Donnerstag, April 25, 2024

Widerstand gegen Einstellung der »Wiener Zeitung« — Gewerkschaft prüft Klage

Gewerkschaft prüft Klage

Das drohende Aus für die »Wiener Zeitung« als Tageszeitung rief prominente Vertreter der Medienbranche auf den Plan. Während diese eine Weiterführung fordern, überlegt die Gewerkschaft, zu klagen.

Wien, 21. Oktober 2022 | Prominente Unterstützer aus der Medienbranche protestieren gegen das Aus der Printausgabe der „Wiener Zeitung“. Zahlreiche Medienschaffende großer österreichischer Medien bedauern die geplante Einstellung des „Kulturguts erster Güte“.

Älteste Zeitung der Welt

Mit der „Wiener Zeitung“ würde die älteste noch regelmäßig erscheinende Tageszeitung der Welt in das Reich der Geschichte verbannt werden. Die Unterzeichner des schriftlichen Protests forderten die Bundesregierung dazu auf, Lösungen für eine Weiterführung dieses „weltweit einzigartigen Zeitungsprojektes“ zu finden.

Die „Wiener Zeitung“ beinhaltet auch das Amtsblatt der Republik, in dem in bestimmten Fällen verpflichtende Annoncen zu schalten sind. Mit dem von der Bundesregierung geplanten Wegfall des Amtsblattes würde die wichtigste finanzielle Einnahme wegfallen.

Gewerkschaft prüft Klage

Die Journalistengewerkschaft in der Gewerkschaft für Privatangestellte (GPA) geht noch einen Schritt weiter. Sie prüft die Möglichkeit einer Klage gegen die Republik. Denn die Pläne der Regierung hätten gegen das Redaktionsstatut der „Wiener Zeitung“ verstoßen. So hätten die Redaktionsmitglieder ein verbrieftes Mitspracherecht, wenn es um ihre Zukunft ginge.

„Doch die Bundesregierung als Eigentümervertreterin der Republik hat dieses Recht mit Füßen getreten“, schrieb die Gewerkschaft in einer Aussendung. Man habe nicht ein einziges Mal mit der Redaktion verhandelt.

Medienförderung neu

Die Einstellung der „Wiener Zeitung“ in ihrer jetzigen Form wurde im Zuge der neuen Medienförderung angekündigt. Diese sorgte nicht nur deswegen für breite Kritik. So war etwa die neuerdings geplante Förderung von reinen Online-Zeitungen in ihrer aktuellen Version als reines Lippenbekenntnis zu bewerten, wie Experten meinen.

(dp)

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

DanielPilz
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Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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11 Kommentare

  1. Wie hat der Sigfried von den DabeiInnen erst unlängst gesagt, nun wird Ordnung in der Medienlandschaft gemacht…
    Es muss dringend heller werden!

      • Lieber ManFromEarth, danke für die lieben Wünsche, mein Arbeitstag ist noch jung. Danke auch für Ihre wie immer interessanten Informationen. Unglaublich welche Kunstwerke die Natur hervorbringt, selbige ist der größte und genialste Künstler. Der Mensch bleibt staunend zurück. Interessant auch zu bemerken wie unser Gehirn bei längerem Betrachten bestrebt ist, uns bekannte Formen, Gesichter, Figuren und andere empirische “Impressions” erkennen zu lassen. Je länger man sich in diese Kunstwerke vertieft, umso mehr verführt uns unser Denkapparat zu erkennen-der Fachausdruck dafür fällt mir gerade nicht ein…
        Ich wünsche auch Ihnen lieber ManFromEarth einen schönen und erfolgreichen Sonntag, sowie einen erholsamen, guten Schlaf.
        Auf dass es heute wieder ein bisschen heller werden möge!

        • …. vielleicht ist “Mustererkennung” das gesuchte Vokabel, dieses hat uns Menschen erst zu dem gemacht was wir sind, leider ist diese archaische Funktion oft nicht mehr nützlich in unserer Zeit, sehr häufig eine Belastung und es befeuert die Entstehung von “eigenartigen” Geschichten.
          Die Kunstwerke der Natur sind unglaublich, wir beginnen die erst zu verstehen, dank der Technik können wir erst vieles wahrnehmen.
          Schade das viele Menschen das nicht wahrnehmen und sich selbst ins Zentrum setzen…
          Schönen Sonntag!

  2. Mit den Grünen haben die Türkisen ja einen guten Partner, der bei der Neugestaltung der Medienförderung ja auch nur Gutes über den Fortschritt gesagt hat. Nur so als Erinnerung zu den “Anständigen”, falls Jemand ihren Charakter einschätzen will.

  3. Was erwartet man sich von der schwürkisen Famiglia und deren greanen Stangenhalter ? Nix Gscheites kann da kommen.

  4. Es ist wie zu erwarten bei dieser inferioren Regierung:

    Bei für die mediale Sauberkeit wichtigen Institutionen werden Peanuts eingespart, bei nahestehenden Unternehmen werden Milliarden verprasst!

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