Mittwoch, Dezember 11, 2024

Widerstand gegen Einstellung der »Wiener Zeitung« — Gewerkschaft prüft Klage

Gewerkschaft prüft Klage

Das drohende Aus für die »Wiener Zeitung« als Tageszeitung rief prominente Vertreter der Medienbranche auf den Plan. Während diese eine Weiterführung fordern, überlegt die Gewerkschaft, zu klagen.

Wien, 21. Oktober 2022 | Prominente Unterstützer aus der Medienbranche protestieren gegen das Aus der Printausgabe der „Wiener Zeitung“. Zahlreiche Medienschaffende großer österreichischer Medien bedauern die geplante Einstellung des „Kulturguts erster Güte“.

Älteste Zeitung der Welt

Mit der „Wiener Zeitung“ würde die älteste noch regelmäßig erscheinende Tageszeitung der Welt in das Reich der Geschichte verbannt werden. Die Unterzeichner des schriftlichen Protests forderten die Bundesregierung dazu auf, Lösungen für eine Weiterführung dieses „weltweit einzigartigen Zeitungsprojektes“ zu finden.

Die „Wiener Zeitung“ beinhaltet auch das Amtsblatt der Republik, in dem in bestimmten Fällen verpflichtende Annoncen zu schalten sind. Mit dem von der Bundesregierung geplanten Wegfall des Amtsblattes würde die wichtigste finanzielle Einnahme wegfallen.

Gewerkschaft prüft Klage

Die Journalistengewerkschaft in der Gewerkschaft für Privatangestellte (GPA) geht noch einen Schritt weiter. Sie prüft die Möglichkeit einer Klage gegen die Republik. Denn die Pläne der Regierung hätten gegen das Redaktionsstatut der „Wiener Zeitung“ verstoßen. So hätten die Redaktionsmitglieder ein verbrieftes Mitspracherecht, wenn es um ihre Zukunft ginge.

„Doch die Bundesregierung als Eigentümervertreterin der Republik hat dieses Recht mit Füßen getreten“, schrieb die Gewerkschaft in einer Aussendung. Man habe nicht ein einziges Mal mit der Redaktion verhandelt.

Medienförderung neu

Die Einstellung der „Wiener Zeitung“ in ihrer jetzigen Form wurde im Zuge der neuen Medienförderung angekündigt. Diese sorgte nicht nur deswegen für breite Kritik. So war etwa die neuerdings geplante Förderung von reinen Online-Zeitungen in ihrer aktuellen Version als reines Lippenbekenntnis zu bewerten, wie Experten meinen.

(dp)

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • DanielPilz

    Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.

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