Samstag, Juli 27, 2024

Wegen Fake-Mails: ÖVP stellt sich hinter Alko-Bürgermeister

Wegen Fake-Mails:

Nachdem Haags Bürgermeister Lukas Michlmayr nach einer Alko-Fahrt seinen Führerschein los geworden war, forderten ÖVP-Funktionäre in E-Mails vermeintlich seinen Rücktritt. Doch die Mails stellten sich als falsch heraus.

Haag, 20. September 2022 | Der Haager Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP) sah sich nach seiner Alko-Fahrt Anfang September neben seines Führerscheinentzugs mit einem weiteren Problem konfrontiert. In Mails forderten vermeintliche Parteikollegen den Rücktritt des ÖVP-Ortschefs. Wie sich herausstellte, waren die Schreiben Fakes.

Die ÖVP Niederösterreich hat die falschen E-Mails am Montag verurteilt. In den Nachrichten wurde nicht nur Kritik an den Parteispitzen in Haag (Bezirk Amstetten), sondern auch an denen in Krems geübt. Die in der Vorwoche aufgetauchten Mails werden derzeit juristisch geprüft, danach will die Partei über rechtliche Schritte entscheiden. “Kriminelle Handlungen dürfen niemals Werkzeug politischer Auseinandersetzung werden”, betonte VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner in einer Aussendung.

Gefälschte Schreiben von angeblichen Funktionären

Wer für die Fake-Mails verantwortlich ist, wisse man bisher nicht, hieß es von der Landespartei auf Anfrage. In Haag waren mehrere gefälschte Schreiben von vermeintlichen VP-Funktionären im Umlauf. Darin wurde unter anderem gefordert, dass Vize-Bürgermeister Anton Pfaffeneder auf Wunsch des Bauernbundes seinen ÖVP-Parteikollegen Lukas Michlmayr ablösen solle, weil dieser nach der Alkofahrt und der darauffolgenden Führerscheinabnahme als Ortschef nicht mehr tragbar sei.

Nach der Gemeinderatswahl in Krems wurde in den jüngsten Fake-Mails Kritik am VP-Spitzenkandidaten Florian Kamleitner geübt. Vermeintlicher Absender war ein scheidender Mandatar der Volkspartei.

“Kein Kavaliersdelikt”

Die E-Mails zielten laut ÖVP Niederösterreich darauf ab, “vor Ort Unruhe zu stiften und Persönlichkeiten schlecht zu machen”. Ein Betroffener habe bereits Anzeige bei der Polizei erstattet, hieß es. Zudem standen nach dem Hacker-Angriff auf die Landespartei mit Datendiebstahl vor Weihnachten 2021 auch Teilorganisationen und Partnerfirmen im Visier von Kriminellen.

“So etwas ist kein Kavaliersdelikt und wird jedes Mal von uns zur Anzeige gebracht, Behörden wie der Verfassungsschutz ermitteln”, hielt Ebner fest. Die Volkspartei Niederösterreich lehne solche Methoden ab, unterstrich der Parteimanager.

(apa/mst)

Titelbild: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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