Samstag, Juli 27, 2024

Köstinger patzt Wien wegen Impfquote an – Schlusslichter sind aber Salzburg und OÖ

Schlusslichter sind aber Salzburg und OÖ

Pünktlich zum Start der kalten Jahreszeit rückt Elisabeth Köstinger wieder aus, um gegen Wien zu schießen. Die Hauptstadt müsse die Impfquote erhöhen und aufhören, andere “anzupatzen”, so die Tourismusministerin am Dienstag.

Wien, 22. September 2021 | Bereits im letzten Jahr hatte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) mit der Schließung der Bundesgärten in Wien für Unmut gesorgt. Seitdem steht sie mit der Bundeshauptstadt auf Kriegsfuß. Als am 1. Juli 2021 im ganzen Land geöffnet wurde, ging Wien seinen eigenen, härteren Weg. Damals bezeichnete Köstinger die Entscheidungen von Bürgermeister Ludwig als “absurd” und “unprofessionell”. Die Vorgangsweise Wiens ginge damals “völlig an der epidemiologischen Realität vorbei”.

Köstinger und der Osten Österreichs

Jetzt, nachdem der Sommer vorbei ist, verschärft Wien als einziges Bundesland erneut die Maßnahmen. Das sei “verständlich”, wie Köstinger kurz nach der Verkündung über eine fragwürdige Aussendung wissen ließ: “Wenn man trotz extrem hoher Werbeausgaben und ständiger Inszenierung im Vergleich zu Niederösterreich und den burgenländischen Nachbarn eine geringere Impfquote aufweist, darf man sich nicht wundern, wenn man härtere Maßnahmen setzen muss.”

Bereits Anfang September schoss sich Köstinger gegen den Osten des Landes ein. Am Rande des Corona-Gipfels im Bundeskanzleramt forderte sie, dass “Ostösterreich beim Impfen vorankommen” müsse. Schon damals sorgte die Aussage für Verwunderung, weil Ostösterreich beim Impfen vorne lag. Mit 61,9 Prozent Vollimunisierten lag Ostösterreich – also Wien, Niederösterreich und das Burgenland – deutlich über dem gesamtösterreichischen Schnitt von 58,9 Prozent. Und auch wie die aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, bilden ÖVP-geführte Bundesländer (Salzburg und Oberösterreich) momentan das Schlusslicht bei Österreichs Impfquoten.

Quelle: Gesundheitsministerium

“Anpacker statt Anpatzer”

Besonders skurril wird es am Ende von Köstingers Aussendung. “Ich appelliere daher an die Verantwortlichen im Wiener Rathaus, alles daran zu setzen, eine höhere Impfquote zu erreichen, anstatt die Schuld immer bei anderen zu suchen. Die Pandemie verlangt Anpacker und keine Anpatzer, die immer einen Schuldigen für die eigene schlechte Situation suchen“, so Köstinger.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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