Nachdem Innenminister Karner und Nationalratspräsident Sobotka laut „Krone“ nicht mehr ganz so fest in ihrem Sattel sitzen, poppte am Donnerstag ein dritter ÖVP-Name auf. Eine Ministerin sei “amtsmüde”.
Wien | Das Wahldebakel der ÖVP Niederösterreich soll laut Medienberichten eine Personaldebatte innerhalb der Bundes-Volkspartei ausgelöst haben. Die “Kronen Zeitung” berichtete in einem Kommentar des Chefredakteurs Klaus Hermann, mit Verweis auf einen Insider, dass Innenminister Gerhard Karner und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wackeln sollen. Beide sind in der ÖVP Niederösterreich tief verankert.
Salzburg-Wahl als entscheidend
Am Donnerstag weiteten sich die Berichte über Personalrochaden aus. Wie oe24 berichtet sollen einige VP-Landesgruppen den Innenminister im Visier als Ablösekandidaten haben. Entscheidend dürfte laut „oe24“, das sich auf einen nicht genannten ÖVPler bezieht, die kommende Salzburg-Wahl im April sein. Ein Verlust des Landeshauptmannsessels, den derzeit Wilfried Haslauer innehält, würde die ÖVP zutiefst schmerzen. 2018 erreichte man 38 Prozent, Rot-Blau kam bei der letzten Landtagswahl ebenso zusammen auf 38 Prozent. Eine Koalition zwischen SPÖ und Freiheitlichen gilt in Salzburg, sofern sich diese nach der Wahl im April ausgehe würde, nicht als ausgeschlossen. Sollte dies der Fall sein „bräuchte Nehammer einen Befreiungsschlag“, heißt es. Man erwarte sich in der ÖVP „neue Köpfe“. Sobotka und Karner seien hier die Top-Favoriten auf die Ablöse.
Raab soll “amtsmüde” sein
Doch nicht nur der Nationalratspräsident und Innenminister könnten unter diesen Vorzeichen ihre Sessel räumen müssen. Laut „oe24“ soll Medien- und Familienministerin Susanne Raab dem Vernehmen nach amtsmüde sein. Raab glänzte insbesondere in ihrer Rolle als Medienministerin mit Abwesenheit von Diskussionen, etwa rund um die Qualitätsjournalismusförderung und der Einstellung der „Wiener Zeitung“.
Titelbild: ZackZack / Christopher Glanzl