Samstag, Juli 27, 2024

Kickl in »ZiB2« – Rechts-Urin gegen Klima-Doktrin

Das ist eine Unterüberschrift

Am Mittwoch hat es dann auch FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Jahresbilanz-Interview in die “ZiB2” geschafft. Es ging um das Anpinkeln von “Terroristen”, die Doppelmoral der FPÖ und um Töchter in der Bundeshymne.

Wien, 19. Jänner 2023 | „Terroristen“, „Extremisten“, „Klima-Chaoten“ – es war die FPÖ, die sich vergangene Woche während der täglichen Straßenblockaden am lautesten über die „Letzte Generation“ echauffiert hat. So mancher FPÖ-Politiker forderte dabei nicht nur härtere Strafen, sondern hätte anscheinend auch kein Problem damit, wenn man am Boden sitzende Aktivisten anpinkelt.

„Was bedeutet dieses Bild?“

So stellte es eine Grafik dar, die der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp und andere Parteikollegen auf Facebook geteilt haben und für die sich nun auch Herbert Kickl am Mittwoch im „ZiB2“-Interview erklären musste.

„Können Sie mir erklären, was das Bild bedeutet?“, wollte Armin Wolf vom FPÖ-Parteichef wissen. Laut Kickl sei das Bild als „Warnung“ vor einer möglichen Eskalation rund um die Situation auf den Straßen bei diesen Protesten zu verstehen. Ein solches Szenario könne entstehen, sollte die Regierung nicht bald eingreifen. Und das würde schließlich „niemand wollen“, so der FPÖ-Chef.

Kickl über Demonstranten und “Terroristen”

Im ORF-Studio verwendete Kickl erneut den Ausdruck „Klimaterroristen“. Ob er da nicht mit zweierlei Maß messe, fragte sich Wolf daraufhin. Schließlich hätte er bei zahlreichen Corona-Demos, wo sich Demonstranten teils lautstark ihren eigenen Weg durch die Straßen Wiens gebahnt hatten und den Verkehr dabei lahmlegten, auch nicht von „Terroristen“ gesprochen.

Auch die rechtsextremen Identitären, die Kickl einmal als „unterstützenswertes“ Projekt bezeichnete, und ihre unangemeldeten Aktionen sollte Kickl später im Gespräch erneut verteidigen. Diese hätten mit ihren Sorgen um Überfremdung im Land genauso ein Recht zu demonstrieren, wie jene die sich um den Planeten sorgen.

In Hinsicht auf die Demo-Krawalle der Corona-Gegner betonte Kickl jedenfalls, dass man sich auf diesen Demos stets an die vorgegebenen Routen gehalten hätte. „Stimmt doch nicht“, entgegnete Wolf. „Ich war selbst einige Male dabei. Sie habe ich dort nicht gesehen. Oder waren Sie dort mal dabei?“, konterte Kickl. Da hätte er recht, so Wolf, denn als Journalist berichte er über Demonstrationen, anstatt selbst bei einer dabei zu sein.

FPÖ-Chef nennt Klimapolitik “Ideologie getrieben”

Doch was leistet die FPÖ eigentlich für einen Beitrag gegen die Klimakrise, außer gegen jene zu schießen, die sich dafür einsetzen? Dass man bei der FPÖ allein vergangene Woche dutzende Aussendungen zu den Klima-Klebern, im vergangenen Jahr jedoch keine einzige zur Klimakrise selbst gemacht habe, zeuge davon, dass man bei den Freiheitlichen das Thema nicht ernst nehme, so Wolf.

Man nehme das Thema sehr wohl ernst, so Kickl. Aber in erster Linie müsse man sich mit der Frage der Teuerung auseinandersetzen und jene Ursachen bekämpfen, warum sich die Menschen in Österreich das Leben nicht mehr leisten können. Das sei zum einen der Krieg in der Ukraine und zum anderen eine „völlig überbordende Klimapolitik“. „Ich nenne das Ideologie getrieben. Das hat nichts mehr mit faktischen Erkenntnissen zu tun“, so Kickl.

Bis auf einen „Versuch, auf nachhaltige Energiequellen umzustellen“, blieb Kickl den Zusehern aber weitere Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels schuldig.

Töchter in der Hymne unerwünscht

Kickl erklärte auch, was er mit seinem Plakat-Slogan “Festung Österreich” meint und sprach über sein Ziel, Bundeskanzler zu werden. Auch der “Genderunfug” sollte dann ein Ende haben, weshalb er als Kanzler dann auch die Töchter wieder aus der Bundeshymne streichen würde.

Das ganze Interview sehen Sie hier.

(mst)

Titelbild: Screenshot ORF

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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