Freitag, April 26, 2024

Absturz in Oberösterreich: ÖVP im Sinkflug

ÖVP im Sinkflug

Eine neue Umfrage bringt die ÖVP ins Schwitzen. Wäre am Sonntag Wahl in Oberösterreich, wäre die ÖVP nicht mehr auf Platz 1.

 

Linz, 12. September 2022 | Turbulente Zeiten für die ÖVP. In Oberösterreich droht der Kanzlerpartei ein politisches Erdbeben. Eine Telefon- und Onlineumfrage des Instituts „Unique Research“ mit 800 Teilnehmern im Auftrag der „Kronen Zeitung“ sieht die Partei von Landeshauptmann Thomas Stelzer bei nur noch 28 Prozent. Damit verliert sie den ersten Platz an den blauen Koalitionspartner in Oberösterreich, Manfred Haimbuchners FPÖ. Diese kommt der Umfrage zufolge auf 29 Prozent.

Schwarze Sorgenfalten

Bei der letzten Wahl in Oberösterreich 2021 konnte die ÖVP unter Landeshauptmann Thomas Stelzer noch leicht dazugewinnen, nun droht der totale Absturz. Die Umfrage vom Sonntag bedeutet für die schwarze Landespartei ein Minus von fast 10 Prozentpunkten gegenüber der Wahl im Vorjahr. Die FPÖ dagegen konnte sich erheblich steigern und führt die Umfrage mit einem Plus von 9,2 Prozentpunkten vor der ÖVP an. Damit konnte die FPÖ vor allem bei enttäuschten ÖVP-Wählern punkten. Stelzer war einer der ersten ÖVP-Politiker, die die Sanktionspolitik gegenüber Russland offen infrage gestellt hatten. Damit griff er eine Forderung der FPÖ auf.

Nach den überraschenden Rücktritten des steirischen Landeshauptmanns Hermann Schützenhofer und des langjährigen Tiroler Landeschefs Günther Platter (beide ÖVP) ist damit auch der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer ins Wanken geraten.

Andere Parteien stabil

Alle anderen Parteien konnten keine nennenswerten Zugewinne verbuchen, mussten aber auch keine großen Verluste verkraften. Die SPÖ, die im oberösterreichischen Landtag genauso wie die FPÖ über 11 Sitze verfügt, kommt der Umfrage nach auf 18 Prozentpunkte – ein leichtes Minus von 0,6 Prozent.

Leicht verlor auch die MFG, die sich mit minus 0,2 Prozent bei 6 Prozent einpendelte. Grüne und NEOS gewannen leicht und kommen auf 13 beziehungsweise 5 Prozent.

„Nicht erfreulich“

Bei der oberösterreichischen ÖVP war man wenig begeistert vom Ergebnis. Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger versuchte, das Ergebnis gegenüber der „Kronen Zeitung“ einzuordnen: „Eine Umfrage mit so einem Ergebnis ist natürlich nicht erfreulich – aber Umfragen sind immer auch mit Vorsicht zu genießen“, so der ÖVP-Politiker.

Erschwerend für die oberösterreichische ÖVP könnte sich das Abschneiden der Bundes-ÖVP ausgewirkt haben. Schon Ende Juni hatte Hiegelsberger gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ davor gewarnt, dass die „bundespolitische See rauer ist“ und man deswegen „besonders gefordert“ sei. Der kürzlich erfolgte Rücktritt der bisherigen Generalsekretärin, Laura Sachslehner dürfte die Stimmung in der ÖVP nicht verbessert haben. Hoffnung könnte der Wahltermin geben. In Oberösterreich wird erst 2027 wieder gewählt.

(dp)

Titelbild: FOTOKERSCHI.AT / APA / picturedesk.com

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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23 Kommentare

  1. FPÖ (bei aller Schwankungsbreite) an erster Stelle??
    What the FUCK??
    Oder wie es meine polnischen Freunde phrasieren würden:
    No proszę…

  2. Stelzer & Co im Sturzflug. Vielleicht sollten diese schwarz-braunen IV-gelenkten Super-Gau-Leiter (Bindestriche, damit’s ein Wortspiel bleibt!) bei der FACC zeitnah vorstellig werden? Die hätten vielleicht ein kompatibles Flug-Telemetrie-Software-System, um diesen tötlichen Kamekaze-Sturz-Flug in einen smarten Sink-Lande-Anflug überlebensfähig auszusteuern??? Braune Bremsfallschirme werden wohl nicht mehr ausreichen… (Hainbuchner wartet mit seiner Truppe bereits am Flugfeld mit Rosenbauer-Equipement für den Rettungseinsatz 😉 )

  3. Zwischen FPÖ samt Wähler und ÖVP samt Wähler passt kein Blatt Papier!

    Die Sumpfparteien: Beraterkosten in Millionenhöhe bei Krankenkassenfusion…und Ministerin war damals Hartinger-Klein von der FPÖ…Wie viel DEPPAT braucht es um diese Parteien zu wählen?

    Aja…Lokalpolitiker fordern Putin-Rücktritt: “Führungsmodell veraltet”

  4. Wer die Zerstörung des Landes durch die radikale grüne Sekte unterstützt, wird eben die Rechnung bezahlen müssen. Leider viel zu langsam.

  5. auch hier zeigt sich wieder und sogar sehr deutlich, dass övp und fpö kommunizierende (wähler)gefässe sind.

    das lässt sich anhand der wahlen in wien und für den nationalrat ganz leicht nachvollziehen. (da hab ich mir die mühe gemacht die zahlen herauszusuchen).
    aber das zeigt sich auch ganz gut in anderen umfragen.

    dh die rechte wählerschaft bleibt annähernd gleich gross und wechselt nur die farbe (von blau zu türkis und zurück)
    es muss schon wirklich etwas aussergewöhnliches passieren, damit dieser kreislauf durchbrochen wird.

    https://www.hagerhard.at/echt-rot/2020/09/4925/

    • Vorschlag zur Güte:
      FPÖ und die jeweilige Farbkonstellation der schwarzen Brut könnten sich
      in Bezug auf eine gemeinsame (Partei)Farbe auf ein (modernes) BRAUN einigen…
      Das käme der Wahrheit dieser Gesinnungsbrüder doch einen nicht unbedeutenden Schritt näher..

  6. Ja der Stelzer , der einstige Stellvertreter von Kurz meinte , als die Machenschaften dieser kriminellen Türkisen Partie ans Tageslicht kamen , ich der Stelzer war immer ein Schwarzer und nie ein Türkiser ?! Beim ORF ( bei der Lokalsendung Oberösterr.Heute) ist er präsenter als so manche(r) Kommentator-innen . Auch seine Reden immer die gleich Satzstellung nur das jeweilige Thema ist ein anderes ! Jetzt wieder bezüglich Energiekrise , ” unsere Wirtschaft hält das nicht durch , es muss Verhandelt werden ” , aber im selben Atemzug meint er , die Wirtschaftssanktionen sind wichtig (?) , also er lässt wieder einmal jede Windrichtung offen , das merken die Wähler sehr wohl , darum bekommt der aufgeblasene und Luftballon ähnliche Hainbuchner neben ihm , immer mehr Oberwasser !!

    • @ “… er lässt wieder einmal jede Windrichtung offen”: Wer in alle Richtungen offen ist, ist nicht ganz dicht. Der Misserfolg macht ihn sicher…

  7. Der Trend, dass die von Kurz aus dem blauen Teich gefischten 200.000 WählerInnen österreichweit wieder in ihre “Heimat”, also vom Schmiedl wieder zum Schmied, zurückkehren, ist ein notwendiger Denkzettel für die ÖVP. Wenn man dazu Kickl und Rosenkranz nonstop von sämtlichen Medien zerlegt, greift eben das Mantra “Jetzt erst recht”.

  8. Antwort an baer:
    Mit den Grünen und der ÖVP funktioniert alles gleich viel besser:
    Tiroler ÖVP-Bauernjugend muss 816.000 Euro Corona-Hilfe zurückzahlen

  9. Warum war er auch so naiv und hat den Freiheitlichen eine Bühne geboten. Selber schuld, wenn man sich mit jemanden ins Bett legt nur weil man glaubt, der wäre willig und man wäre so den verhassten Umweltschutz los….man bräuchte nur ein Auge zudrücken um die braunen Umtriebe nicht zu sehen und alles wäre in bester Ordnung, man könnte weiter regieren bis in alle Ewigkeit und seine Klientel bedienen während man den Rest der Menschen dreist anlügen und etwas vor machen kann weils eh so dumm sind. Nur blöd für Stelzer, dass er vergessen hat wen die Dummen wählen wenn sie unzufrieden sind….

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