Nach ZackZack-Recherche:
Nach einem ZackZack-Bericht zu mutmaßlich nicht geleisteten Stunden im Schubhaftzentrum Vordernberg, haben sich Mitarbeiter nun an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gewandt. In einem fünfseitigen Schreiben weisen sie sogar auf weitere Missstände hin.
Stefanie Marek
Wien/Vordernberg/Graz, 04. November 2022 | Das Schubhaftzentrum Vordernberg in der Steiermark untersteht dem Innenministerium (BMI) und wird von der Polizei und der privaten Sicherheitsfirma G4S betrieben. Über mehrere Jahre sollen insgesamt 12.500 vertraglich vereinbarte Stunden von G4S nicht erbracht, aber vermutlich trotzdem verrechnet worden sein. ZackZack hatte berichtet.
Jetzt haben sich ehemalige und aktive G4S-Mitarbeiter mit einem anonymen Schreiben und dem beigelegten Artikel von ZackZack an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gewandt. Darin fordern sie die Ermittler auf, sich die Situation im Anhaltezentrum genauer anzusehen.
Vorwürfe gegen AHZ-Leitung, G4S-Führung und Polizei
Auf den fünf Seiten, die ZackZack vorliegen, sprechen die Mitarbeiter bezüglich der fehlenden G4S-Stunden von „der Spitze eines großen Eisbergs“. Sie erzählen von großem Druck, schlechten Arbeitsbedingungen, ständigen Kündigungen und konstantem Personalmangel.
„Das mit den Leistungsstunden in diesem Artikel können wir nur noch einmal bestätigen“, heißt es im Schreiben und: „Diese konstante Stundenunterschreitung der G4S ist nicht schwer nachzuvollziehen“, da es „mit unserer Mitarbeiteranzahl gar nicht möglich ist, das alles zu schaffen“.
Zu lesen ist darin nicht nur massive Kritik an den G4S-Führungspersonen vor Ort sowie an der generellen Führungsriege im Anhaltezentrum, sondern auch Kritik an fragwürdigem Umgang dortiger Polizeibeamter mit Schubhäftlingen und von Missmanagement von seiten der Polizei – auch hier auf Kosten der Steuerzahler, so der Vorwurf.
Auch Polizisten seien mit der Situation unzufrieden, es traue sich aber niemand, etwas zu sagen, weil man dann „gleich weggemobbt“ werde. Auf den Leitungsebenen soll wegeschaut worden sein. Wie stichhaltig diese Vorwürfe sind, ist Gegenstand weiterer Recherchen von ZackZack.
Staatsanwaltschaft Graz ermittelt
Auf Nachfrage teilte die WKStA mit, dass sie das Schreiben erhalten und an die Staatsanwaltschaft Leoben weitergeleitet habe, da die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaften ortsgebunden sei. Die Staatsanwaltschaft Leoben teilte auf Nachfrage wiederum mit, dass sie die Sache an die Staatsanwaltschaft Graz übergeben habe, da diese bereits ein Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit dem Schubhaftzentrum führe.
Das bestätigt die Staatsanwaltschaft Graz, das Schreiben sei aber dort noch nicht eingelangt. Man werde sich die Vorwürfe ansehen. Auch ZackZack wird dranbleiben.
Titelbild: ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
Ein Behördenversagen seit Jahrzehnte schon, geht weiter und weiter und weiter und weiter
Bleibt doch alles in der Familie. Der schwarze IM vergibt den monetär stark überhöhten Auftrag an eine FA, die ebenfalls einem Mitglied der schwarzen Borgata gehört und die unter schwarzer Kuratel stehende Polizei, muss zähneknirschend ebenso ihren Beitrag leisten.
Wir Pöbelianer dürfen wieder einmal ungefragt zahlen.
Bei Tageslicht gesehen ein Megaskandal, der aber in der Vielfalt anderer Malversationen der Familie, in der Wahrnehmung schon fast unterzugehen scheint…
Es muss dringend heller werden!
Bravo! Die Gewerkschaft Border Force(!) schließt sich rechtlichen Schritten wegen der Bedingungen im Asylzentrum Manston an: https://twitter.com/guardian/status/1588895601592352769?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet%7Ctwtr%5Etrue
Man stelle sich vor, in Ö würde die Polizei den Innenminister klagen…
Das haben wir dieser Mikl-Leitner zu verdanken. Dazu noch der 15 jährige, unkündbare Vertrag mit der G4S, die laut Bericht hier mtl. Euro 450.000 kassiert.
Kosten so an die 75 Millionen für diese private Firma
So geht Familie.