Kurz-Drohung
In der Casinos-Affäre regt sich politischer Widerstand gegen das Vorgehen von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. In einer scharfen Rede stellte sich NEOS-Abgeordneter Helmut Brandstätter demonstrativ hinter Journalisten.
Wien, 27. November 2019 / Am vergangenen Samstag drohte ÖVP-Chef Sebsatian Kurz auf “Puls 24” Journalisten mit Klagen, falls diese der ÖVP im Zusammenhang mit der Casinos-Affäre “strafrechtlich relevante Dinge unterstellen” würden. ZackZack.at hatte am Vortag Dokumente veröffentlicht, die Chat-Konversationen über ein Meeting mit “Seb” enthalten. Die Justiz ermittelt in der Casinos-Affäre derzeit gegen verschiedene ÖVP-Politiker.
“Das müsst ihr euch jetzt anhören!”
In einer scharfen Rede nahm gestern NEOS-Abgeordneter und Ex-Kurier-Chefredakteur Helmuth Brandstätter seine Kolleginnen und Kollegen in Schutz.
“Wenn mir irgendwer sagt, der Herr Kurz hat das nicht gewusst… Jemand, der in Redaktionen anruft, um Artikel zu verändern, rauszuintervenieren, um Zwischenüberschriften zu korrigieren – der kümmert sich nicht, wer in der Nationalbank sitzt, der kümmert sich nicht, wer bei den Casinos Austria fürs Geld zuständig ist? Das ist doch absurd!
Brandstätter ließ sich auch durch Zwischenrufe aus der ÖVP-Fraktion nicht aus der Ruhe bringen: “Das müsst ihr euch jetzt anhören!”
Der Ex-Journalist ergänzte:
“Und wenn Sie wirklich glauben, Sie können jetzt Journalisten klagen, wenn sie das schreiben, dann kriegen Sie mit mir auch ein Problem.”
(red)
Kommentar zur Klagsdrohung von Sebastian Kurz
Titelbild: APA Picturedesk