Dienstag, April 30, 2024

FPÖ: Sobotka als Vorsitzender nicht mehr tragbar

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist als Vorsitzender des ÖVP-Untersuchungsausschusses für die Freiheitlichen  untragbar. Grund dafür sind die öffentlich gemacht wordenen BMI-Chats seines Kabinettschefs Michael Kloibmüller.

Wien, 09. Februar 2022 | “Wenn Sobotka Vorsitzender ist, dann macht man den berühmten Bock zum Gärtner”, meinte der FPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Christian Hafenecker, am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Bereits im vergangenen Ibiza-Untersuchungsausschuss war Sobotka als Vorsitzender umstritten, war er doch selbst Auskunftsperson. Nach der Veröffentlichung der Chats auf Kloibmüllers Handy verschärfen die Freiheitlichen ihre Kritik am erneuten Vorsitz durch den Nationalratspräsidenten. Die Unterhaltung zeigt etwa die Beunruhigung einer Referentin darüber, dass am Server der Kabinettsmitarbeiter “unter Herr Bundesminister Sobotka eine Liste liegt, die Interventionen heißt und noch dazu alle Interventionen mit Stand anführt”.

Opposition prüft mögliche Falschaussage Sobtokas

“Mich würde schon interessieren, ob auch diese Interventionsliste einmal den Weg in den Untersuchungsausschuss findet”, fragt sich nun Hafenecker und will auch wissen, wie lange es noch dauert, bis die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft analog zu ÖVP-Klubobmann August Wöginger ein Auslieferungsbegehren Sobotka betreffend stellt. Die Frage, die sich vor allem aufdränge: “Kann Wolfgang Sobotka überhaupt noch Vorsitzender dieses Untersuchungsausschusses sein?”

Die Chats sind laut “Salzburger Nachrichten” auch der Grund dafür, dass die Opposition die Protokolle des früheren U-Ausschusses zum Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) noch einmal durchforstet, ob es dort doch zu einer Falschaussage Sobotkas gekommen sein könnte. Dort war er als einstiger Innenminister zu parteipolitischen Postenbesetzungen bei der Polizei befragt worden. Laut Hafenecker müsse man sich dies noch einmal anschauen, sollte die Staatsanwaltschaft nicht von selbst tätig werden.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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50 Kommentare

  1. Wer spätestens nach den Auftritten Sobotka’s im Ibiza UA noch so einen Nationalratspräsidenten will, ist Feind der Demokratie: ob jetzt nur, weil er nicht versteht, was Demokratie bedeutet, oder aus Überzeugung. Wer kann an Falschspielern interessiert sein?

  2. Man möchte’s nicht glauben, dass es überhaupt noch jemand heute gibt, der nicht Soberl zur Seite treten möchte . Leider doch: und diese Döcher zeigen damit, wie wenig sie an echter Demokratie und ehrlichen Politikern interessiert sind. In den Arsch treten wäre noch viel zu entgegenkommend

    • Köstlich! Schon viele Bienen und Wespen aus dem Wasser gerettet, aber noch nie darüber nachgedacht. Ob Wespen das auch können?

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