Samstag, Juli 27, 2024

Bei Gewessler sitzt das Geld »Lockl« – Weitere 300.000 Euro

Weitere 300.000 Euro

Für die weitere Abwicklung jener Initiative, über die unter anderem Geschirrspültipps zum Energiesparen verbreitet werden, ließ das Klimaministerium über 300.000 Euro springen. Wieder ist die Agentur des Grünen ORF-Stiftungsrates Lothar Lockl damit beauftragt.

Wien, 05. August 2022 | Aus einer Beantwortung einer Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Michael Schnedlitz von Mai 2022 geht hervor, dass das Umweltministerium für die Abwicklung der Klimaschutz-Initiative “klimaaktiv” für die nächsten zwei Jahren weitere 300.000 Euro locker gemacht hat. Die Initiative hatten zuletzt durch mehr oder weniger hilfreiche Energiespartipps mediale Aufmerksamkeit erregt.

Wieder verdient Lockl

Großverdiener unter den extern vom Klimaministerium beauftragten Beratungsunternehmen im Zeitraum von Jänner bis März 2022, auf den sich die Anfrage bezog, war das Konsortium Lockl & Keck/Brainbows. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass die Agentur des Ex-Van der Bellen-Wahlkampfmanagers und Grünen ORF-Stiftungsrates, Lothar Lockl, saftige Aufträge aus dem Gewessler-Ministerium erhielt.

Wie schon aus einer SPÖ-Anfrage im März bekannt geworden war, hatte das Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) bereits im 2. Halbjahr 2021 rund 300.000 Euro für das “Bewusstseinsbildungsprogramm und Veranstaltungsmanagement für die Klimaschutzinitiative klimaaktiv/klimaaktiv mobil“ ausgegeben. Das ist eben jene Initiative für deren Abwicklung Lockls Agentur für die Jahre 2022 und 2023 nun weitere 300.000 erhielt.

Screenshot: parlamentarische Anfragebeantwortung 10131/AB

Und auch in den Halbjahren davor durfte sich das Konsortium, in dem die Lockl & Keck GmbH Mitglied ist, über hohe Beträge freuen: So gab es für das 1. Halbjahr 2020 rund 300.000 Euro, für das 2. Halbjahr 2020 rund 350.000 und für das 1. Halbjahr 2021 300.000 Euro.

Klimarat-PR

Doch die Lockl & Keck GmbH kassiert auch durch PR-Aufträge. Hinzu kommen die bereits bekannten PR-Kosten von über 500.000 Euro für den im Jänner 2022 gestarteten Klimarat. Ein Rat, in dem sich 100 per Zufallsprinzip ausgewählte Menschen an sechs Wochenenden trafen, um Zukunftsfragen zu besprechen und Empfehlungen an die Politik abzugeben. Lockls Agentur cashte den Großteil der PR-Ausgaben ab. Etwa für die Kommunikative Begleitung des Klimarats der Bürgerinnen und Bürger von Februar bis Juni 2022″, die das Ministerium in seiner Anfragebeantwortung mit 304.552 Euro beziffert.

Screenshot: parlamentarische Anfragebeantwortung 10131/AB

Generell waren die Ausgaben des Klimaschutzministeriums für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung zuletzt überaus hoch. Allein im 2. Halbjahr 2021 gab man fast neun Millionen Euro für Inserate und Kampagnen aus. Unter anderem für das Klimaticket und die Kampagane “Raus aus Öl/Gas”. Für Werbeleistungen dieser beiden Kampagnen zahlte das Ministerium der Werbeagentur “Jung von Matt” fast 850.000 Euro. Das ist jene Agentur, die unter anderem für die Initiative “Österreich impft” verantwortlich ist und bei der Klimarat-PR den zweiten, kleineren Teil (123.000 Euro) kassierte.

2,7 Millionen für Studien

Auch in Sachen Ausgaben für Studien ist das Ministerium von Gewessler Spitzenreiter. 2,7 Millionen Euro gab man für 59 Studien im Zeitraum August 2021 bis Mai 2022 aus. Damit gab das Klimaministerium fast die Hälfte der Gesamtkosten aller Ministerien aus. Das kam aus einer Anfrageserie des NEOS-Abgeordneten Niki Scherak hervor.

(mst)

Titelbild: FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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