ZZ: Nach all dem Wirbel um die Änderungspläne der Signa: Würden Sie sich heute wieder für das Benko-Projekt aussprechen oder war das im Nachhinein betrachtet ein Fehler? Sie saßen ja damals in der Wettbewerbsjury.
MR: Man muss hier klar auseinanderhalten: Auf der einen Seite die Firma Signa, deren Eigentümerstruktur und das mehr als hinterfragenswürdige wirtschaftliche Konzept. Stichwort Aufwertungen, wie Sie es angesprochen haben. Am kommenden Freitag kommt mein Gegenüber aus der Grünenhochburg Berlin, Florian Schmidt (Bau-Bezirksstadtrat in Kreuzberg, Anm.), auf meine Einladung hin im Rahmen einer Buchpräsentation nach Wien. Er hat ein aktuelles Buch geschrieben, in dem es um das Thema Rekommunalisierung und Vorkaufsrechte für die öffentliche Hand geht. Schmidt hat vor Ort eine Auseinandersetzung rund um ein Warenhausprojekt mit Signa. Da bin ich schon gespannt darauf, was er erzählen wird.
Das andere ist, dass ich von Anfang an klargestellt habe: Es gibt keine Extrawurst für Signa! Er (Benko, Anm.) wird behandelt wie alle anderen. Seit 150 Jahren hat es an dieser Stelle der Mariahilferstraße nie etwas anderes gegeben als ein Warenhaus, auch in dieser Höhe. Die entsprechenden Gutachten haben das herausgearbeitet. Wir Grüne haben uns zudem immer schon zum stationären Handel und der Entwicklung der Mariahilferstraße bekannt. In diesem Sinne war es auch wichtig, dass es einen Architekturwettbewerb gibt, der transparent verläuft. Das heißt, es sind alle Wettbewerbsbeiträge in einer mehrwöchigen Ausstellung veröffentlicht worden. Klar, vielleicht hätten noch mehr Wettbewerber zu einem anderen Ergebnis geführt. Schlussendlich wüsste ich aber nicht, was man hätte besser machen können.
ZZ: Welche Großprojekte in ihrem Bezirk sind denn noch von einer solchen Relevanz?
MR: Stichwort Sophienspital, also das ehemalige Spitalsareal an der Grenze zum Westbahnhof mit diversen alten Pavillons und einem markanten Neubaugebäude entlang des Gürtels. Hier habe ich mich durchgesetzt, dass das im Eigentum der Stadt bleibt. Das konnten wir noch unter Rot-Grün vereinbaren, also 160 Wohnungen gemeinnütziger Wohnbau und 50 Gemeindebauwohnungen sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen schaffen. Da hat es genug Investorendruck gegeben! Dementsprechend stolz bin ich darauf.
ZZ: Vielen Dank für das Interview!
Das Interview führte Benjamin Weiser
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Ankündigung: Am Freitag, um 19 Uhr im Wiener Architekturzentrum stellt der Berliner Grünen-Politiker Florian Schmidt sein Buch „Wir holen uns die Stadt zurück: Wie wir uns gegen Mietenwahnsinn und Bodenspekulation wehren können“ vor. Ein Diskussionsabend mit: Florian Schmidt, Buchautor und Bezirksstadtrat, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg; Markus Reiter, Bezirksvorsteher, Wien Neubau.
Moderation: Franziska Leeb, Architekturpublizistin. Wann: Freitag, den 5. November 2021, 19 Uhr. Wo: Architekturzentrum Wien im Museumsquartier, Podium, Museumsplatz 1, 1070 Wien. Anmeldung unter: +43 1 4000-07110 oder post@bv07.wien.gv.at
Bitte um Mitnahme eines 3G-Nachweises.
Na schau ma mal … wie grün oder Benko – kakaobraun der BV werden wird!
Die Grünen sind wie diese geschmacklosen Wurstautomaten: Je mehr Geld man reinsteckt, desto mehr Würste kommen heraus.
„Es gibt keine Extrawurst…“ Also darf „jeder“ höher bauen auf der Mahü? Bauordnung hin oder her? Österreich wie es leibt und lebt.
Selten so gelacht. Galgenhumor.
Es gibt keine Extrawurst für Signa!
Nö, natürlich.nicht!
“Für den Immo-Tycoon wäre das eine enorme Wertsteigerung.”
Ja für das gute Geld, kann man auch auf alles scheißen.
Das Geldscheinlutschen geht weiter.
Ich vertraue den grünen seit glawi nicht mehr und sie werden auch nie mehr meine stimme bekommen.
“Es gibt keine Extrawurst für Signa! Er (Benko, Anm.) wird behandelt wie alle anderen.”
Das ist ja witzig. Einer der größten Förderer der Türkisen, die seit Monaten mutmaßlich knietief im türkisen Korruptionssumpf waten – von Kurz abwärts, bekommt keine Extrawurst? Er war ja nur aus Spaß ein Intimus von Kurz und hat ja nur aus Spaß ca. 25% von Krone und Kurier gekauft. Benko ist ja so ein Spaßvogel. roflmao
Aber nach einer großzügigen Spende ist dann wieder alles in Ordnung. Wappler.