Mittwoch, April 24, 2024

“Leichtsinnig”, “Vorschnell” – Deutsche Abfuhr für Köstinger-Pläne

Deutsche Abfuhr für Köstinger-Pläne

Die Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) pocht weiterhin darauf, deutschen Urlaubern im Sommer die Einreise zu gestatten. Die deutsche Regierung hält davon allerdings nicht viel. In Deutschland warnt man dringlichst vor den Plänen Köstingers und bezeichnet sie als „Schnellschuss“ und „leichtsinnige Öffnungen“.

Wien, 06. Mai 2020 | Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) stößt mit Ihren Urlaubsplänen für deutsche Touristen in Österreich auf taube Ohren beim Nachbarn. Zwar betonte die Ministerin in einem „Bild-Interview“ am Dienstag, „den Druck auf Deutschland“ zu erhöhen. Die deutsche Regierung ist jedoch komplett anderer Auffassung als Köstinger.

Merkel und Seehofer stoppen Pläne

Der Deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) stellte sich, wie ZackZack bereits berichtete, jünsgt gegen eine Öffnung der österreichisch-deutschen Grenze für Touristen: „Solange das Virus keinen Urlaub macht, müssen auch wir uns mit unseren Reiseplänen beschränken – so verständlich der Wunsch für die Menschen und die Tourismusbranche auch ist.“ Seehofer sprach sich deutlich gegen eine “vorschnelle Wiederaufnahme” des Reisebetriebes zwischen Deutschland und Österreich ausgesprochen. Zwar will Seehofer ebenfalls nicht ewig die deutsche Bewegungsfreiheit einschränken, “aber leichtsinnige Öffnungen, die später in Gestalt erhöhter Ansteckungszahlen zurückschlagen, helfen niemandem.”Auch Kanzlerin Merkel (CDU) wies Köstinger in die Schranken: „Reisen steht vorerst nicht auf der Agenda“. Bis 14. Juni gilt für Deutsche eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für alle Auslandsreisen.

Kursschwenk sorgt für Unverständnis

Am 19. April hörte sich Köstinger noch anders an. Damals sprach Sie davon, dass erst in ein paar Monaten langsam Gespräche mit anderen Ländern über mögliche Grenzöffnung geführt werden können.

Köstingers vorschnelle Öffnungspläne sorgen auch innerhalb Österreichs für massive Kritik. Für die EU-Parlamentarierin der NEOS, Claudia Gamon, sei eine „gemeinsame europäische Lösung für den Tourismus“ vonnöten.

„Wenn jedes Mitglied der Europäischen Union seine eigenen Regeln aufstellt, dann droht zur aktuellen Krise auch noch ein völliges Sommerchaos.“

Sogar türkise Minister versuchen jetzt, Köstinger zu bremsen. So sah sich Außenminister Schallenberg nach der Kritik seines deutschen Amtskollegen Heiko Maas (SPD) gezwungen, Köstingers Pläne zu relativieren: „Es ist allen bewusst, dass der Sommerurlaub heuer ganz anders sein wird als gewohnt. Grenzüberschreitender Tourismus wird nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein“.

Der Frust innerhalb der Bevölkerung wird indes größer, denn für viele erschließt sich nicht, wieso man deutsche Urlauber nach Österreich holen will, jedoch Ausreisen nicht gestattet werden sollen. Die türkis-grüne Regierung wirbt massiv für Urlaub innerhalb Österreichs.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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