierwohl und den damit verbundenen Katastrophen in der gesamten Biosphäre… Zur Holzmafia beim Ikea & Co schreib ich gleich gar nix. Gehst dort hin einkaufen, tragst dir Plastik und Chemie heim, kaufst die Sperr- und Sondermüll, weil nach 15-20 Jahren die Waren “fertig” sind. Wo landet das Gerümpel dann mit welchen Umweltfolgen?? Genau…

    • Im Supermarkt stell ich mich lieber an, bei Ikea, da ich meist wenige Artikel kaufe, nehm ich mit der Selbstkassa vorlieb.

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